Heimatforschung erleichtertHistorische Karten in Thüringen digital und gratis verfügbar
Im Thüringer Geoportal sind ab sofort auch historische Liegenschaftskarten abrufbar. Die ältesten Urkarten stammen den Angaben zufolge aus dem Jahr 1750. Sie stellen die ersten Grundlagen des Liegenschaftskatasters dar. Sie umfassen ein Datenvolumen von knapp 290 Gigabyte.
Im Thüringer Geoportal sind ab sofort auch historische Liegenschaftskarten abrufbar. Mehr als 21.000 Ur- und rund 600 Generalkarten seien kostenfrei für jedermann freigeschaltet worden, teilte das Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation am Mittwoch mit. Das Material sei vor allem für die Arbeit von Heimatforschern, geschichtlich interessierten Bürgern sowie für Schulen und Hochschulen interessant.
Die ältesten Urkarten stammen den Angaben zufolge aus dem Jahr 1750. Sie stellen die ersten Grundlagen des Liegenschaftskatasters dar. Die Generalkarten weisen keinen Bezug zu Flurstücken auf und dienen zur Übersicht.
Interessante historische Informationen enthalten
Aus den Lagebezeichnungen in den historischen Karten - wie "An der Salzstraße" oder "Hinter den Niederweinbergen" - ließen sich interessante geschichtliche Zusammenhänge ableiten, hieß es. Auch Bauwerke wie Schlösser oder Mühlen, die heute nicht mehr oder nur noch in einem stark veränderten Grundriss vorhanden seien, würden in den Karten dargestellt.
Digitales Angebot wächst stetig
Bereits seit 2017 stellt das Landesamt offene Geodaten thüringenweit zur Verfügung. Dazu gehören etwa Liegenschaftskarten, topographische Karten und Luftbilder. "Ich freue mich sehr, dass das Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (TLBG) sein digitales Angebot an Verwaltungsleistungen konsequent ausbaut", so Ministerin Susanna Karawanskij. Gemeinsam mit dem Präsidenten des TLBG, Uwe Köhler, hatte sie am Mittwoch die neue Open-Data-Anwendung in Erfurt vorgestellt.
Thüringen nicht komplett abgebildet
Urkarten stellen die ersten Grundlagen des Liegenschaftskatasters dar. Die Generalkarten dienen als Übersichtskarten und weisen keinen Bezug zu Flurstücken auf. Eine thüringenweite Flächendeckung ist für beide Kartenwerke nicht vorhanden.
Die etwa 21.500 Urkarten und 600 Generalkarten umfassen ein Speichervolumen von rund 277 Gigabyte beziehungsweise rund 4 Gigabyte. Weitere historische Liegenschaftskarten könnten den Datenbestand zukünftig ergänzen.
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MDR/dpa (gh)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. März 2022 | 18:00 Uhr
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