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Direktkandidaten im PorträtSusanne Hennig-Wellsow (Die Linke) | Wahlkreis 25 (Erfurt II)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Susanne Hennig-Wellsow.

Zur Person

Bildrechte: MDR/Susanne Hennig-Wellsow

Susanne Hennig-Wellsow
Geboren am 13. Oktober 1977 in Demmin
verheiratet, ein Kind
Wohnort: Erfurt

1996 Abitur am Erfurter Sportgymnasium
1983 - 1999 Leistungssportlerin in der Sportart Eisschnelllauf
1996 - 2001 Studium der Erziehungswissenschaft an der Uni Erfurt, Abschluss als Diplompädagogin

Politischer Werdegang

2001 - 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bildung und Medien bei der PDS-Fraktion im Thüringer Landtag
seit 2004 Mitglied des Thüringer Landtags
seit 2013 Landesvorsitzende DIE LINKE Thüringen
seit 2014 Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Leidenschaft und Gelassenheit

Was ist Ihre größte Schwäche?

Ungeduld

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

Auf der Eisbahn in Erfurt

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Bücher, meine Fitnessmatte und ein gutes Bier

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Seit 2004 vertrete ich auch die Interessen des Wahlkreises Erfurt-West im Thüringer Landtag. Wichtig ist es mir, die Menschen in Entscheidungen der Stadt und des Landes einzubeziehen. Mein Wahlkreisbüro RedRoXX am Erfurter Anger ist seit fünfzehn Jahren Treffpunkt für engagierte Menschen.Eine lebendige städtische Kultur und die Entwicklung in Stadtteilen meines Wahlkreises mit besonderen Herausforderungen wie dem Berliner Platz liegen mir am Herzen. Ich will mich weiter u.a. für höhere Löhne und gute Arbeit, für die Unterstützung von Familien, für eine Begrenzung der Miethöhe, bezahlbare Straßenbahnen und Busse, für eine demokratische Kultur und gegen Neonazis einsetzen - zum Nutzen der Erfurterinnen und Erfurter.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Mit Bodo Ramelow und der rot-rot-grünen Koalition ging es in Thüringen in vielen Bereichen voran. Wir haben bspw. mehr Polizeibeamte sowie Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, den Personalschlüssel in den Kindergärten verbessert, haben einen zusätzlichen Feiertag für Familien geschaffen und zwei Kindergartenjahre beitragsfrei gemacht. Diese erfolgreiche Arbeit der Koalition möchte ich fortsetzen. Als Fraktions- und Landesvorsitzende der Thüringer LINKEN habe ich besondere Verantwortung diese Koalition mit einem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow im Interesse aller Menschen in Thüringen zum Erfolg zu führen. Dies bleibt auch in der künftigen Legislaturperiode für sie mein Ziel.

Was wollen Sie für Thüringen erreichen…

... im Bereich Bildung:

