Heiligabend Justizminister Adams besucht JVA Hohenleuben

24. Dezember 2022, 14:59 Uhr

Thüringens Justizminister Dirk Adams (Grüne) hat an Heiligabend die Justizvollzugsanstalt Hohenleuben besucht. Er sagte im Anschluss daran, er sehe weiter große Herausforderungen im Strafvollzug. Laut Adams ist das Stresslevel in den Gefängnissen gewachsen. Die Häftlinge hätten schwierige Lebensbiografien und auch der Drogenmissbrauch nehme zu. Dadurch komme es immer wieder zu Auseinandersetzungen und auch zu Beleidigungen der Beamten.

JVA Hohenleuben soll geschlossen werden

In Thüringen sind rund 900 Bedienstete im Strafvollzug tätig. "Der Justizvollzug hat immer das Problem, dass die Arbeit hinter Mauern geleistet wird, und häufig wird diese Arbeit nicht gesehen", sagte der Minister. Als Zeichen seiner Anerkennung übergab Adams kleine Geschenke an die Beschäftigten. Die Bedingungen für Bedienstete und Strafgefangene in Hohenleuben gelten als besonders schwer.

Die Mitarbeiter der JVA Hohenleuben sind aktuell für 269 Männer zuständig, die dort ihre Strafen absitzen. Insgesamt gibt es 344 Haftplätze und 20 im sogenannten offenen Vollzug. Bis zu sechs Häftlinge müssen sich in dem Ostthüringer Gefängnis aus DDR-Zeiten noch eine Zelle teilen. Ab Januar 2025 sind Einzelhafträume gesetzlicher Standard. Hohenleuben soll nach der Fertigstellung des neuen, gemeinsamen Großgefängnisses von Sachsen und Thüringen in Zwickau 2024 geschlossen werden. In den derzeit fünf Gefängnissen in Thüringen befinden sich aktuell 1.327 Menschen in Haft.

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. Dezember 2022 | 15:00 Uhr

7 Kommentare

Tschingis1 am 25.12.2022

@PoliticLNerd99
Das mit den 30 Prozent stimmt. Was der User nicht mitgeteilt hat ist, dass es sich hier um eine Jugendarrestanstalt handelt. Und Jugendarrest ist nicht mit Erwachsenen Gefängnissen vergleichbar.

Ralf G am 25.12.2022

Die Süddeutsche Zeitung berichtete im Dezember 2019 über stark ansteigende Ausländerzahlen in Thüringer Gefängnissen. So waren in Arnstadt 30% der Insassen Muslime.
Wäre bei geregelter, kontrollierter Einwanderung die vermutlich zweistellige Millionenausgabe für ein Großgefängnis überhaupt nötig?

PoliticalNerd99 am 26.12.2022

Adams war doch auch schon mehrfach in Suhl? Verstehe den Kommentar nicht ganz...

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