Direktkandidaten im Porträt Jörg Thamm (CDU) | Wahlkreis 23 (Ilm-Kreis II)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Jörg Thamm.

Zur Person

  • Alter: 54 Jahre,
  • Familienstand: verheiratet, drei schulpflichtige Kinder
  • Wohnort: Plaue OT Rippersroda
  • Abschluss 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule in Plaue
  • Berufsausbildung zum Gärtner, Spezialisierungsrichtung Obstproduktion
  • Meisterstudium, Abschluss Gärtnermeister
  • Viele Jahre Bauhofleiter der Gemeinde Ichtershausen, heute Amt Wachsenburg

Politischer Werdegang

  • seit 1996 Mitglied im Stadtrat Plaue
  • seit 2004 Mitglied der CDU-Ilm-Kreis
  • seit 2004 ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Plaue
  • seit 2010 stellvertretender Vorsitzender Wasser/Abwasserzweckverband "Obere Gera"
  • seit 2012 Mitglied im Landesforstausschuss
  • Vorstandsmitglied im Jagdgenossenschaften Rippersroda und Kleinbreitenbach
  • aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rippersroda und Ichtershausen
  • Mitglied in den Feuerwehrvereinen Rippersroda, Plaue und Ichtershausen
  • seit 2019 Kreistagsmitglied im Ilm-Kreis
  • Sprecher für Pflegepolitik der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Ich kann Menschen sehr gut zuhören.

Was ist Ihre größte Schwäche?

Ich kann nur schwer "Nein" sagen.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Am liebsten erhole ich mich zuhause auf meinem Hof mit dem Blick auf die Reinsberge und die schöne Thüringer Landschaft.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ich möchte nicht auf eine einsame Insel. Meine Insel sind mein Zuhause, meine Familie und meine Freunde.

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

In den vergangenen fünf Jahren durfte ich als Mitglied des Thüringer Landtages viele Dinge begleiten und habe eine tiefere Einsicht in Vorgänge auf der landespolitischen Ebene gewonnen. Ich möchte diesen Ansatz nutzen, um auch in der kommenden Legislatur - dann hoffentlich mit der CDU in Regierungsverantwortung - die Politik in Thüringen aktiv mitzugestalten.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Mein wichtigstes Ziel ist eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. Dabei müssen größere Städte und ländliche Räume wieder gleichgestellt werden und das Ausspielen von "Groß" gegen "Klein" und umgekehrt muss schnellstens beendet werden.

Die größte gesellschaftliche Herausforderung sehe ich allerdings darin, die Pflege und ein würdevolles Altern der Menschen in Thüringen für alle auf tragbare und gut finanzierte Füße zu stellen.

Was wollen Sie für Thüringen erreichen…

... im Bereich Bildung:

Hier stehe ich hinter dem Motto der CDU-Fraktion: "Kurze Beine - kurze Wege"! Zumindest Grundschulen müssen auf dem Land und damit in möglichst vielen Orten erhalten bleiben. Das leistungsbezogene Schulsystem muss wieder gestärkt werden und Förderung und Integration müssen so stattfinden, dass jeder Schüler und jede Schülerin je nach Fähigkeiten, Begabungen aber auch Bedürfnissen das richtige Schulmodell für sich wählen kann, um bestens vorbereitet ins Leben zu starten. Unterrichtsausfälle müssen wieder zur Ausnahme werden und dürfen nicht mehr die Regel sein.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Das Land Thüringen muss seine Rolle als Standort für Forschung und Entwicklung weiter festigen und ausbauen. Wir haben schon heute einige Leuchttürme, deren guter Ruf weit über Thüringens Grenzen hinausstrahlt. Allerdings muss Thüringen hier in den kommenden Jahren wieder verstärkt darauf achten, den Anschluss nicht zu verlieren.

Im Ilm-Kreis sind wir mit der "Technologieregion Ilmenau Arnstadt" auf einem sehr guten Weg. Vor allem die enge Vernetzung von Forschung und Entwicklung mit der Industrie ist hier ein wichtiger Baustein.

Ebenso wie für die Wirtschaft oder die Stärkung des ländlichen Raumes ist hier der Breitbandausbau eine wichtige Grundvoraussetzung. Dieser muss dringend schneller vorangetrieben werden.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Mit dem Erfurter Kreuz als größtem Industriegebiet Thüringens wurde in den vergangenen 20 Jahren in meinem Wahlkreis eine von vielen wichtigen wirtschaftlichen Grundlagen in Thüringen geschaffen. Neben der Förderung solcher Ansiedlungen mit einer großen Anzahl von "Global Playern" dürfen wir aber unsere wichtigste wirtschaftliche Säule im Land nicht vernachlässigen - unsere kleinen und mittelständigem Unternehmen und Familienbetriebe. Sie bringen Arbeitsplätze bis in den ländlichen Raum und sorgen dafür, dass ein wirtschaftlich breit aufgestelltes Thüringen auch Krisen meistern kann. Wir müssen aber für eine weitere wirtschaftliche Entwicklung und zusätzliche Unternehmensansiedlung auch die entsprechenden Infrastrukturen schaffen, um sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen gerecht zu werden, aber auch um potenzielle Arbeitskräfte zum Verbleib in Thüringen oder gar zur Rückkehr zu bewegen.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Unsere Sicherheitskräfte müssen so aufgestellt werden, dass sie den Anforderungen der heutigen Zeit gewachsen sind. Das betrifft sowohl die Personalstärke als auch die Ausstattung der Beamten. Es kann nicht sein, dass unsere Polizei technisch schlechter ausgestattet ist, als die Straftäter, die sie stellen sollen. Auch eine ständige Aus- und Weiterbildung unserer Beamten sollte eine Selbstverständlichkeit sein, gerade wenn ich an den Bereich der Cyberkriminalität denke, haben wir noch viel zu tun. Um die Innere Sicherheit in Thüringen zu gewährleisten dürfen wir aber auch Institutionen wie Rettungsdienste, Hilfsorganisationen, das THW und vor allem unsere Freiwilligen Feuerwehren nicht vergessen. Auch hier muss das Land für gute und sichere Arbeitsbedingungen und Ausstattungen mit Sorge tragen.

... im Bereich Umwelt/ Klimaschutz:

Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz müssen wir nach ausgewogenen und breit getragenen Lösungsansätzen suchen. Eine gesunde Mischung bei der Gewinnung und Nutzung Erneuerbarer Energien ist dabei nur eine Grundvoraussetzung. Aber nicht in jedes Gebiet passen Windkraftanlagen und Bodenversiegelungen für Solaranlagen können auch nicht gewollt sein. Im Bereich neuer Energiequellen wie Wasserstoff muss weiter geforscht und entwickelt werden und vor allem auf dem Gebiet des Energietransports, der -speicherung und des -verbrauchs liegen noch viele Potenziale. Wichtig ist, dass die Kosten, die für den Schutz von Umwelt und Klima entstehen werden, von der Gemeinschaft getragen werden und nicht auf einzelne Gruppen abgewälzt werden. Wir müssen weiter nach Möglichkeiten suchen, sowohl den Individualverkehr als auch den Waren- und Güterverkehr umweltfreundlicher zu gestalten.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen...

… allen Menschen möglich sein, ihr Leben selbstbestimmt und ohne Zukunftssorgen auf einem guten Standard zu gestalten, als Garant für ein starkes und liebenswertes Thüringen in der Mitte Deutschlands und Europas.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

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