Seit 2004 setze ich mich im Thüringer Landtag konsequent für gerechte und bessere Bildung ein. Zwei beitragsfreie Kindergartenjahre, die Investition von 400 Millionen Euro in unsere Schulen und die Einstellung von 3000 Lehrerinnen und Lehrer in dieser Legislatur waren ein guter Anfang. Die Beitragsfreiheit in Kindergärten und Horten auszudehnen, weitere 400 Millionen für die Sanierung und den Neubau von Schulen sowie weitere Verbesserung beim Personal in Kindergärten und Schulen für die beste Betreuung, die wir unseren Kindern angedeihen lassen können, sind für mich die wichtigsten Vorhaben im Bildungsbereich.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Schwerpunkt bleiben für mich die Thüringer Hochschulen. Diese werden wir als LINKE in einer neuen Koalition weiter finanziell absichern. Dazu muss es auch nach 2020 eine kontinuierliche Steigerung der Landesmittel um 4 Prozent und ein Investitionsprogramm im Bereich Hochschulbau geben. Gleichzeitig will ich die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen verbessern, um jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine sichere Zukunft in Thüringen zu garantieren. Wir brauchen ihr Know how! Ich stehe dafür, das Befristungsunwesen und andere Formen unsicherer Beschäftigung, die eine Zukunftsplanung unmöglich machen, zu beenden. Unsere Hochschullandschaft wird DIE LINKE mit unseren kleineren und mittleren Thüringer Unternehmen weiter vernetzen. Dazu setzen wir die Thüringer Innovationsstrategie über das Jahr 2020 hinaus fort.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Ich will, dass alle Menschen die gleichen Lebenschancen haben. Dazu gehört, dass wir endlich die Lohndifferenz zwischen Ost und West schließen müssen. Der beste Weg dahin sind Tarifverträge. Dort, wo das Land Einfluss hat bei öffentlichen Aufträgen und bei der Vergabe von Fördermitteln, will ich sie zur Maßgabe machen und so den mit dem Vergabegesetz beschrittenen Weg weiter verfolgen. Zu gleichen Lebenschancen gehören aber auch gleiche Verhältnisse in Stadt und Land. Dies gilt für das Heute wie die Zukunft. An erster Stelle steht hier Mobilität. Ich will für Menschen in allen Regionen Thüringens eine Garantie schneller Wege zum Arbeitsplatz und wichtigen Einrichtungen des Alltags. Dies erreichen wir mit einem thüringenweiten Verkehrsverbund als Zwischenschritt zu einem Thüringenticket und einer thüringer Mobilitäts-App, die neben öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn auch Anrufsammeltaxis, Fahrradleihstellen und Mitfahrgelegenheiten einbezieht. Rot-Rot-Grün in Berlin macht meines Erachtens vor, wie das gehen kann. Damit verbunden ist der zweite zentrale Aspekt: Der Breitband- und Mobilfunkausbau in Stadt und Land ist in Zukunft Voraussetzung für die Ansiedlung und den Bestand von Unternehmen wie auch der Sicherung von Infrastruktur wie etwa die ärztliche Versorgung und eben auch einer Mobilitäts-App.

... im Bereich Innere Sicherheit:

Ich möchte, dass wir den bisher beschrittenen Weg weitergehen: Mehr Polizeibeamte auf die Straße zu bringen, die im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern stehen. Diese Beamten hat die rot-rot-grüne Koalition mit neuester Technik ausgestattet und wird dies auch weiterhin tun. So erhöhen wir die Sicherheit im öffentlichen Raum. Darüber hinaus weiß ich aus meinem Wahlkreis, dass wir uns noch stärker mit der Droge Crystal Meth beschäftigen müssen. Einerseits werde ich mich dafür einsetzen, dass mehr Beamte für Repression gegen die Organisierte Kriminalität hinter dem Handel mit Crystal Meth zur Verfügung stehen, und andererseits die Präventionsarbeit der Jugendhilfe gestärkt wird.

... im Bereich Umwelt/ Klimaschutz:

Rot-Rot-Grün hat das erste Klimagesetz des Freistaates beschlossen. Dessen Maßnahmen müssen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Ich möchte, dass Thüringen sich in absehbarer Zeit zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Energie soll vorrangig dort erzeugt werden, wo sie benötigt wird. Gleichzeitig müssen wir die Herausforderungen des Klimawandels auch auf ihre sozialen Folgen abklopfen. Es ist etwa sowohl klimapolitisch unsinnig wie auch sozial ungerecht, dass normale Haushalte, die geringe Strommengen verbrauchen, mehr pro Einheit bezahlen als Großverbraucher. Während die Industrie gefördert wird, haben Familien mit Stromsperren zu kämpfen. Das will ich beenden. Ich werde mich in einer neuen rot-rot-grünen Koalition dafür einsetzen, dass wir ein Mindestenergiekontingent für jeden Haushalt bereitstellen können.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen...

ein Modellprojekt für ein Bedingungsloses Grundeinkommen mit wissenschaftlicher Begleitung gegeben haben. Denn wir müssen über Soziale Sicherungssysteme für unsere Zukunft nachdenken. Wir waren Vorreiter beim ersten LINKEN Ministerpräsidenten. Warum sollten wir es beim Modellprojekt BGE nicht sein?

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr