Ein Feuerwehrwagen steht auf einem großen Grundstück.
Bei dem Erdfall war Anfang Juli ein 62-jähriger Mann in seinem Garten ums Leben gekommen. Bildrechte: Johannes Krey

Ermittlungsergebnis Tödlicher Erdfall in Bad Sulza: Ursache scheint gefunden

15. September 2022, 09:02 Uhr

Der Erdfall in Bad Sulza, bei dem Anfang Juli ein Mann ums Leben kam, stellte die Behörden vor Rätsel. Ein 62-Jähriger war beim Rasenmähen im Garten in ein sechs Meter tiefes Loch gestürzt, das sich plötzlich aufgetan hatte. Nun scheint die Ursache für den Erdfall gefunden zu sein.

Zehn Wochen nach dem tödlichen Erdfall in Bad Sulza ist die Unfallursache vermutlich gefunden. Wie das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz MDR THÜRINGEN bestätigte, könnten Alt-Bergbau und der historische Salineabbau den Erdfall verursacht haben. Das belegten Dokumente aus dem 17. Jahrhundert, heißt es. Zuvor hatte bereits die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Erdfall in Bad Sulza: Mann beim Rasenmähen in Loch gestürzt

Ein 62-jähriger Mann war Anfang Juli beim Rasenmähen in ein sechs Meter tiefes Loch gestürzt, das sich plötzlich aufgetan hatte. Kriminalpolizei, Feuerwehr und Geologen hatten zunächst geprüft, ob ein zugeschütteter Bachlauf unter dem Gelände die Ursache für den Einsturz gewesen sein könnte. Das Erdloch wurde auch mit einer Kamera und einer Drohne begutachtet.

Historische Karten zur Ursachenforschung herangezogen

Auf den nun zur Ursachenforschung herangezogenen Karten sind den Angaben nach alte Schächte in und um Bad Sulza zu sehen. In der Stadt wurde Jahrhunderte lang Salz abgebaut. Durch die wasserlöslichen Gesteinsschichten bestehe ein gewisses Potenzial für Erdfälle, sagte ein Sprecher.

Zur weiteren Untersuchung hat das Landesamt ein Ingenieurbüro beauftragt, das jetzt die Archiv- und Unterlagenrecherche ergänzt und Vorschläge für eventuell nachfolgende Erkundungsarbeiten unterbreitet. Diese Vorgehensweise ist nach Behördenangaben üblich, wenn historischer Altbergbau betroffen ist. Von den Ergebnissen wird abhängen, wie die Untersuchungen weiter verlaufen.

Acht Erdfälle in Thüringen in diesem Jahr

Thüringenweit hat es in diesem Jahr bereits acht Erdfälle gegeben. Bei Erdfällen handelt es sich um natürliche Ereignisse, die vor allem durch wasserlösliche Gesteinsschichten wie Salz-, Sulfat- oder Karbonatgestein entstehen. Diese lösen sich auf und darüber liegende, nicht wasserlösliche Gesteinsschichten brechen in den entstandenen Hohlraum ein.

Tagesbrüche hingegen entstehen meist durch Einsturz von unverfüllten Altbergwerkstollen im Untergrund, die dann bis zur Erdoberfläche durchbrechen.

MDR (kir/fno)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. September 2022 | 09:00 Uhr

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