Landtagswahl in ThüringenCDU-Bewerber Tischner schlägt AfD-Spitzenkandidat Höcke im Wahlkreis Greiz II
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Ergebnis Erststimmen im Wahlkreis Greiz II
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke hat abermals ein Direktmandat bei der Landtagswahl verpasst: Diesmal trat er im Wahlkreis Greiz II an und verlor gegen Mandatsinhaber Christian Tischner von der CDU.
Höcke kandidierte in Greiz aus taktischen Gründen
Bereits im Frühjahr hatte Höcke angekündigt, in Greiz antreten zu wollen, obwohl er eigentlich im Eichsfeld lebt. Hintergrund waren taktische Überlegungen: In Ostthüringen hatte sich die AfD bessere Chancen für Höcke ausgerechnet als im traditionell CDU-nahen Eichsfeld. Die politische Wette ging jedoch dreifach verloren: In den Wahlkreisen Eichsfeld I und Eichsfeld II holte wieder die CDU das Direktmandat - und eben abermals im Wahlkreis Greiz II.
Der gebürtige Greizer und CDU-Kandidat Tischner hatte bereits 2014 und 2019 das Direktmandat im Kreis Greiz II geholt. Zudem ist Tischner Mitglied des Kreisverbandvorstandes sowie im Stadtrat in Greiz und im Kreistag. Bei der Fraktion im Stadtrat Greiz hat er den Vorsitz inne.
Finanzministerin auf Platz drei
Bei der Landtagswahl landete die noch amtierende Finanzministerin Heike Taubert von der SPD mit 8,8 Prozent der Stimmen auf Platz drei. Gefolgt von Leon Maximilian Walter (Linke) mit 7,5 und Gernot Sengewald (FDP) mit 1,8 Prozent der Stimmen.
AfD erhält die meisten Zweitstimmen
Bei den Zweitstimmen hat die AfD mit 37,1 Prozent gewonnen. Im Wahlkreis Greiz II erreicht die Partei damit 4,3 Prozentpunkte mehr als im landesweiten Ergebnis (32,8 Prozent). An zweiter Stelle kommt die CDU. Für die Partei stimmten 27,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Im Vergleich zum landesweiten Ergebnis von 23,6 Prozent sind das 3,5 Prozentpunkte mehr.
Dahinter folgen Bündnis Sahra Wagenknecht (15,2 Prozent), Die Linke (10,6), SPD (3,9), Bündnis 90/Die Grünen (1,3), FDP (1,1), Tierschutz hier! (1,0), Freie Wähler (0,6), Werteunion (0,6), Bündnis Deutschland (0,5), Familie (0,4), ÖDP (0,2), Piraten (0,2) und MLPD (0,1).
Was Erst- und Zweitstimmen bedeuten
Thüringen ist in 44 Wahlkreise unterteilt. In jedem dieser Wahlkreise gibt es mehrere Bewerberinnen und Bewerber um ein Direktmandat im Landtag. Mit der Erststimme bestimmen die Wählerinnen und Wähler, welche 44 Politikerinnen und Politiker direkt in das Landesparlament einziehen. Es genügt die einfache Mehrheit.
Mindestens 44 weitere Abgeordnete ziehen über die Landeslisten ihrer Parteien ein. Darüber entscheiden die Wählerinnen und Wähler mit ihrer Zweitstimme. Sie bestimmt, wie viele Sitze eine Partei im Landtag erhält. Berücksichtigt werden nur Parteien, die mindestens fünf Prozent der abgegebenen Zweitstimmen erhalten.
Hat eine Partei mehr Direktmandate gewonnen, als ihr durch das Zweitstimmenergebnis zustehen, erhalten die anderen Parteien Ausgleichsmandate. So wird die verhältnismäßige Sitzverteilung wiederhergestellt.
Wahlbeteiligung und Wahlverhalten
Die Wahlberechtigten im Wahlkreis Greiz II stimmten insgesamt ähnlich ab wie im ganzen Freistaat.
Landesweit erhält die AfD mit 32,8 Prozent die meisten Zweitstimmen, gefolgt von der CDU mit 23,6 Prozentpunkten. Danach folgen Bündnis Sahra Wagenknecht (15,8 Prozent), Die Linke (13,1), SPD (6,1), Bündnis 90/Die Grünen (3,2), FDP (1,1) und Sonstige (4,3).
Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Greiz II beträgt 75,1 Prozent und liegt damit 1,6 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt (73,5 Prozent). 1,7 Millionen Menschen waren zur Wahl aufgerufen.
Folgende Gemeinden gehören zum Wahlkreis Greiz II: Greiz, Ronneburg (Greiz), Mohlsdorf-Teichwolframsdorf, Braunichswalde, Endschütz, Gauern, Hilbersdorf, Kauern, Linda b.Weida, Paitzdorf, Rückersdorf (Greiz), Seelingstädt, Teichwitz, Bethenhausen, Brahmenau, Großenstein, Hirschfeld (Greiz), Korbußen, Pölzig, Reichstädt, Schwaara und Berga-Wünschendorf.
Mehr zur Landtagswahl
Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk (dst), Innovations- und Digitalagentur (ida), 23 degrees
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 01. September 2024 | 19:00 Uhr