Nach neun Jahren Brandanschlag auf Polizeiautos in Erfurt - Prozess im September
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15 fabrikneue Polizeiautos brannten Ende September 2013 komplett aus. Nach dem Täter wurde fünf Jahre gesucht. Jetzt muss sich der 30-Jährige vor Gericht verantworten. Der Mann ist schon mehrfach wegen Brandstiftung verurteilt worden.

Neun Jahre nach dem Brand von 15 fabrikneuen Polizeiautos muss sich der mutmaßliche Brandstifter vor dem Erfurter Landgericht verantworten. Der Prozess gegen den 30-Jährigen soll laut Gericht am 7. September beginnen.
Der Mann soll die Neuwagen 2013 auf dem Gelände eines Erfurter Autohauses in Brand gesetzt haben. Sie sollten zwei Tage später an die Polizei übergeben werden. Nach Angaben des Innenministeriums betrug der Schaden 750.000 Euro.
Verdächtiger Brandstifter wurde 2018 ermittelt
Nach dem oder den Tätern wurde damals lange Zeit gefahndet. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt. Außerdem wurde eine Sonderkommission eingerichtet. Im Oktober 2018 wurde der damals 27-Jährige als Tatverdächtiger ermittelt.
Er gestand die Tat und räumte weitere Delikte ein. Zu diesem Zeitpunkt verbüßte er bereits eine fünfeinhalbjährige Haftstrafe unter anderem wegen Brandstiftung in anderen Fällen.
Erfurt: Brandanschlag löste Entsetzen aus
Der Anschlag Ende September 2013 hatte bei Behörden und in der Politik Entsetzten ausgelöst. Zwar wurden bei dem Anschlag auch zivile Autos beschädigt. Jedoch brannten nur die Polizeitransporter aus.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter sprach von "einer neuen Dimension der Gewalt gegen die Polizei". Thüringens damaliger Innenminister Jörg Geibert (CDU) hatte die Tat als "niederträchtig" bezeichnet.
MDR (ch/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. August 2022 | 20:00 Uhr