Ukraine-KriegThüringen will gegen russisches "Z"-Symbol vorgehen
Thüringens Innenminister Georg Maier geht davon aus, dass die Verwendung des russischen "Z"-Symbols bei Demonstrationen strafbar sein kann. Der Buchstabe wird von Befürwortern des Angriffskriegs in der Ukraine genutzt. Die Polizei werde solche Fälle dokumentieren und an die Staatsanwaltschaften weitergeben.
Wer das russische "Z"-Symbol bei Demonstrationen trägt, kann sich aus Sicht des Thüringer Innenministers Georg Maier (SPD) strafbar machen. Bei Putin-freundlichen Versammlungen werde das Symbol vermehrt als militärisches Zeichen des russischen Angreifers präsentiert, sagte Maier. Die Thüringer Polizei solle diese Fälle künftig dokumentieren und zeitnah an die Staatsanwaltschaften weitergeben, so der Minister weiter.
Eine derartige Verwendung beurteile ich als strafbare Handlung.
Georg Maier | Innenminister von Thüringen
Auch Sachsen und Sachsen-Anhalt gegen das "Z"-Symbol
Mehrere Bundesländer hatten zuletzt klar gemacht, dass sie die Nutzung im Kriegskontext als strafbar ansehen. In Sachsen werde in solchen Fällen ein Ermittlungsverfahren wegen der Billigung von Straftaten eingeleitet, teilte eine Sprecherin des dortigen Landespolizeipräsidiums mit.
Nach Angaben eines Sprechers des Thüringer Innenressorts könne das etwa gegeben sein, wenn das "Z" gemeinsam mit einer russischen Fahne verwendet wird. Auch Sachsen-Anhalt erwägt, das Symbol unter Strafe zu stellen.
Das bedeutet das "Z"-Symbol
Der Buchstabe "Z" wird von Befürwortern des russischen Kriegs in der Ukraine genutzt. Das Symbol steht für "Za Pobedu" - "Für den Sieg". Es wird auch außerhalb des Kriegsgebietes auf Gebäuden, an Autos und auf Kleidung sowie in sozialen Medien gezeigt.
Bisher fünf "Z-"Symbol-Fälle in Thüringen registriert
Noch sind in Thüringen aber nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) wenige Straftaten in Verbindung mit der Nutzung eines "Z" registriert worden. Von insgesamt fünf Fällen berichtete eine Sprecherin. Vier davon seien als politisch motivierte Sachbeschädigung gewertet worden, ein weiterer als sogenannter Gefahrenabwehrvorgang. Was konkret damit gemeint ist, konnte die Sprecherin nicht sagen.
"Billigung von Straftaten": Zahl der Fälle kann laut LKA zunehmen
Noch sei für die Beamten nicht ganz klar, ob der Paragraf 140 des Strafgesetzbuches, der die Billigung von Straftaten umfasst, in diesen Fällen angewandt werden kann. Wenn die Frage der strafrechtlichen Bewertung geklärt sei, gehe das LKA davon aus, dass auch die Zahl der registrierten Fälle zunehmen werde.
Mehr zum Z-Symbol
MDR (gh), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 28. März 2022 | 19:00 Uhr
Kommentare
{{text}}