Landespolitik 28 Frauen, 60 Männer im neuen Landtag: Linke befürchten Benachteiligung
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17. September 2024, 20:45 Uhr
Deutlich mehr Männer als Frauen sind in den neuen Thüringer Landtag gewählt worden. Das Geschlechterverhältnis ähnelt dem der vergangenen fünf Jahre. Die AfD spricht von einer Abbildung des Wählerwillens, die Linke sieht darin eine Gefahr.
Die Thüringer Linken-Abgeordnete Lena Saniye Güngör hat den geringen Frauenanteil im neu gewählten Landtag kritisiert. Nur 28 von 88 Abgeordneten seien Frauen. Sie seien damit deutlich unterrepräsentiert.
Mit Parteien wie der AfD, aber auch dem BSW und der CDU wachse die Gefahr, "dass die systematische Benachteiligung von Minderheiten und Frauen wieder zunehme", sagte die Abgeordnete.
Ähnlich äußerte sich Cornelia Klisch von der SPD: Ein höherer Frauenanteil im Landtag würde der Politik gut tun. Durch den Einzug einer so "männerlastigen" Partei wie der AfD habe sich der Anteil der Frauen verringert.
AfD-Politikerin Muhsal: Wählerwille abgebildet
Dagegen ist aus Sicht von AfD-Vizefraktionschefin Wiebke Muhsal der niedrige Frauenanteil im Thüringer Parlament kein Problem. Die Abgeordneten im Landtag würden den Wählerwillen abbilden. In der AfD-Fraktion seien sechs Frauen, alle seien über das Direktmandat in den Landtag eingezogen. Das sei ein starkes Signal, sagte Muhsal.
Zudem sei ein Job in der Politik sehr zeitaufwändig. Auch Anfeindungen sei man ausgesetzt. Als Frau und gerade als Mutter setze man möglicherweise andere Prioritäten. Muhsal ist selbst Mutter von fünf Kindern.
Mehr Frauen in neuer CDU-Fraktion
Beate Meißner von der CDU-Fraktion sagte, sie hätte sich mehr Frauen im neuen Thüringer Landtag gewünscht. Das sei aber eben das Ergebnis von Demokratie. Es helfe nicht weiter, das zu beklagen. Meißner verwies darauf, dass in der neuen CDU-Fraktion acht Frauen sitzen, und damit fünf mehr als in der zu Ende gehenden Legislatur.
Alle Abgeordneten der CDU-Fraktion würden sich zudem für die Gleichberechtigung von Frauen in allen Bereichen einsetzen. Dazu gehöre auch, Politik für Frauen attraktiver zu machen.
Mehr Frauen im Thüringer Landtag als in Bayern
Mit 28 Frauen liegt der Anteil der Frauen im neuen Landtag bei knapp 32 Prozent und damit etwa 18 Prozentpunkte unter dem Geschlechterverhältnis in Deutschland. Im Vergleich der Länder liegt Thüringen im Mittelfeld. Den höchsten Frauenanteil hat die Bürgerschaft von Hamburg mit knapp 44 Prozent, den niedrigsten hat der bayerische Landtag mit 25,1 Prozent. Im Landtag von Sachsen liegt der Frauenanteil nach der Landtagswahl bei 27,5 Prozent.
In der Legislatur von 2014 bis 2019 lag der Frauenanteil im Thüringer Landtag noch bei 40 Prozent. Das war zu der Zeit der höchste Anteil aller Länderparlamente.
MDR (mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. September 2024 | 19:00 Uhr
MalNachdenken vor 2 Wochen
@Britta.Weber
Ihre Unterstellungen bin ich gewohnt, also Schwamm drüber.
Ich versuche es noch einmal: Ich kann erfolgreich in einem Beruf arbeiten, den ich nicht gelernt habe. Ich kann einen Beruf erlernen und trotzdem nicht erfolgreich darin sein. Die Befähigung für eine Tätigkeit hängt nicht unbedingt an einem nachweisbaren Bildungsstand!
Vielleicht sollten Sie Ihre persönlichen Wünsche einmal genauer hinterfragen und versuchen, wenigstens teilweise auf Argumente einzugehen. Vielleicht sind meine ja falsch, aber Ihre habe ich nach intensivem Nachdenken nicht erkannt. Vielleicht wäre das Nachdenken auch etwas für Sie?
Britta.Weber vor 2 Wochen
MalNachdenken, bitte erst einmal Nachdenken und dann Schreiben. Ich sage es mal so: Jeder Sperling ist ein Vogel, aber nicht jeder Vogel ist ein Sperling.
Jemand, der weder Berufsabschluss hat noch in einem Beruf gearbeitet hat, sollte nicht über die Geschicke unserer Bürger entscheiden dürfen. Das gilt für Männer genauso wie für Frauen.
MalNachdenken vor 2 Wochen
„dass nur Personen mit einem Beruf und mit beruflicher Tätigkeit ins Parlament kommen“
Aus welchem Grund? Ich kenne Berufstätige, denen würde ich nicht mal zutrauen eine Katze zu füttern. Weder ein Studium noch die Ausübung eines Berufs oder der zertifizierte Bildungsstand geben unbedingt und unfehlbare Auskunft über entsprechende Fähigkeiten.
Entscheidend ist der Wille und die Integrität den Job auch gut machen zu wollen!
Das betrifft zuvorderst Abgeordnete. Bei Ministerien mag das anders aussehen. Hier würde ich zumindest organisatorische Fähigkeiten erwarten.