Bezahlen Auf welchen Thüringer Weihnachtsmärkten werden Karten akzeptiert?
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26. November 2024, 14:48 Uhr
Kartenzahlung auf Weihnachtsmärkten: Ein Flickenteppich aus Tradition und Technik. Während einige Stände modernisieren, bleibt Bargeld vielerorts König - oft aus praktischen Gründen und mangelnder Nachfrage. Hier gibt's einen kleinen Überblick:
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Weihnachtsmarkt Erfurt
Zum bargeldlosen Bezahlen auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt sagt Marktleiter Maximilian Wolf: "Letztlich entscheiden die Händler. Es gibt keine Vorgaben." Es gebe Stände, an denen Kartenzahlungen angeboten wird. Bei 186 Händlern sei es aber schwierig, den Überblick zu behalten. Sein Tipp deshalb: Einfach vor Ort fragen, ob Schwibbogen oder Räuchermännchen auch mit Karte gezahlt werden können.
Weihnachtsmarkt Eisenach
Eine Händlerin auf dem Eisenacher Weihnachtsmarkt hat im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht, dass "der ein oder andere" mit Karten zahlen wollte, besonders Touristen, die nicht so viel Bargeld mit sich führten. Ausrichter und Glühwein-Ausschenker Fred Hofmann-Jehn argumentiert gegen die Kartenzahlung, weil die Rückzahlung des Pfands nicht funktioniere. Ein anderer Händler widerspricht: Im Kassensystem könne der Pfand für Glühweintassen herausgerechnet werden - das würde keine Auswirkung auf die Steuer haben.
Weihnachtsmarkt Gera
Am Stand von O'Donnell (Likör) wird seit drei Jahren ausschließlich Kartenzahlung angeboten. Dies erleichtere die Logistik, da kein Bargeld abgeholt werden muss. Die Kunden hätten meist eine EC-Karte dabei. Der Süßwarenstand von Enrico Götze auf dem Weihnachtsmarkt Gera bietet aufgrund schlechter Netzabdeckung nur Barzahlung an, obwohl auf anderen Märkten Kartenzahlung möglich ist.
Weihnachtsmarkt Gotha
Ausrichter Maik Hinkel, der den größten Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt in Gotha betreibt, sieht keinen großen Bedarf an Kartenzahlung. Nur wenige Kunden würden danach fragen. Ines Seifert, die italienische Spezialitäten verkauft, hat ebenfalls kaum Anfragen nach Kartenzahlung, meist von Touristen.
Weihnachtsmarkt Jena
Etwa die Hälfte der gut zwei Dutzend Händler auf dem Jenaer Weihnachtsmarkt akzeptiert Kartenzahlung, bei einigen Ständen sogar ausschließlich. An den Essens- und Glühweinständen ist jedoch nur Barzahlung möglich.
Weihnachtsmarkt Rudolstadt
Laut Veranstalter Mario Hein bieten nur einige Stände auf dem Weihnachtsmakt in Rudolstadt Kartenzahlung an.
Saalfelder Weihnachtsmarkt
Die Bäckerei Räthe aus Saalfeld akzeptiert nur Barzahlung. Bäckermeister Tobias Räthe erklärt, dass die technischen Voraussetzungen für Kartenzahlung nicht gegeben seien. Eine spezielle Kasse und eine stabile Internetverbindung seien notwendig, was sich für die kurze Dauer des Weihnachtsmarkts in Saalfeld nicht lohne. Zudem verursache die Nachbearbeitung der Zahlungen über Banking-Apps zu viel Aufwand.
Weihnachtsmarkt Suhl
Nicht alle Hüttenbetreiber auf dem Suhler Weihnachtsmarkt bieten Kartenzahlung an. Ein Betreiber von ungarischen Spezialitäten bleibt bei Barzahlung, da die Nachfrage gering sei. Ein anderer Betreiber hat auf Kundenwunsch Kartenzahlung eingeführt, jedoch sei die Nachfrage auch hier sehr gering.
Fazit
Die Akzeptanz von Kartenzahlung auf Weihnachtsmärkten in Thüringen variiert stark. Während einige Stände und Märkte Kartenzahlung anbieten, bleibt Barzahlung vielerorts die bevorzugte Methode. Die Entscheidung hänge oft von technischen Voraussetzungen und der Nachfrage ab, sagen Veranstalter und Standbetreiber.
MDR (ifl)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 27. November 2024 | 06:10 Uhr
Tom0815 vor 6 Wochen
Hab ich noch vergessen: Für Pfandsysteme gibt es auch bereits Lösungen. So sind z.B einige Stadien mittlerweile bargeldfrei. Dabei wird bei Abgabe des Bechers o.ä. der Pfand einfach wieder an die Karte überwiesen. Habe ich noch nicht genutzt, scheint aber bewährt.
Tom0815 vor 6 Wochen
@Rita
Ihre Aussage "Die nahe Zukunft der Kartenzahlung ist sicher noch ganz weit weg." stimmt eventuell für Weihnachtsmärkte.
Ansonsten ist das im Einzelhandel bereits Realität. Laut statista.de waren die Einzelhandelsumsätze in 2009 und 2023 wie folgt verteilt:
2009: 59,1% Bargeldzahlung und 37,5% Kartenzahlung
2023: 35,5% Bargeldzahlung und 61,8% Kartenzahlung
Diese Entwicklung kann ich für mich persönlich so ziemlich 1:1 bestätigen. Und intern würde ich sagen, dass sich bei mir die "Kartenzahlungen" aus etwa 99% Handyzahlung und 1% physische Karte zusammensetzen.
Ich denke sowas wie Weihnachtsmärkte hat viel mit Gewohnheit zu tun. Während es tagsüber vielleicht völlig normal ist im Einzelhandel mit Karte zu zahlen, denkt man an der Kräppelchenbude vielleicht einfach nicht daran? Geht zumindest mir so.
Rita vor 6 Wochen
Die nahe Zukunft der Kartenzahlung ist sicher noch ganz weit weg.
Wer auf einem Weihnachtsmarkt einen Glühwein o.ä. trinken möchte, kennt sicher die Preise und weiß auch, dass für Tassen und Gläser ein Pfand zu zahlen ist. Dann sollte man entsprechend Geld einstecken.
Ich selbst zahle lieber bar, und wenn es sich vermeiden lässt, lasse ich die Geldkarten sicherheitshalber zuhause. Und wenn das Geld alle ist, gibt es entweder jemanden der einem den nächsten bezahlt oder es gibt keinen mehr zu trinken.