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Direktkandidaten im PorträtRainer Kräuter (Die Linke) | Wahlkreis 28 (Saalfeld-Rudolstadt I)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Rainer Kräuter.

Zur Person

  • 55 Jahre alt
  • Facharbeiter für Wärmekraftwerksanlagen auf Hochdruckbasis
  • Staatswissenschaftler, Polizeibeamter
  • geschieden, 3 Kinder
  • Königsee
  • Mitglied der GdP, Personalrat (2001-2014) und Personalratsvorsitzender der LPI Saalfeld (2010-2014)

Politischer Werdegang

  • seit 2014 Mitglied der Partei Die Linke und Mitglied des Thüringer Landtages
  • seit 2015 Vorsitzender Die Linke-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Ausdauer, Willensstärke, Wertschätzung und Kompromissfähigkeit

Was ist Ihre größte Schwäche?

Nein sagen fällt schwer, das sehe ich als meine größte Schwäche an.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Thüringen hat sehr viele schöne Plätze. Die Schwarza-Mündung in Rudolstadt-Schwarza und mein Garten sind die Plätze, die ich sehr gerne aufsuche, um mich zu erholen.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Einen Stift (zum Aufschreiben meiner Gedanken), dazu entsprechend Papier und eine Kerze, damit ich auch Licht habe, wenn es dunkel wird.

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Ich bin überzeugt, dass ich als Polizeibeamter und Gewerkschafter die Fraktion auch in den kommenden fünf Jahren professionell in diesen Themen, also der Inneren Sicherheit und der Gewerkschaftspolitik, beraten kann. Da ich schon mein gesamtes Leben im Kreis Saalfeld-Rudolstadt zugebracht habe, die Menschen vor Ort kenne, mich auch im Landtag für die Interessen des Kreises einsetzen möchte, habe ich meiner Partei das Angebot gemacht, mich erneut als Direktkandidat den Wähler*innen für Die Linke zur Wahl zu stellen. Ich will meinen Beitrag leisten, dass in unserer Gesellschaft mehr Augenmerk auf mehr Respekt im Umgang miteinander und auf gute Arbeit für alle gerichtet wird.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Dass wir nicht mehr von Ost und West sprechen und die Lebensleistungen in den neuen Bundesländern nicht weiter durch finanzielle Benachteiligungen beschädigt werden.

Was wollen Sie für Thüringen erreichen...

... im Bereich Bildung:

Keine familiäre finanzielle Belastung bei Kindererziehung, Bildung und Studium.

Wir brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer. Wir brauchen keine Verbeamtung. Wir müssen den jungen Menschen, die Kinder und Jugendliche unterrichten wollen, durch unsere zentrale Lage (im grünen Herzen Deutschlands) das Lehren attraktiv gestalten. Thüringen ist mehr als Erfurt und Jena. Wirklich gut leben lässt es sich auch im Dorf. Und wenn wir das jungen Menschen zeigen und sie animieren können, nach dem Studium wieder zurückzukommen, im Dorf oder im Nachbarort zu unterrichten, dann brauchen wir keinen Beamtenstatus aus dem vergangenen Jahrtausend. Wir brauchen engagierte junge Menschen und ich bin überzeugt, dass Politik da, mehr noch als heute, wichtige Faktoren beeinflussen kann und muss.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung muss sehr deutlich weiter ausgebaut werden.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Mehr und bessere Fahrradwege, Arbeitslosigkeit weiter bekämpfen und Mitbestimmung in der Arbeitswelt ausbauen - langfristig müssen wie den Öffentlichen Personennahverkehr so ausbauen, dass keine Region im Land abgehängt bleibt oder wird. Auch den letzten Ort im Wald möchten wir an die Infrastruktur unseres Landes anschließen. Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, die Dinge des täglichen Lebens auch täglich in Anspruch nehmen zu können. Und da ich als Linker denke, dass öffentliche Daseinsfürsorge für alle - ohne Ausnahme - zur Verfügung stehen muss, muss das auch kostenfrei möglich sein.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Schnellere und nachhaltige Reaktion des Staates auf Verfehlungen der Bürgerinnen und Bürger. Dazu braucht es eine gute personelle und materielle Ausstattung bei Polizei und Justiz. Sicherheit ist ein Grundrecht!

... im Bereich Umwelt/Klimaschutz:

Umwelt und Klimaschutz sind Themen, die üblicherweise den Grünen zugeordnet werden. Es ist aber dringend erforderlich, diese Themen sozial zu denken und sozial zu gestalten.

Auch sollten wir anfangen, die Maßnahmen, die wir zur Erhaltung unseres Planeten angehen müssen, als unvermeidliche Notwendigkeit zu sehen, nicht als politikpopuläres Thema. Ich wünsche mir, dass Bewegungen wie "Fridays for Future", "Extinction Rebellion" und "Ende Gelände" weiterhin aktiv bleiben und der Politik - also auch mir - gehörig Druck machen. Wir brauchen in so vielen Bereichen ein konsequentes Umdenken, sei es in der Verkehrswende (wo auch E-Scooter das Problem nicht lösen werden), beim Fleischkonsum, beim Urlaub, bei der Erhaltung des Waldes vom Amazonas bis in den Thüringer Wald usw.

Ich würde mich freuen, wenn wir Projekte in Sachen Klimaschutz, Verringerung des CO2-Ausstoßes oder Konsumkritik gemeinsam mit den Bewegungen umsetzen können - für einen sozial-ökologischen Umbau.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte Thüringen...

... einen Spitzenplatz in der öffentlichen Verwaltung, in Fragen der Mitbestimmung für Betriebs- und Personalräte, in den Arbeitsmarktzahlen und im Lohngefüge einnehmen.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr