Gottesdienst Trauerandacht für Opfer nach tödlichem Brand in Apolda

03. September 2022, 01:02 Uhr

Am Freitagabend ist in Apolda mit einem Trauergottesdienst der Opfer der Brandkatastrophe in Apolda gedacht worden. Bei dem Feuer in einem Mehrfamilienhaus waren am vergangenen Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen. Knapp zwei Dutzend Personen wurden teils schwer verletzt, darunter auch zwei Feuerwehrleute.

In Apolda haben Hinterbliebene, Bürger und Politiker am Freitagabend mit einem Trauergottesdienst der Opfer des Wohnhausbrandes am vergangenen Sonntag gedacht. Bei der Andacht in der Lutherkirche wurden die Namen der Toten verlesen und Kerzen für sie entzündet. Gebete auf Bulgarisch und auf Deutsch wurden verlesen. 

Superintendent Gregor Heidbrink sprach von einem Zeichen der Solidarität und dass man in der Not zusammenstehe. Zugleich dankte er den Helfern, die die Bewohner des Hauses gerettet und versorgt hatten. 

Knapp einhundert Menschen fanden sich zu der Andacht ein. Unter den Trauernden waren auch Apoldaer Bürger und Vertreter der Politik, wie etwa Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU) und Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FW).

Vier Menschen sterben bei Wohnhausbrand 

In dem vom Feuer weitgehend zerstörten Haus hatten laut Eisenbrand neun bulgarische Familien mit 44 Mitgliedern gewohnt. Bei dem verheerenden Feuer war ein 53-jähriger Mann ums Leben gekommen, der sich mit einem Sprung aus dem Gebäude retten wollte.

Die Identität von drei weiteren Toten wird derzeit noch per DNA-Analyse ermittelt. Nach Angaben des Bürgermeisters waren die drei wahrscheinlich Gäste, da an dem Wochenende zwei Schuleinführungsfeiern in dem Haus gefeiert wurden.

Verdächtiger in Untersuchungshaft

Ein 35 Jahre alter Mann sitzt wegen Mord- und Brandstiftungsverdachts in Untersuchungshaft. Bislang gibt es noch keine Erkenntnisse zum Motiv für die Tat. Eine Überwachungskamera soll den Verdächtigen mit Benzinkanistern in der Hand gefilmt haben. Nach den bisherigen Ermittlungen sollen Bewohner des Hauses Schulden in relativ niedriger Höhe bei dem Mann gehabt haben. Diese wollten das Geld offenbar nicht zurückzahlen, wie Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen sagte. 

Auf einem vor drei Tagen eingerichteten Spendenkonto seien bislang mehr als 1.100 Euro eingegangen. Benötigt würden derzeit vor allem Möbel für die betroffenen Familien, von denen sieben bereits neue Wohnungen vermittelt werden konnten. In der 22.000 Einwohner zählenden Kreisstadt des Weimarer Landes leben nach einer Statistik der Stadtverwaltung rund 770 bulgarische Staatsangehörige.

Mehr zum Brand in Apolda

MDR (cfr,jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. September 2022 | 22:00 Uhr

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