Bistumswallfahrt Weniger Wallfahrer in Erfurt - Bischof sieht Herausforderungen

18. September 2022, 16:11 Uhr

In Erfurt haben zur Bistumswallfahrt rund 1.000 Katholiken vor den Domstufen Gottesdienst gefeiert. Sie waren am Morgen auf unterschiedlichsten Pilgerwegen aufgebrochen. Unter dem Motto "Zusammenfinden" ging es sternförmig unter anderem von der Thüringenhalle, der Kirche St. Josef im Erfurter Norden, aus Hochheim und Neudietendorf zum Domplatz.

Mit den Tönen der größten freischwingenden mittelalterlichen Glocke der Welt, der Erfurter Gloriosa, ist am Sonntag die Erfurter Bistumswallfahrt eingeläutet worden. Nach Angaben eines Bistumssprechers fanden sich am Sonntag rund 1.000 Menschen zur diesjährigen Bistumswallfahrt in Erfurt ein. Vor der Pandemie hatte die Zahl der Gläubigen im Schnitt bei 2.500 gelegen.

Bischof: Zusammenhalt wichtiger denn je

Ausgefallen war die Wallfahrt zwar nie, durfte aber nur mit wenigen Teilnehmern und ohne Familienfest stattfinden. Um so größer sei die Freude, sich nun wieder "Zusammen zu finden". Das, so sagte Bischof Ulrich Neymeyr in seiner Predigt, sei das Gebot der Stunde. Der Krieg in der Ukraine, seine Folgen, die Pandemie, Klimakatastrophe und Zerrissenheit der Gesellschaft - all das belaste die Menschen sehr. Um so wichtiger sei es, zusammenzufinden und zusammenzubleiben.

Zukunft der Kirche bleibt Thema

Mit Blick auf den Synodalen Weg, mit dem die katholische Kirche in Deutschland die Fragen aufarbeiten will, die sich durch sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben, sagte Bischof Neymeyr, es gebe unterschiedliche Vorstellungen über den Weg der Kirche in die Zukunft. Das habe die jüngste Synodalvollversammlung am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main gezeigt.

"Manches können wir in unserer katholischen Kirche hier in Deutschland selbst gestalten. In vielen Bereichen sind wir aber eingebunden in die Weltkirche." Unter anderem war bei der Synodalversammlung ein Grundlagentext, der eine Liberalisierung der kirchlichen Sexualmoral anstrebte, gescheitert.

MDR/dpa (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. September 2022 | 15:00 Uhr

4 Kommentare

Horst Hessel am 20.09.2022

Kirche sollte sich grundsätzlich aus jeglicher politischer Diskussion heraushalten und nicht ständig ihre Moralvorstellungen anderen vorhalten. Ansonsten sich um die eigenen Schäfchen kümmern und gut ist es, ihr soziales Engagement wird eh vom Steuerzahler aus öffentlichen Mitteln finanziert und da haben viele nichts mit der Kirche am Hut, Bischof Neymeyer wird vom Staat und nicht von der Kirche alimentiert, trotz Kirchensteuer!

martin am 19.09.2022

@guter mensch: Sehe ich nicht unbedingt so.

Zum einen: In welchen Bereichen sollen denn die christlichen Kirchen noch über so viel Macht verfügen, dass sie "massiv in politische Geschehen eingreifen" könnten?

Zum anderen: Bei welchen Themen, die angeblich massiv in die politischen Verhältnisse eingreifen würden, glauben Sie, dass die Inhalte von "einer Vielzahl von Gläubigen" abgelehnt werden? Falls Sie die Äußerungen meinen, die sich gegen die selbsternannten Verteidiger des christlichen Abendlands richten: Ich nehme wahr, dass es unter den "Gläubigen" da keinen großen Widerspruch, sondern eher Zustimmung gibt.

GuterMensch am 19.09.2022

@OOOO, ja mit was wohl zu tun haben könnte ?
Wie es Frau Schmidt im obigen Kommentar schon geschrieben hat und da kommt noch einiges mehr dazu !
Die Kirche greift massiv in politische Geschehnisse ein welche eine Vielzahl der Gläubigen ablehnt.

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