Energiekrise Steigende Kosten: Thüringer Hotels erwägen Schließung im Winter

05. Oktober 2022, 14:50 Uhr

Hotels in Thüringen erwägen wegen der Energiekrise eine zeitlich befristete Schließung. Wie der Geschäftsführer des Thüringer Hotel- und Gaststättengewerbes Dehoga, Dirk Ellinger, MDR THÜRINGEN sagte, gebe es Hotels, die wegen der explodierenden Energiekosten darüber nachdenken, über die Wintermonate zuzumachen.

Betriebe berichteten zum Beispiel, dass sich der Strompreis für sie mehr als verzehnfacht habe. Die Hotels könnten diese Preissteigerungen nicht an die Gäste weitergeben.

Dehoga: Preise seien kaum weiterzugeben

Ein Zimmer für 300 Euro und mehr pro Nacht sei nicht zu verkaufen, so Ellinger. Ihm zufolge können etliche Häuser eigentlich nicht monatelang schließen, weil dann ihre Schwimmbäder und Wellness-Anlagen Schaden nehmen würden.

Ellinger forderte die Politik auf, für Planungssicherheit zu sorgen. Energie müsse bezahlbar bleiben. Kunden würden jetzt anfragen, was ein Zimmer im Winterurlaub koste. Die Hotels könnten dazu aber keine verlässlichen Angaben machen.

MDR (dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Oktober 2022 | 15:00 Uhr

12 Kommentare

astrodon am 06.10.2022

Immer so herrlich konkret, das mag ich: "Betriebe berichteten ... dass sich der Strompreis für sie mehr als verzehnfacht habe" - von 3 auf 30 ct ? Oder von 20 aucf 200 ct ? Das macht schon einen Unterschied!
Gerade eben mal per Vergleichsportal geprüft: 70-75 ct pro kWh für einen Großabnehmer. Haben diese Firmen also "früher" nur 7 ct/kWh bezahlt? Wohl kaum. Und wieviel Energie braucht es pro Zimmer und Übernachtung eigentlich ? Wie kommt es da zu "Mondpreisen" von "300 Euro und mehr pro Nacht" ?!?!

astrodon am 06.10.2022

"Ein Zimmer für 300 Euro und mehr pro Nacht sei nicht zu verkaufen" - erstens verkaufen sich Doppelzimmer schon länger zu diesen Preisen. Wenn Herr Ellinger auf eher mittlere bis einfache Kategorien abziehlt: Woher nimmet er seine Zahlen? Wie kommt er bzw. sein Verband auf solche Preise? Ich konnte in einer Nachrechnung ca. 30€ pro Zimmer und Nacht errechnen ....

Ludwig58 am 06.10.2022

An North81
Die Gastronomie wurde vom Staat während der Corona-Zeit unterstützt. Wie auch andere Betriebe, die coronabedingt keine Einnahmen hatten. Es gab natürlich Voraussetzungen, z.B. den Nachweis von Einnahmeausfällen.

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