Landtagswahl 2019 Amtliches Endergebnis: FDP zieht in Thüringer Landtag ein

07. November 2019, 21:40 Uhr

Knapp zwei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen ist es offiziell: Die FDP zieht mit 5,0 Prozent der Stimmen ins Thüringer Parlament ein. Das gab der Landeswahlleiter, Günter Krombholz, bei der Präsentation des amtlichen Endergebnisses am Donnerstag bekannt.

Im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis gewinnt die FDP insgesamt 68 Stimmen hinzu. Damit hat die Partei 73 Stimmen mehr bekommen, als für die Überwindung der Fünf-Prozent-Hürde nötig. Die Differenz zwischen dem vorläufigen und dem amtlichen Ergebnis kommt unter anderem dadurch zustande, dass aus einigen Wahlbüros am Wahlabend bei der Schnellmeldung fehlerhafte Zahlen übermittelt wurden oder bei der Zählung der Stimmen Wahlhelfer versehentlich um eine Zeile verrutschten. Solche Fehler werden stets bei der folgenden routinemäßigen Tiefenprüfung aufgedeckt, so der Landeswahlleiter.

Nur geringfügige Veränderung bei Stimmenzahl

Für die anderen Parteien ergeben sich ebenfalls geringfügige Veränderungen bei der Stimmenzahl. Auf die Sitzverteilung im Landtag hat das aber keine Auswirkungen. Allerdings hat die CDU ein Zehntelprozentpunkt verloren und kommt jetzt auf 21,7 Prozent. Bei den anderen Parteien gibt es keine Änderungen bei den Prozenten: Die Linke kommt auf 31,0, die AfD auf 23,4, die SPD auf 8,2, die Grünen auf 5,2 Prozent.

Landeswahlleiter: Fakes sehr ärgerlich

Geprüft wurden laut Landeswahlleiter Krombholz auch die Vorwürfe über angebliche Wahlfälschungen zugunsten der FDP. Bei Krombholz gingen dazu insgesamt sechs Emails ein. Nach seinen Angaben sind alle Vorwürfe Fakes. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet worden und habe herausgefunden, dass die Absendernamen nicht existierten und frei erfunden waren. Die Mails wurden über Anbieter verschickt, die von den Nutzern keine persönliche Daten erheben. Er sei über solche Fakes sehr verärgert, so Krombholz. Nachzählungen in den Wahlkreisen und Wahlbüros ergaben keine Unregelmäßigkeiten.

Die Liberalen hatten bei der Wahl am 27. Oktober nur denkbar knapp die Fünfprozenthürde übersprungen, weshalb es wegen möglicher Verschiebungen bei der Stimmenzahl bis zuletzt spannend blieb.

Quelle: MDR THÜRINGEN/dpa/jml

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Die Nachrichten | 07. November 2019 | 12:00 Uhr

102 Kommentare

L.E. am 09.11.2019

Im Karren der SED-Linkspartei hockt zudem auch noch die Kommunistische Plattform, die vom VS beobachtet werden muss.
Ob dieses Merkmal eine Präferenz für das Regieren auf dem Boden der FDGO darstellt, mag angezweifelt werden.
Schon aus diesem Grund dürfte die in Linke umbenannte Partei nicht ins Koalitions-Portfolio der CDU passen. Ob sich Ramelow dessen seinerzeit beim Regierungsantritt bewusst oder ob es ihm egal war, bleibt wohl sein Geheimnis.

aus Elbflorenz am 08.11.2019

... die Begriffe füllen sich aus, u. a. aus dem GG und der Verfassungstradition. Das Volk ist der Souverän über Verfassung und Staatsgewalt und nicht andersherum. Eine Umkehr wäre ein Staatsstreich (so Isensee zu Staatansgehörigkeitsveränderungen). Ansonsten würde zudem der eine Partner des Gesellschaftsvertrages von der anderen Seite peu a peu ausgestauscht werden.

de facto am 08.11.2019

Und nun kommt auch noch das Peterle aus dem Gebüsch..
es gibt noch mehr lebendige Zeitzeugen außer meiner Person und wie heißt es so schön beim ollen Karl, dass die Praxis das Kriterium der Wahrheit ist.
Zeitzeugen sind immer unbequem für Leute, die sich in weißer Weste präsentieren wollen. Unter Stalin und Mielke wurden sie " unschädlich " gemacht. Klappt aber nicht. Der Unrechtstaat DDR wurde doch längst mehrfach nachweislich durch die Öffnung der Stasi-Akten belegt. Und das ist gut so.

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