Virus-Erkrankung Erste Masernfälle in Thüringen seit Jahren
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11. September 2024, 06:11 Uhr
Zum ersten Mal seit fünf Jahren sind in Thüringen wieder Masernfälle aufgetreten. Es handelt sich laut Daten des Robert-Koch-Instituts Stand August um sechs Fälle. Ein Kleinkind sei darunter.
Erstmals seit 2019 hat das Robert Koch-Institut (RKI) in diesem Jahr wieder Fälle von Masern-Erkrankungen in Thüringen erfasst. Es seien bis Ende August sechs Fälle festgestellt worden, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf RKI-Daten mit. "Auch wenn sechs gemeldete Masernfälle nicht nach viel klingen, ist es auffällig, dass die Erkrankung nach fünf Jahren wieder in Thüringen aufgetreten ist", sagte Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.
Fälle quer über Thüringen verteilt
Bundesweit sind laut RKI bis Ende August mit 503 Erkrankungen rund sechsmal mehr Fälle als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr (79) gemeldet worden. Die Erkrankungen in Thüringen wurden in den Landkreisen Altenburger Land, Gotha, Greiz, Kyffhäuserkreis und Saale-Holzland-Kreis gemeldet.
Die Betroffenen waren zwischen einem Jahr und 24 Jahren alt. Laut Thüringer Gesundheitsministerium handelt es sich mit Ausnahme eines Geschwisterpaars um regional verteilte Einzelfälle ohne Häufungen.
Nur ein Kleinkind betroffen
Dressel sieht in den Zahlen aber auch einen gewissen Erfolg: "Ungewöhnlich scheint auf den ersten Blick, dass nur ein Kleinkind erkrankt ist." Mit hoher Wahrscheinlichkeit lasse sich dieser Umstand auf das seit 2020 geltende Masernschutzgesetz zurückführen. "Seitdem müssen Kinder, die in einer Tageseinrichtung betreut werden, gegen Masern geimpft sein", so Dressel.
Die Pflicht zum Nachweis des Masern-Impfschutzes oder der Immunität nach Erkrankung gilt seit März 2020 für Kinder und Jugendliche in Gemeinschaftseinrichtungen, sowie für nach 1970 geborene Beschäftigte in den Einrichtungen.
Masern können zu Gehirnentzündungen führen
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Masernimpfung für alle Kinder. Auch nach 1970 geborenen Erwachsenen wird eine Impfung empfohlen, wenn etwa unklar ist, ob sie bereits geimpft wurden.
Bei Masern handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung. Sie geht zu Beginn etwa mit Schnupfen, Husten und Fieber einher. Typisch sind bräunlich-rosafarbene Flecken, die sich nach einigen Tagen auf der Haut zeigen.
Erkrankte können zusätzlich Durchfall, eine Lungen- oder Mittelohrentzündung bekommen. In besonders schweren Fällen kann sogar eine Gehirnentzündung folgen. In sehr seltenen Fällen kann die Masern-Erkrankung tödliche Folgen haben.
dpa/MDR (dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. September 2024 | 13:00 Uhr
Anita L. vor 3 Wochen
Ach je, Einheimisch, jetzt greifen Sie aber tief in die Klamottenkiste. Bei erstens stimme ich Ihnen sogar noch zu: Ein Vergleich mit der Vergangenheit ist definitiv sinnvoller als der mit der Zukunft; den Sie mit zweitens und drittens dann aber trotzdem - auf sehr provokante und deterministische Weise - vornehmen...
Anita L. vor 3 Wochen
Welche Nachtigall trapst denn? Spätestens seit Corona sollte zumindest jeder schon einmal davon gehört haben, dass der Impfschutz umso besser wirkt, je mehr Menschen auch tatsächlich geimpft sind. Insofern möchte ich nicht sagen, dass jeder hier davon ausgeht, dass die sechs Betroffenen ungeimpft wären. Manche vielleicht, aber nicht jeder. Es scheint aber zumindest auch auf Seiten der Ärztinnen und Ärzte ein deutlicher Zusammenhang zwischen vermehrt auftretenden Erkrankungen und der lückenhaften Impfung gegen eben diese ausgemacht zu werden.
Anita L. vor 3 Wochen
Ah, und Bayern, Hessen und Baden-Württemberg sind gleich Deutschland. Und mit den verpflichtenden U in diesen drei Bundesländern kommt gleichzeitig die automatische Durchimpfung der Kinder zustande... Oder so...
By the way: Ich wäre voll dafür, die U in ganz Deutschland verpflichtend einzuführen.