Vier Tage vor Frist-Ablauf 390.000 Grundsteuererklärungen fehlen in Thüringen

27. Januar 2023, 16:32 Uhr

Vier Tage vor Ende der Abgabefrist fehlen in Thüringen immer noch etwa 390.000 Grundsteuererklärungen. Eine Verspätung kann kosten - muss aber nicht.

Vier Tage vor Ende der Abgabefrist fehlen in Thüringen noch immer rund 390.000 Grundsteuererklärungen. Wie das Finanzministerium mitteilte, sind bis Donnerstag etwa 860.000 bei den Finanzämtern in Thüringen eingegangen. Das entspricht circa 69 Prozent aller abzugebenden Erklärungen. Am Dienstag läuft die Frist für die Abgabe aus.

Hoher Zeit- und Personalaufwand

Allein vom Bistum Erfurt fehlen den Angaben nach rund 3.000 Meldungen. Das Bistum hatte angekündigt, die Erklärungen für kirchlichen Besitz im Paket abgeben zu wollen und das sei nicht vor dem 31. Januar möglich. Ein Sprecher des Bistums sagte, diese Arbeit erfordere gerade für Kirchen zum Teil großen Zeit- und Personalaufwand.

Auch das Land selbst schafft es nicht, die Frist für alle Landesimmobilien einzuhalten. Bis Ende Januar werden etwa zwei Drittel der Erklärungen abgegeben sein. Der Rest folge im Februar.

Verspätung kann kosten - muss aber nicht

Thüringer, die ihre Erklärung nicht fristgerecht abgegeben haben, werden dem Ministerium zufolge ein Erinnerungsschreiben vom Finanzamt erhalten. Geben sie die Erklärung nach dem Fristablauf ab, liegt es im Ermessen des Finanzamts, ob ein Verspätungszuschlag von 25 Euro fällig wird. In den Fällen, in denen trotz der Erinnerung keine Erklärung abgegeben wird, wird das Finanzamt die Besteuerungsgrundlagen schätzen. Auch dann müsse mit einem Säumniszuschlag gerechnet werden.

Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen in Deutschland die Grundsteuern neu berechnet werden. Immobilienbesitzer sind verpflichtet, dafür eine Grundsteuererklärung abzugeben.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 27. Januar 2023 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

aufdemberg am 29.01.2023

Warum immer diese harte Verunglimpfung?
Jeder sollte sich einmal die Mühe machen und ergründen auf welcher Weiße er von Steuern profitiert.
Wer das nicht möchte, sollte den Mut haben ohne Subventionen und Zuwendungen zu leben.
Also keine Straßen benutzen, keinen Atomstrom, keine Bildung ...

ElBuffo am 28.01.2023

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Reform Folge einer Klage bzw. des daraus folgenden Urteils. Grundsteuern gibt es schon eine ganze Weile, und es ist bei Steuern durchaus nicht unüblich sie an den aktuellen Werten festzumachen.

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