Direktkandidaten im Porträt Thomas Hartung (SPD) | Wahlkreis 32 (Weimar II)

Zur Landtagswahl 2019 in Thüringen haben wir den Direktkandidatinnen und -kandidaten Fragen zur Person sowie zu politischen Themen gestellt. Lesen Sie hier die Antworten von Dr. Thomas Hartung.

Zur Person

  • Alter: 49
  • Schulausbildung: Abitur
  • Beruf: Facharzt für Chirugie, MdL
  • Familienstand: Geschieden
  • Wohnort: Weimar

Politischer Werdegang

  • 1989: Eintritt in das Neue Forum, Austritt nach Vereinigung zu B90/Die Grünen
  • 2001: Eintritt in die PDS
  • Seit 2004 Stadtrat in Weimar
  • 2006-2009: Landesvorstandsmitglied der PDS/Linkspartei.PDS/Die Linke
  • 2009: Erringung des Landtags-Direktmandates im WK Weimar
  • 2010: Übertritt zur SPD-Fraktion im Thüringer Landtag
  • Seit 2016 Mitglied im Landesvorstand der SPD Thüringen
  • Seit 2017 erneut Mitglied des Thüringer Landtages

Privates

Was ist Ihre größte Stärke?

Es fällt mir relativ leicht, meine Erfahrungen auf neue Themenfelder zu übertragen und daraus Impulse zu gewinnen. Das ermöglicht es mir, neue Aufgabengebiete zu erschließen.

Was ist Ihre größte Schwäche?

Ich bevorzuge eine offene, ehrliche und gerne mal deutliche Diskussion. Das wirkt auf andere manchmal taktlos. Was ich bedauere.

Wo erholen Sie sich in Thüringen am liebsten?

In meinen eigenen vier Wänden.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Einen Spaten, eine Axt und eine Ausgabe von Robinson Crusoe.

Politisches

Warum haben Sie sich als Direktkandidat zur Wahl gestellt?

Ich bin Weimarer und liebe "meine" Stadt. Im Unterschied zu anderen Mitbewerbern ist das nicht mein zufälliger Wohnsitz, in dem ich mich passenderweise zur Wahl stelle. Ich will diese Stadt im Wortsinn in Erfurt vertreten, für sie eintreten, notfalls streiten.

Wenn Sie gewählt werden, was ist Ihr wichtigstes Ziel für die kommende Legislaturperiode?

Es stehen kulturpolitische Entscheidungen an, die neben dem Museum für Ur- und Frühgeschichte auch die Finanzierung anderer Einrichtungen bzw. deren Fortschreibungen betreffen. Ich möchte, dass Weimar endlich und nachhaltig als DER zentrale Kulturort Thüringens begriffen wird. Mit allen Konsequenzen.

Was wollen Sie für Thüringen erreichen...

 ... im Bereich Bildung:

Wir müssen den eingeschlagenen Pfad der Lehrergewinnung fortsetzen. Stundenausfall und Standortdiskussionen müssen wir hinter uns lassen. Bildung ist schließlich die Antwort auf die soziale Frage.

... im Bereich Forschung und Entwicklung:

Der Hochschulstandort Thüringen muss weiter entwickelt werden - das ist zu wenig! Wir müssen Hochschulen als Orte der Fachkraftgewinnung für Thüringen begreifen und alles daran setzen, schon im Studium die Bedingungen zu schaffen, dass ein Absolvent gerne bleibt. Dazu gehört auch, dass die Forschungsstandorte besser vernetzt und am Gewinn aus den Forschungsergebnissen besser beteiligt werden.

... im Bereich Wirtschaft und Verkehr:

Die Herausforderung der Zukunft in diesem Bereich sind Fachkräftemangel auf der einen und Umweltverträglichkeit auf der anderen Seite. Zunächst müssen wir die Lohnlücke zwischen Ost und West, die auch eine Gerechtigkeitslücke ist, schließen. Und danach muss das Augenmerk auf attraktiven Arbeitsbedingungen liegen. Wollen wir die zweite Herausforderung angehen, müssen wir Verkehr neu denken. Es muss gelingen, Individualverkehr zugunsten des ÖPNV zu reduzieren. Der Schlüssel dazu liegt aber nicht bei Strafen, Steuern und Verboten, er liegt bei der Attraktivität der Angebote.

 ... im Bereich Innere Sicherheit:

 Es ist zwingend erforderlich, den Respekt gegenüber der Polizei, aber auch gegenüber Feuerwehr und Rettungskräften wieder in allen Teilen der Bevölkerung zu implementieren. Nur so werden wir Menschen wieder genau für diese Berufe gewinnen. Zusätzlich bedarf es auch wieder eines Grundvertrauens in den Rechtsstaat. Wenn Menschen das Gefühl haben, der Rechtsstaat werde nicht, oder nur in Teilen umgesetzt, so sind wir alle - parteiunabhängig - gefordert, dem entgegen zu treten.

... im Bereich Umwelt/ Klimaschutz:

Die Forderung nach besserem Umweltschutz finden wir in allen Wahlprogrammen derzeit. Es kommt aber darauf an, bei allen Maßnahmen auf die soziale Verträglichkeit zu achten. Weder eine Zwei-Klassen-Ökogesellschaft, noch ein Umweltschutz über Vorschriften und Verbote können der Weg sein. Wollen wir Erfolg haben, müssen die Menschen sich beteiligen wollen und sich nicht frustriert abwenden.

Die ökologische Wende sozial gestalten - das kann nur die SPD.

Vervollständigen Sie bitte den Satz: In fünf Jahren sollte es in Thüringen ...

... für keinen Wähler eine Option sein, die AfD oder eine andere Nazipartei zu wählen.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 27. Oktober 2019 | 18:00 Uhr

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