Landtagswahl AfD stellt im Wartburgkreis nur noch einen Direktkandidaten
Hauptinhalt
05. Juli 2024, 15:34 Uhr
Die AfD tritt im Wartburgkreis in zwei Wahlkreisen ohne Direktkandidaten zur Landtagswahl an. Der Grund ist laut Kreiswahlausschuss, dass die Wahlkreisvorschläge nicht vom AfD-Landesvorstand unterzeichnet waren.
Die AfD tritt im Wartburgkreis in zwei Wahlkreisen ohne Direktkandidaten zur Landtagswahl an. Das hat der Kreiswahlausschuss am Freitag bekannt gegeben. Die beiden Wahlvorschläge der AfD mit den Bewerbern Stephan Müller (Wahlkreis 6) und Christoph Walter (Wahlkreis 7) wurden vom Kreiswahlausschuss zurückgewiesen.
Grund sei, dass die Wahlkreisvorschläge nicht vom AfD-Landesvorstand unterzeichnet waren. Damit lagen laut Wahlausschuss nach dem Landeswahlgesetz ungültige Wahlvorschläge vor. In den Wahlkreisen 6 und 7 gebe es daher keine Direktkandidaten der AfD.
Wahlkreise 6 und 7 ohne AfD-Kandidaten
Zum Wahlkreis 6 gehören die Stadt Eisenach, die Gemeinde Gerstungen und die Stadt Werra-Suhl-Tal.
Der Wahlkreis 7 umfasst die Stadt Bad Liebenstein, die Gemeinde Barchfeld-Immelborn, die Stadt Ruhla, die Gemeinde Seebach, die Gemeinde Wutha-Farnroda, die Gemeinde Hörselberg-Hainich, die Stadt Treffurt, die Stadt Amt Creuzburg, die Gemeinden Berka v.d. Hainich, Bischofroda, Lauterbach, Nazza, Krauthausen sowie der Ortsteil Hallungen der Gemeinde Südeichsfeld im Unstrut-Hainich-Kreis.
Die beiden Kandidaten waren im Februar - gegen den Willen der Parteiführung - vom AfD-Kreisverband Westthüringen als Direktkandidaten für den Wartburgkreis nominiert worden. Der Landesvorstand um Björn Höcke weigerte sich, das Votum der Parteibasis zu akzeptieren. Ihre Wahl sei formell nicht korrekt abgelaufen, hieß es.
Damit gibt es in den drei Wahlkreisen des Wartburgkreises mit Uwe Krell nur einen Kandidaten der AfD, der am 1. September direkt in den Landtag gewählt werden kann. Das Ausscheiden der zwei Westthüringer Direktkandidaten zur Landtagswahl hat der AfD-Kreissprecher Klaus Stöber den Landesvorstand der AfD scharf kritisiert.
Weiterer parteiinterner AfD-Streit in Ostthüringen
Im Rahmen der Thüringer Kommunalwahl hatte es bereits einen Streit innerhalb der AfD gegeben. Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt gab es für die Kreistagswahl nach einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen Landesverband und Teile des Kreisverbandes zwei AfD-Listen. Nach der Wahl wurde auf Betreiben der AfD die Kreistagswahl angefochten, so dass eine Wiederholung nicht ausgeschlossen ist.
MDR (jhi/caf)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Juli 2024 | 14:30 Uhr
Der Matthias vor 41 Wochen
@ElBuffo
"Und das unterscheidet die AfD so fundamental und wohltuend von den anderen"
Aber nur in den Gründen, wie es zu dem Nachrücken kommt, nicht im Nachrückprozedere selbst (der nämlich bei allen Parteien derselbe ist): Bei den "anderen" ist es das durch die Wähler bedingte Wahlergebnis, wohingegen es bei der AfD eine unter fadenscheinigen Gründen verweigerte Unterschrift der Parteiführung ist. Ob das diesen Unterschied freilich "wohltuender" macht oder gar für die AfD sprechen soll, lasse ich mal dahingestellt sein!
Eddi58 vor 41 Wochen
Der nächste Folge der Serie AfD gegen AfD steht demnächst in Saalfeld-Rudolstadt auf dem Spielplan. Wieder geht es um Kandidaten, die der Bernd verhindern wollte. Auch das könnte ein Schuss in das eigene Knie werden.
Wie sprach König Pyrrhus nach der Schlacht? Noch so ein Sieg und ich bin verloren…
Thomas S. vor 41 Wochen
Von der Basis nominiert, von der Parteiführung nicht gewollt - wie schon im Fall Saalfeld-Rudolstadt kann sich jeder ein eigenes Bild davon machen, was für Herrn Höcke und seine Adlaten „Demokratie“ bedeutet. Ich meine, 2019 hatte die Truppe DDR 2.0 plakatiert. Damals hatten sie damit noch die politischen Mitbewerber adressiert. Man scheint sich Stimmvieh heranzuziehen. Hoffentlich merkt‘ der Wähler.