Kriminalität Bundesregierung hält Informationen über Neonazi Udo Albrecht zurück
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19. Januar 2020, 07:05 Uhr
Bis heute ranken sich Mythen und Legenden um den Bankräuber und Rechtsterroristen Udo Albrecht, der aus Thüringen stammt. Hatte er Helfer bei seinen Fluchten? Und welche Rolle spielten Geheimdienste aus Ost und West? Die Bundestagsabgeordnete Martina Renner wollte Auskunft von der Bundesregierung. Doch die mauert.
Das Schicksal des Rechtsextremisten und Bankräubers Udo Albrecht bleibt weiter unklar. Auch 40 Jahre nach der Flucht des gebürtigen Thüringers aus der Bundesrepublik in die DDR hält die Bundesregierung Geheimdienst-Informationen über Albrecht zurück. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf Kleine Anfragen der Thüringer Linke-Bundestagsabgeordneten Martina Renner hervor, die MDR THÜRINGEN vorliegen. Als Gründe nannte die Regierung "Staatswohl" und das "Geheimhaltungsinteresse der Bundesregierung".
Aus der DDR in die Bundesrepublik und zurück
Albrecht, der in Thüringen aufgewachsen ist, war 1955 mit seinem Vater aus der DDR in die Bundesrepublik gegangen. Im Sommer 1981 entkam er aus der Haft in der Bundesrepublik, wo er in Bielefeld wegen Bankraubs einsaß, über die innerdeutsche Grenze in die DDR. Dort packte er aus und gab der Staatssicherheit zahlreiche Details über sein Leben preis. Die DDR lehnte eine Auslieferung des Neonazis in die Bundesrepublik ab. Stattdessen ließ sie ihn nach einiger Zeit unter falscher Identität in den Nahen Osten ausfliegen. Seitdem ist der Schwerverbrecher nicht mehr aufgetaucht.
Albrecht war in die rechtsterroristische Szene der Bundesrepublik tief verstrickt und pflegte engste Kontakte zu Terror-Organisationen im Nahen Osten, die im Libanon Anschläge planten, Stützpunkte in der Schweiz aufbauten und Bündnisse zwischen Arabern und Rechtsextremisten schmiedeten. Unter anderem hatte er in den 1970er-Jahren in der Bundesrepublik rechtsextremistische Kämpfer gegen Israel angeworben und die palästinensische Befreiungsorganisation PLO beraten.
Brückenkopf der PLO in Europa
Albrecht war eine Art Brückenkopf der radikalen PLO in Europa. Angeblich war er sogar "General" von Palästinenser-Führer Jassir Arafat. Er hantierte stets mit falschen Pässen und Namen, oft mit Waffen. Albrecht kannte nur einen Feind: die Juden. Außerdem wird Albrecht oft mit dem Oktoberfestanschlag von 1980 in Verbindung gebracht. Bei dem größten Terrorangriff in der Geschichte der Bundesrepublik waren in München zwölf Menschen getötet worden. Beweise für eine Verstrickung von Albrecht gibt es nicht. Er finanzierte seine Untergrund-Aktivitäten mit Banküberfällen und Autodiebstählen.
Für die Bundestagsabgeordnete Renner ist Albrecht eine "eine Schlüsselfigur des bundesdeutschen Rechtsterrorismus". Sie kritisiert, dass "wesentliche Fragen" zur Rolle und zum Schicksal Albrechts von der Bundesregierung nicht beantwortet wurden. So sei weiterhin unklar, wer an der Flucht von Albrecht aus bundesdeutscher Haft beteiligt war, wohin Albrecht schließlich floh und ob er heute noch am Leben ist.
Steckte ein Geheimdienst hinter der Flucht?
Über die rätselhaften Umstände und mögliche Helfer bei der Flucht Albrechts aus der Bundesrepublik in die DDR wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder spekuliert. Unter anderem wurde eine Stasi- oder auch eine Aktion des Bundesnachrichtendienstes (BND) vermutet. Der Bundesregierung liegen nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse über eine BND-Aktion vor. Ob Albrecht Mitarbeiter des BND war, will die Bundesregierung ebenfalls nicht preisgeben. Hier beruft sich Berlin auf das "Staatswohl".
Nach Angaben der Bundesregierung arbeitete das Bundeamt für Verfassungsschutz bei der Suche nach Albrecht mit den Landesämtern für Verfassungsschutz, dem Bundeskriminalamt (BKA), dem BND, verschiedenen Geheimdiensten in Westeuropa sowie mit dem FBI in den USA und israelischen Geheimdiensten zusammen. Auch in den Nahen Osten habe es Kontakte gegeben. Die Frage, ob es auch Kontakte zu palästinensischen Stellen gegeben habe, wollte die Bundesregierung aus Gründen des "Staatswohls" ebenfalls nicht beantworten. Eine Zielfahndung des Bundeskriminalamtes nach Albrecht habe es allerdings nicht gegeben.
Letzte Spur im Nahen Osten
Nach Angaben der Bundesregierung haben den Sicherheitsbehörden noch bis Anfang 1987 Hinweise auf den Aufenthalt Albrechts im Nahen Osten vorgelegen. Unter anderem soll er sich Mitte der 1980er-Jahre in Damaskus und Beirut aufgehalten haben. Nach 1987 habe es keine Lebenszeichen von Albrecht mehr gegeben. Seine Spur habe sich im Nahen Osten verloren.
