17-jähriger Syrer angegriffen Anklage nach Attacke in Erfurter Straßenbahn
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01. Juli 2021, 14:21 Uhr
Eine gewaltsame Attacke auf einen 17-jährigen Syrer in einer Straßenbahn hatte im April für heftige Reaktionen gesorgt. Ein dabei gefilmter Mann wurde kurz darauf festgenommen und nun angeklagt.
Drei Monate nach dem rassistischen Angriff auf einen syrischen Jugendlichen in einer Erfurter Straßenbahn ist gegen einen 41-jährigen Mann Anklage erhoben worden. Dem Mann wird laut Staatsanwaltschaft unter anderem gefährliche Körperverletzung, versuchte Nötigung und Beleidigung vorgeworfen.
Festnahme drei Tage nach der Tat
Er soll am 23. April einen 17 Jahre alten Syrer in einer Straßenbahn rassistisch beleidigt, bedroht, bespuckt und ins Gesicht geschlagen sowie getreten haben. Außerdem soll er das Handy des Syrers zerstört und den Straßenbahnfahrer zur Weiterfahrt genötigt haben. Drei Tage nach dem Vorfall war der Angeklagte festgenommen worden. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Laut Oberstaatsanwaltschaft Hannes Grünseiesen ist der Mann bereits wegen Eigentumsdelikten vorbestraft. Zum Zeitpunkt der Tat stand er unter laufender Bewährung und unter Führungsaufsicht. Der Beschuldigte hat behauptet, dass er im Vorfeld von dem Syrer angegriffen worden sei und er ihn in der Straßenbahn wieder erkannt habe. Weiter hat er sich zu den Tatvorwürfen nicht geäußert.
Zeugen filmten die Attacke
Bei einer Verurteilung droht dem 41-Jährigen eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Zeugen hatten von dem Geschehen in der Straßenbahn Videos gemacht und die Sicherheitskräfte zu Hilfe gerufen.
Quelle: MDR THÜRINGEN/csr
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. Juli 2021 | 14:00 Uhr