Weimarer Land Grundmauern im Freilichtmuseum Hohenfelden freigelegt: Archäologen weisen Wüstung nach

28. November 2022, 11:37 Uhr

Auf dem Gelände des Freilichtmuseums Hohenfelden im Weimarer Land sind bei Arbeiten für den Bau eines neuen Eingangsgebäudes Teile eines alten Dorfes entdeckt worden. Archäologen legten dort Grundmauern eines Wohnstallhauses frei. Nun haben sie ihre Arbeiten beendet.

Nach rund vier Monaten haben Archäologen ihre Arbeit auf dem Gelände des Freilichtmuseums Hohenfelden (Weimarer Land) beendet. Das Areal wurde nach Angaben der Experten wieder freigegeben. Bei ersten Arbeiten für den Bau eines neuen Eingangsgebäudes waren Teile eines alten Dorfes entdeckt worden. Ausgrabungsleiter Andreas Meier legte die Grundmauern eines etwa acht mal sieben Meter großen Wohnstallhauses samt Keller frei.

Haus stand zwischen 1280 und 1350

Nach Meiers Angaben lassen Keramikfunde darauf schließen, dass das Haus zwischen 1280 und 1350 stand und am Ende abbrannte. Das Haus gehört zur Wüstung Witteroda, die einst im Tal zwischen dem Riechheimer Berg und der heutigen Landstraße L1052 lag. Unterlagen zu dieser Siedlung gibt es nicht. Sämtliche Urkunden wurden nach Angaben von Museumschefin Franziska Zschäck beim Dorfbrand 1810 vernichtet. Allerdings sei mündlich überliefert, dass die Einwohner Witteroda einst aufgrund von Krieg und Dürre verlassen haben.

Archäologen konnten mit ihren Funden die landwirtschaftliche Ansiedlung nachweisen. Was mit den Funden und Ausgabungen passiert, liege nun in den Händen des Bauherren, heißt es vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.

Funde sollen bewahrt werden

Der Landkreis Weimarer Land als Bauherr möchte die Funde bewahren. Die Ausgrabungsstätte werde zunächst mit einem Spezialvlies überdeckt, heißt es von dort. Dann werde das Eingangsgebäude gebaut. Man werde sehen, wie sich die Funde später einmal am besten präsentieren lassen. Zugeschüttet würden sie definitiv nicht.

MDR (co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 28. November 2022 | 18:00 Uhr

5 Kommentare

kleiner.klaus77 am 29.11.2022

Eine sehr interessante Entdeckung, einfach die Ausgrabungsstätte nicht wieder zuschütten, sondern konservieren und erhalten. Da es in Thüringen viele Wüstungen neueren und älteren Datums gibt, wäre es vielleicht eine Idee im Freilichtmuseum eine Ausstellung über Wüstungen in Thüringen zu veranstalten!

Pattel am 29.11.2022

Tolle Erkenntnis und Info hab mich noch nie damit befasst. Aber als allgemeiner ehem. DDR Bürger mit Bildung konnte ich das über das Wort Wüstung herleiten . Da da Menschen in so einer Gegend nicht mehr existieren konnten und abwanderten und somit alles Wüst hinterließen.

Jedimeister Joda am 29.11.2022

Toll- die fünf auf dem Bild sehen total ratlos aus. Was soll jetzt geschehen? Und so ein Elan mit den Händen in den Taschen. Könnte man die Reste der Gebäude retten und wiederaufbauen? Zuschütten geht nicht im Museeum was unter den Teppich kehren wäre doch blöd. Hier geht aufwärts.

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