"Erfurter Kreuz"Thüringens größtes Industriegebiet soll klimaneutral mit Energie versorgt werden
In Thüringens größtes Gewerbegebiet "Erfurter Kreuz" müssen nach Prognosen rund 100 Millionen Euro investiert werden, um das Areal weitgehend mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Feller sagte am Dienstag, das Gebiet solle sich zum Pilotprojekt für eine CO2-neutrale Energieversorgung in Thüringen entwickeln.
Auf dem Areal seien derzeit 100 Unternehmen mit etwa 8.000 Beschäftigten aktiv. Die Energieversorgung solle sich vor allem aus Wind- und Solarstrom zusammensetzen. Allerdings brauche man dafür Unterstützung vom Bund, so Feller.
Wirtschaft muss 360 Millionen jährlich investieren
Die Anlagen sollen entlang der A71 und A4, aber auch auf ungenutzten Teilen des Truppenübungsplatzes Ohrdruf entstehen. Feller sagte, viele Unternehmen legten schon jetzt Wert auf ein möglichst klimaschonendes und schrittweise CO2-neutrales Wirtschaften, sagte Feller.
Der Batteriehersteller Catl, der derzeit am "Erfurter Kreuz" eine große Fabrik für Autobatterien errichtet, plane beispielsweise die bisher größte Solarfläche in Thüringen auf seinen Hallendächern.
Der Staatssekretär sagte, es sei eine existenzielle Herausforderung, wenn Unternehmen auf CO2-neutrale Energiequellen und Produktionsprozesse umstellten. Nach einer Studie und Schätzungen des Ministeriums müsste allein die Thüringer Wirtschaft im Zeitraum bis 2045 dafür etwa neun Milliarden Euro investieren - im Schnitt 360 Millionen Euro pro Jahr. Dafür müssten Bund und Land Förderprogramme auflegen.
Mehr zum Industriegebiet am "Erfurter Kreuz"
dpa, MDR (jn)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 31. Mai 2022 | 17:30 Uhr
Kommentare
{{text}}