Bildungstrend Thüringer Grundschüler schneiden im Bildungsvergleich schlecht ab

17. Oktober 2022, 18:53 Uhr

Grundschüler in Thüringen schneiden in einem bundesweiten Bildungsvergleich schlecht ab. Vor allem Rechtschreibung und Lesen bereiten Probleme.

Die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse in Thüringen haben laut einer Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zunehmend Probleme beim Lesen und bei der Rechtschreibung.

Danach erreichte gerade einmal mehr als die Hälfte den Regelstandard beim Lesen. Rund jeder Fünfte konnte nicht einmal so lesen, dass es für das Mindestmaß reichte.

Noch schlechter sieht es der Studie zufolge bei der Rechtschreibung aus. Nur 42,3 Prozent erreichten den Regelstandard, während 31 Prozent erhebliche Probleme damit hatten, wenigstens den Mindeststandard zu erreichen. Nachholbedarf gibt es auch beim Zuhören und in Mathematik.

Thüringen fällt im Vergleich mit Sachsen zurück

Zum Vergleich: Die Grundschüler in Sachsen hatten sich im Vergleich zum Jahr 2016 im Bereich Zuhören gar nicht, im Bereich Lesen und Mathematik kaum sowie im Bereich Rechtschreibung weit weniger als Thüringer Schüler verschlechtert.

Bundesweit habe sich die Leistungen durchweg - auch wenn es für einzelne Länder unterschiedlich starke Entwicklungen gibt - im Trend verschlechtert. Als Grund dafür wurde unter anderem die Corona-Pandemie mit geschlossenen Schulen, Wechselunterricht und Distanzlernen genannt.

Leistungen von Schülern an 1.500 Schulen verglichen

Für den Bildungstrend wird der Stand bei Schülerinnen und Schülern im Abstand von fünf Jahren repräsentativ untersucht. An fast 1.500 Schulen in Deutschland wurden zwischen April und August 2021 etwa 27.000 Viertklässler getestet - in Lesen, Zuhören, Rechtschreibung und Mathematik. Im Juli waren die Zahlen für ganz Deutschland vorgestellt worden, nun folgte ein Ländervergleich.

MDR (dpa/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Oktober 2022 | 17:00 Uhr

41 Kommentare

knarf2 am 19.10.2022

tolly:Alles absolut richtig!Da aber die Bildung der Kinder
schon im Elternhaus beginnen müßte und leider viel zu oft nicht geschieht müssen wir uns
nicht auch noch über unser Grottenschlechtes Bildungssystem wundern.Da fragen vielleicht noch manche:
Diese Generation soll unsere Rente erwirtschaften?Ja soll sie
und die verdammte Pflicht der Erwachsenen ist es sie mit einer
soliden Ausbildung zu befähigen!Sie haben Recht das Bildungssystem der DDR war besser natürlich ohne Stabü.Aber wo kommen wir da hin wenn die Bundesrepublik als Sieger etwas von dem Verlierer im Kampf der beiden Gesellschaftsordnungen übernimmt?Da lieber erfinden wir das Fahrrad nochmals 😂

martin am 19.10.2022

Es gab keine Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsstätten? Nun ja, dieser Meinung darf man im Rahmen der Meinungsfreiheit in der Nach-DDR-Zeit sogar äußern.

Und ja, der Umgang mit dem Rechenschieber ist in der Tat eine Kompetenz, die im 21. Jahrhundert dringend benötigt wird. Nicht zu vergessen: Der Abakus. Wird der Stschoty eigentlich heute noch an russischen Kassen verwendet?

tolly am 18.10.2022

Wenn ich das alles hier so lese u verfolge, bin ich echt froh, dass ich kein schulpflichtiges Kind mehr habe. Eigentlich kann man echt stolz darauf sein, in der ehemaligen DDR die Schule oder den Kindergarten besucht zu haben. Hier hat man noch gelernt ( 1 × 1 usw. u es gab keine Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsstätte. Das war überall gleich.
Konfrontieren sie heute mal einen Schüler mit dem Rechenstab umzugehen.....u wie schon erwähnt, da gab es ein Elternaktiv das stets u ständig mit dem Lehrer zusammen kam u da wurde über alles gesprochen. Ich möchte nicht wissen, wieviel Eltern heute noch ein Elterabend interessiert, um sich selbst ein Bild zu machen, was wichtig ist u wo mein Kind steht. Irgendwann kann ich auch die Lehrer verstehen, es muss ganz einfach auch von zu Hause mehr kommen.

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