Dienstaufsichtsbeschwerde Streit um Quellbrunnklinik: Bad Berkas Bürgermeister unter Druck

10. Oktober 2022, 11:18 Uhr

Gegen Bad Berkas Bürgermeister Michael Jahn (CDU) liegt eine Dienstaufsichtsbeschwerde vor. Ein Kaufinteressent der alten Quellbrunnklinik wirft Jahn vor, sich in den Verkaufsprozess eingemischt und gegen ihn Stimmung gemacht zu haben. Es ist bereits die zweite Beschwerde gegen den Bürgermeister - die erste im Sommer war von der Kommunalaufsicht zu den Akten gelegt worden.

Bad Berkas Bürgermeister steht erneut unter Druck. Innerhalb weniger Wochen liegt der Kommunalaufsicht des Weimarer Landes eine weitere Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Michael Jahn (CDU) vor. Vorgebracht hat sie ein Kaufinteressent der alten Quellbrunnklinik im Ort. Der Investor sieht sich benachteiligt. Er behauptet, Jahn habe den Verkäufer Median Kliniken beeinflusst, der in Bad Berka zwei Reha-Zentren betreibt. Von übler Nachrede und Verleumdung ist die Rede. Zudem steht der Vorwurf im Raum, Jahn habe Pläne und Konzepte weitergegeben.

Bürgermeister will keine "Schlammschlacht"

Der Bürgermeister weist die Anschuldigungen zurück. Jahn wandte bei MDR THÜRINGEN allerdings ein, er befürchte, dass der Investor die Quellbrunnklinik lediglich als Spekulationsobjekt kaufen will. Er wolle sich jedoch keine "Schlammschlacht" liefern.

Erst Gerichtsverfahren könnte Klarheit schaffen

Sollte die Kommunalaufsicht die Dienstaufsichtsbeschwerde erneut abweisen, schließt der Investor nicht aus, vor Gericht zu ziehen. Jahn selbst begrüßt diese Entscheidung, fordert den Kaufinteressenten sogar zu juristischen Schritten auf. Ein Verfahren würde Klarheit bringen, so der Bürgermeister. Die Quellbrunnklinik steht seit Jahren leer. Die Stadt wünscht sich den Bau eines Hotels.

Erst vor einigen Wochen hatte die Kommunalaufsicht des Weimarer Landes den Bürgermeister entlastet. Gegen Michael Jahn (CDU) lag im Sommer eine anonyme Dienstaufsichtsbeschwerde vor. Darin ging es unter anderem um den Vorwurf der Bevorzugung und die Personalpolitik im Rathaus. Die Kommunalaufsicht sah keine Verletzung der Dienst- und Amtspflicht und legte den Fall zu den Akten.

MDR (cma,dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 10. Oktober 2022 | 10:30 Uhr

4 Kommentare

steka am 10.10.2022

Naja, viel Polemik, sagt nichts über den "Investor" aus und was er damit machen will, keine gute Berichterstattung. Kann den bürgermeister verstehen, gibt genügend leerstehende Kliniken und Sanatorien, die vor sich hingammeln und wo die Investoren erst großmäulige Zukunftsträume verkündet
und die Immobilien für ein Schnäppchen bekommen haben und jetzt nur darauf warten, daß die Gemeinden oder das Land die Immobilien für wesentlich mehr Geld zurückkaufen nur um die Schandflecke zu beseitigen. Also etwas Skepsis tut schon gut.

freifrau am 10.10.2022

Es ist schon erstaunlich, wie die Aufsichtsbehörden alles unter den Tisch kehren, Dienstaufsichtbeschwerden abweisen bzw. ignorieren. Eine Innenrevision gibt es seit Jahren nicht und Entscheidungsträger können schalten und walten, wie ihnen beliebt.

Burgfalke am 10.10.2022

Zitat: "Ist ein Investor eigentlich so etwas wie ein Oligarch"

Das ist doch ein Scherz oder? Ansonsten kleiner Tipp: Suchmaschine verwenden

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