Direktkandidaten im Porträt Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt (Grüne) | Wahlkreis 32 (Weimar II)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt.

Zur Person

  • Alter: 26
  • Schulausbildung: Abitur, Studium (B.A.)
  • Beruf: Angestellte, Sozialwissenschaftlerin
  • Familienstand: keine Angabe
  • Wohnort: Weimar

Politischer Werdegang

  • 2014 bis 2016: Sprecherin der Grünen Hochschulgruppe Halle
  • 2014 bis 2016: Sprecherin der Landesfachgruppe Tierschutzpolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt
  • 2014 bis 2016: Mitglied im Fakultätsrat der philosophischen Fakultät I der MLU Halle-Wittenberg
  • 2014 bis 2016: Stadträtin in Halle/Saale (Mitglied im Ordnungs- und Umweltausschuss, Sportausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss sowie im Eigenbetrieb Kita und im Aufsichtsrat Zoo Halle/Saale)
  • 2015 bis 2016: Beisitzerin im Stadtvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle/Saale
  • 2015 bis 2016: Mitglied im Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät 1
  • 2018 bis 2019: Beisitzerin im Kreisvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar
  • 2019: Spitzenkandidatin zur Kommunalwahl in Weimar
  • seit Juni 2019: Stadträtin und Fraktionsvorsitzende in Weimar
  • weiteres ehrenamtliches Engagement unter anderem in der Initiative wildtierfreier Zirkus, BUND Weimar, Weimar im Wandel, The Black Fish, Kräutergarten Niederzimmern

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Meine größten Stärken sind meine Neugier, meine Fähigkeit, mich in neue Sachverhalte einzuarbeiten, und meine Hartnäckigkeit.

Was ist Ihre größte Schwäche?

Mir fällt es schwer, mit Ungerechtigkeiten umzugehen.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Die naturnahen Ufer entlang der Ilm sind für mich ein großer Ruhepol und Kraftspender.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ein Buch, eine Bettdecke und (auch wenn sie kein Ding ist) meine Hündin.

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Ganz einfach: Die Zeit ist reif! Wir brauchen mehr Frauen und mehr junge Menschen in der Politik, die frischen Wind und andere Prioritäten in die Parlamente bringen. Ob Klimaschutz, Bildung oder Mobilität: Bei politischen Entscheidungen braucht es Weitsicht und neue Ideen. Dafür möchte ich mich im Landtag für Weimar und für ganz Thüringen einsetzen.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Mein wichtigstes Ziel ist die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in Thüringen. Wir brauchen eine echte Mobilitätsgarantie für alle Thüringer*innen! Busse, Straßenbahnen oder Züge müssen dafür nicht nur öfter fahren und mehr Platz und Komfort bieten, sondern auch zuverlässig und bezahlbar sein. Dadurch entstehen nicht nur weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Platzverschwendung, sondern auch mehr Klimaschutz und mehr Verkehrssicherheit.

 Was wollen Sie für Thüringen erreichen…

... im Bereich Bildung:

Das wichtigste Thema bleibt in den nächsten Jahren die gute personelle Ausstattung des Bildungssektors. Nicht nur in Kindergärten braucht es mehr Fachpersonal, vor allem in den Schulen gibt es noch viel Nachholbedarf. Rot-rot-grün hat bereits begonnen, die Versäumnisse der CDU-geführten Regierung abzubauen und mehr Lehrer*innen auszubilden und einzustellen. Doch sind wir damit noch lange nicht am Ende. Mit mehr Personal ist perspektivisch auch eine größere Differenzierung innerhalb der Schulklassen möglich - so dass jedes Kind die Förderung bekommt, die es braucht.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Mit seinen Hochschulen hat Thüringen ein großes Potential. Daher gilt es den Hochschulstandort Thüringen auch als Wirtschaftsfaktor unbedingt zu stärken! Eine Spezialisierung beispielsweise in Bereichen wie Umwelttechnik oder Kreativbranche sind dabei genauso förderlich wie eine verlässliche Finanzierung der Hochschulen. Gute Studienbedingungen (wie Praxisnähe, Verzicht auf Langzeitstudiengebühren und ein gutes Betreuungsverhältnis) locken Studierende nach Thüringen und machen aus ihnen Fachkräfte - die wir hier dringend brauchen!

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Fachkräfte sind in Thüringen Stärke und Herausforderung zugleich! Denn um wirtschaftlich zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir verstärkt auf die gezielte Ausbildung und Einstellung von Fachkräften setzen. Die Förderung der Berufsschullandschaft in Thüringen ist dabei ein wichtiger Schlüssel. Regionale Besonderheiten und Schwerpunkte sollten dabei besonders berücksichtigt und gezielt gefördert werden.

Unser Verkehr muss grundlegend umstrukturiert werden. Es muss möglich sein, sicher, zuverlässig und günstig von A nach B zu kommen, auch ohne Auto – gemeint ist eine echte Mobilitätsgarantie. Daher setze ich mich für eine höhere Taktung und die Erhöhung der Kapazitäten von Zügen, Bussen und Straßenbahnen sowie günstigere Ticketpreise ein. Auch die Förderung des Fahrradfahrens, beispielsweise durch Förderprogramme zur Stärkung des Radverkehrs und den Bau von Radschnellwegen, muss eine größere Rolle spielen.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Prävention ist immer noch die beste Methode gegen Kriminalität. Dafür braucht es neben ausreichendem und gut ausgebildetem Personal vor allem eine Sozialpolitik, die bedarfsorientiert, individuell und präventiv ansetzt; die Menschen nicht ausgrenzt oder in ihren Chancen beschneidet, sondern auf Selbstbestimmung und Förderung setzt. Dann klappt es auch besser mit dem sozialen Zusammenhalt. Ein entschlossener Einsatz gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung und für Demokratie sind für außerdem selbstverständlich.

... im Bereich Umwelt/ Klimaschutz?

In beiden Bereichen gibt es so viel zu tun! Neben dem Umbau des Verkehrs (siehe oben) braucht es außerdem den Ausbau erneuerbarer Energien inklusive Sektorenkopplung sowie den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, die ohne Pestizide, Tierqual oder Gentechnik auskommt. Unsere Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luft müssen wir dringend besser schützen - und das auch bei jeder politischen Entscheidung berücksichtigen. Umwelt- und Klimapolitik muss daher dringend oberste Priorität werden - die Zeit ist reif!

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen...

… mehr Grün, mehr Züge, mehr Frauen in Führungspositionen, mehr Lehrer*innen in den Schulen, weniger Tiere in der Landwirtschaft, weniger Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden und damit mehr zufriedene Menschen geben.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

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