Ein Schulgebäude
Die Schule "An der Via Regia" in Berlstedt soll künftig Standort für die Gymnasiasten werden. Bildrechte: Martina Weyrauch

Bildung Sonderkreistag stimmt nach langer Diskussion Schultausch im Weimarer Land zu

06. Juni 2023, 10:23 Uhr

Die Gymnasiasten aus Buttelstedt werden künftig in Berlstedt unterrichtet. Die Berlstedter Regelschüler ziehen nach Buttelstedt. Das hat der Kreistag Weimarer Land auf einer Sondersitzung am Montagabend beschlossen.

Zahlreiche Schüler aus Berlstedt und Buttelstedt im Weimarer Land müssen ihre Schulen tauschen. Ein Sonderkreistag des Weimarer Landes hat am Montagabend einem Vorschlag der Schulverwaltung zugestimmt. Demnach werden die Gymnasiasten aus Buttelstedt künftig in Berlstedt unterrichtet. Die Berlstedter Regelschüler ziehen ab dem kommenden Schuljahr ins acht Kilometer entfernte Buttelstedt. Über die Entscheidung wurde mehr als 1,5 Stunden diskutiert.

Erneut Proteste von Eltern und Schülern vor Kreistagssitzung

Der Bildungsausschuss-Vorsitzende Roland Merten erläuterte die Vorteile der Entscheidung. So hätte die Regelschule, die derzeit an beiden Standorten vertreten ist, ihr Lehrerteam zusammen - Lehrer müssten nicht mehr pendeln. Zudem würden für das Gymnasium Schülerplätze geschaffen. Nun bekomme jeder der 40 Bewerber für die 5. Klasse einen Platz.

Ohne Schultausch hätten vermutlich 24 Kinder abgelehnt werden müssen. Gegenwind kam von der AfD, die den Beschluss rechtswidrig nannte und ihn beanstanden will. Vor der Kreistagssitzung hatte es erneut Proteste einiger Eltern und Schüler gegeben. Sie forderten andere Lösungen ein. Eine Online-Petition hatte im Vorfeld Hunderte Unterschriften gesammelt.

Der Beschluss stand schon einmal auf der Tagesordnung des Kreistages, wurde jedoch zurückverwiesen. Eltern hatten mangelnde Kommunikation und Beteiligung beklagt. Dem gab eine Mehrheit der Kreistagsmitglieder recht. Am 1. Juni fand eine öffentliche Sitzung des Bildungsausschusses statt, an dem alle das Wort erhielten, die darum gebeten hatten.

Für den endgültigen Beschluss müssen Schulamt und Thüringer Bildungsministerium den Plänen noch zustimmen.

MDR (cma/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 06. Juni 2023 | 06:00 Uhr

5 Kommentare

Janes vor 45 Wochen

Da hätte ich mir als Leser natürlich gewünscht, wenn der MDR so ein regionalen Fall schon in den überregionalen Medien bringt, genauere Informationen zu bekommen. So bekomme ich den Eindruck, dass die Verwaltung und Schule eine scheinbar rationale, sinnvolle Maßnahme gemacht hat die nur ein paar Leute stören. Aber warum?

Wieso muss es da hinderte Unterschriften dagegen geben?! Wegen der paar Kilometer Unterschied? Usw.....

DER Beobachter vor 45 Wochen

Ein Unzustand. Natürlich springt die A"f"D drauf an. Sicher gabs auch sonst Widerstand. Wenn die A"f"D jetzt "Beanstandung" machen will, ahne ich schon, dass die es gar nicht erst versuchen. Ist nur eine Lappalie, um die man zuerst viel Wind macht, aber selten bei solchen Marginal-Schüler-Eltern-Interessen Initiative ergreift. Ich bitte um Entschuldigung für den drastischen Ton, aber genau diese Methode ohne eigentlich ernsthaftes Interesse am und Engagement für den Bürger, der lediglich als Stimmvieh dient, macht die sogenannte Alternative aus...

DER Beobachter vor 45 Wochen

Aus der Ferne natürlich schwer einschätzbar, Karo seit heute hier. Hier in Sachsen gabs früher ähnliche Probleme, die aber nur die Eltern selbst und die Opposition seinerzeit (Linke und Grüne) chancenlos in Angriff nahmen. Immerhin nimmt man sich in Thüringen anscheinend noch etwas der Bedenken von Eltern etc. an, auch wenn man ihnen nicht folgen mag/kann. Das, was Sie im letzten Abschnitt schildern, geht tatsächlich gar nicht. Etwas ratlos bin ich bei Ihrem Hinweis, dass man wegen sowas die Polizei rief? Ein besonders unnötig furchtsamer Schul(amts)leiter oder die Erfahrung/Besorgnis, dass unsere bekannten Populisten permanent jedwede Bürgerbesorgnis zu instrumentalisieren versuchen? LG

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