Angriff auf Kunst Nach Gemälde-Attacken: Mehr Taschenkontrollen in Thüringer Museen
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Nach Attacken auf verschiedene Kunstwerke verstärken auch die Thüringer Museen ihren Schutz. Das ergabe eine MDR-Umfrage. So müssen Besucher in den Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und im Erfurter Angermuseum ihre Taschen in Schließfächern verstauen.

Nach Attacken auf Gemälde müssen Museumsbesucher in Thüringen häufiger ihre Taschen abgeben und mit Kontrollen rechnen. Das hat eine Umfrage von MDR THÜRINGEN ergeben.
Taschen an Garderobe abgeben in Erfurter Museen
Laut Direktor der Kunstmuseen Erfurt, Kai Uwe Schierz, sei eine erhöhte Gefahrenlage wahrgenommen worden. Die Mitarbeiter achteten laut Schierz darauf, dass alle Gegenstände in der Garderobe abgelegt werden. Einen absoluten Schutz gebe es aber nicht, so Schierz.
Taschenkontrolle auf Schloss Friedenstein
Die Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha verfahren ähnlich. Wie es von einer Sprecherin hieß, werden aufgrund der Vorfälle Jacken und Taschen kontrolliert. Außerdem werde verstärkt darauf geachtet, dass größere Taschen in den Schließfächern verstaut werden.
Weimar sensibilisiert seine Museumsmitarbeiter
Die Klassik Stiftung Weimar schärft dagegen bislang nicht nach, hat jedoch eigenen Angaben zufolge ihre Mitarbeiter sensibilisiert.
Mehr Kontrollen und schnelles Reagieren auf Angriffe
Der Museumsverband Thüringen will zudem Handlungsempfehlungen erarbeiten. Wie der Präsident Roland Krischke mitteilte, gehe es darum, wie sich solche Angriffe durch zusätzliche Kontrollen, aber auch durch wachsameres Personal verhindern lassen. Im Herbst ist dazu eine Videokonferenz mit den Museen in Thüringen geplant.
Wie Krischke sagte, soll der psychologische Aspekt im Mittelpunkt der Schulungen stehen, da es vor allem darum gehe, sich dieser besonderen Gefährdung von Objekten bewusst zu sein, um auf einen Angriff unmittelbar reagieren zu können.
Kunst in Vitrinen geschützt
Auch wenn man natürlich immer noch mehr tun könne, seien die Thüringer Kulturschätze gut gesichert, so Krischke. Bedeutende Werke hätten eine Glasscheibe als Schutz oder befänden sich in Sicherheitsvitrinen. Über die einzelnen Sicherheitsvorkehrungen entscheide aber jedes Haus eigenständig. Auf zusätzliche Kameras setzt der Verband hingegen nicht. Sie würden keine Angriffe verhindern, sondern nur dokumentieren.
Der Museumsverband nimmt die Attacken auf Kunstwerke sehr ernst. Zuletzt hatten Klimaaktivisten der Protestgruppe "Letzte Generation" in Potsdam Kartoffelbrei auf ein Monet-Gemälde geworfen. Dabei entstand ein Schaden im fünfstelligen Bereich. Aktionen dieser Art seien kriminell, so Krischke.
Einzigartige Kulturschätze dürften kein Vehikel für politische Nachrichten sein. Wichtig sei es, den potentiellen Tätern noch besser deutlich zu machen, was sie mit ihren Übergriffen anrichteten. Es bedürfe aber auch neuer gesellschaftlicher Diskussionsplattformen, auf denen Menschen mit ihren wichtigen Anliegen Gehör fänden. Hierbei seien auch die Museen als gesellschaftliche Diskussionsorte in der Pflicht.
MDR (ifl)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. Oktober 2022 | 11:00 Uhr
MamaEF vor 21 Wochen
Abführen, Schadenersatz in volle Höhe aufbrummen, dazu mindestens 200 Sozialstunden pro "Aktion", damit diese Chaoten Gelegenheit haben, sich nützlich zu machen und gar keine Zeit mehr haben für derartige Taten.
Dazu lebenslanges Zutrittsverbot für alle Museen, die wissen es eh nicht zu schätzen was dort passiert geschweige denn verstehen sie warum.
Sie wollen die Umwelt schützen ... zerstören dafür Kunst? Was kommt als Nächstes ? Kinderschützer verprügeln Rentner? Vogelschützer demolieren Windräder? Wer sowas für den richtigen Weg hält um etwas zu erreichen, dem ist echt nicht zu helfen.
Wechmarer. vor 21 Wochen
Wie wäre es denn, wenn man die Protestierer bei Ihren Aktionen unterstützt und sie eben nicht von den Objekten/Kunstwerken entfernt? Da kommen sie vielleicht auch noch ins Guinness-Buch der Rekorde. Der Kleber wird das schon aushalten.
Harka2 vor 21 Wochen
Ich würde die Vandalisten einfach kleben lassen und ihnen vielleicht eine Feder in die Nase stecken.