Aus den Antworten der Bundesregierung auf die Fragen von Renner geht auch hervor, dass die deutschen Sicherheitsbehörden nach dem Fall der Mauer und dem Ende des Kalten Krieges offenbar kein großes Interesse mehr hatten, Albrecht zu finden beziehungsweise dessen Schicksal aufzuklären. Seit Ende der 1980er-Jahre wurden ausländische Dienste und Behörden nicht mehr in Sachen Albrecht kontaktiert.
Auch für die nun zugängliche Stasi-Akte von Albrecht interessierten sich die Ermittler offenbar nicht. Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse darüber vor, ob die Akte überhaupt ausgewertet wurde. Deshalb kann die Bundesregierung auch die Frage nach einer Zusammenarbeit zwischen Albrecht und der DDR-Staatssicherheit nicht beantworten. Gleichzeitig vermutet aber die Regierung, dass Albrechts Flucht in die DDR mit der Stasi abgestimmt war oder zumindest von der Stasi geduldet wurde. Dabei beruft sich die Regierung auf Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes, ohne allerdings Details zu nennen.
Kriminelle "Karriere" im Westen
Albrecht wurde 1940 - also während des Zweiten Weltkrieges - in Thüringen geboren. Nach seiner Ankunft in der Bundesrepublik wurde er im selber Jahr erstmals als Straftäter aktenkundig - im Alter vor 16 Jahren. Die erste Untersuchungshaft folgte 1958, wegen Falschmünzerei. Nach der Haftentlassung 1960 beging er weitere Straftaten, wurde festgenommen und floh mehrfach aus dem Gefängnis. Nach sieben Fluchten galt Albrecht als "Ausbrecherkönig".
Gleichzeitig radikalisierte sich Albrecht immer weiter. Aus einem Antikommunisten wurde ein Rechtsextremist. Er pflegte Kontakte zu Rechtsextremisten und Wehrsportgruppen. Gleichzeitig hatte er Verbindungen zu Geheimdiensten in Ost und West. Seine Lebensgeschichte lädt deshalb seit Jahren zu dunklen Vermutungen ein: Verschwörung, Vertuschung, Strafvereitlung. Gab es heimliche Spielchen der Geheimdienste?
Anfang April 2019 trat im Fall Albrechts die absolute Verjährung in Kraft. Seitdem wird nach dem Neonazi nicht mehr international gefahndet. Damit nahm eine der längsten Fahndungsgeschichten der Bundesrepublik ergebnislos ein Ende. Sollte Albrecht noch leben, würde er in diesem Jahr 80 Jahre alt werden. Das BKA geht nach MDR THÜRINGEN-Informationen allerdings davon aus, dass Albrecht bereits seit Jahren tot ist. Möglicherweise sei er als Verräter von Palästinensern ermordet worden.
Offene Fragen
Trotz einiger Antworten der Bundesregierung gibt es für die Bundestagsabgeordnete Martina Renner mit Blick auf die Arbeit der Ermittlungsbehörden immer noch "Lücken, die Fragen aufwerfen". Sie wolle wissen, weshalb mit dem Ende des Kalten Krieges die Suche nach Albrecht scheinbar eingestellt worden sei. Ebenso sei unklar, warum die umfangreichen Unterlagen des MfS nicht in die Suche einbezogen wurden. Auch die Rolle des BND und des Privatdetektivs Werner Mauss bei der Fahndung nach Albrecht sei unklar.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 19. Januar 2020 | 18:00 Uhr
ach ja am 20.01.2020
Stimmt genau, oder sollten sie besser Herrn Heise von der der NPD, "Bekannter von Uwe+ Uwe+ Beate, und seinem "flüchtigen" Nachbarn B. Höcke fragen. Einige dieser Leute wissen wohl viel mehr als der Verfassungsschutz jeh preisgeben will oder jemals vermag oder wollte rauszufinden.
Die die in in der Materie verankert sind sind doch die Fachleute, man muss es ja nicht deren Feinden unterstellen, oder? ;)
Elsburg am 19.01.2020
Jedem Deutschen allgemein, +nicht-Deutschen niedergelassen Mitbürgern i.DtLd sowie vielen ad Personam werden nötige Info von Bundes- sowie/bzw Landesregierung(en) Informationen Verenthalten - und das nicht nur aktuell von bescheuertem Verkehrsminister od.ehem. BuWe-Schrottsammlung/-haufen kriminel+teuer beratenen' BuWe-'LEIDERin KonkUrsula', die geheimnis-voll Hirn- +/od Datenverlust erlitt, AUCH bei 2'Mob-Telefonen [vulgo: doch auch nur zu typisch wertlosgepflegtem BeWe-Schrott] +faßt sich nun für Europa an'n Kopp +geift entspannt lächelnd zur Ablekung der Zuachauer +Journalie in Leere - ganz schmerzlos, da Vacuum garnicht weh tun kann.
Wir haben bei BuWe zuviel funktionslose Aus"Rüstung"= geheimen Schrott [Verschlußsache, nur f.d.Dienstgebrauch-in Friedenszeiten] kaputgespart= Abrüstungsstrstegie von Sesselfurzern auf Hardthõhe +NeuChefin KarrenBauer mutiert zu Schrottentsorger?
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Schuldige vielseitigen Staatsversagens? Exekutiven= krimin.Vereine-keinen darin straffrei lasssen !
Lustiger Fips am 19.01.2020
Ich verstehe nicht, warum Frau Renner die Bundesregierung fragt. Der bessere Adressatenkreis wären doch etwaige Abgeordnete ihrer Partei, insbesondere in ostdeutschen Landtagen. Dort sitzen doch noch teilweise Kundschafter des Friedens. Die wissen vielleicht eher etwas.