Eine Brücke in Erfurt überspannt den Flutgraben und die Staffenbergallee
Die neue Brücke in Erfurt ist barrierefrei und bietet Sitzgelegenheiten. Bildrechte: MDR/Karsten Heuke

"Promenadendeck" Nach zwei Jahren Bauzeit: Brücke über Schmidtstedter Knoten in Erfurt eröffnet

16. Dezember 2022, 15:33 Uhr

Am Freitag ist in Erfurt die neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Schmidtstedter Knoten eröffnet worden. Die alte Brücke stammte noch aus DDR-Zeiten und wurde im Herbst 2020 abgerissen. Die Kosten für das sogenannte Promenadendeck stiegen während der Bauzeit um mehrere Millionen Euro.

Nach zweijähriger Bauzeit ist am Freitag in Erfurt die neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Schmidtstedter Knoten eröffnet worden. Die 107 Meter lange Brücke verbindet den Stadtteil Krämpfervorstadt mit dem Erfurter Hauptbahnhof und der Innenstadt.

Das sogenannte Promenadendeck habe städtebaulich eine herausragende Bedeutung für die Stadt Erfurt und stärke den barrierefreien Rad- und Fußgängerverkehr, sagte Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Freitag.

Promenadendeck kostete 14 Millionen Euro

Der Bau der Brücke hatte sich um mehere Millionen Euro verteuert. Der Bau kostete statt der ursprünglich kalkulierten 8,6 Millionen Euro letztlich 14 Millionen Euro. Die Baufirmen begründeten das mit der komplizierten Konstruktion und der "Notwendigkeit eines Tragegerüsts" für den Brückenbau.

Das Land steuerte mehr als zehn Millionen Euro bei. Die Brücke sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr fertig werden. Der Entwurf war 2017 aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen.

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Alte Brücke bereits 2020 abgerissen

Das alte Brückenbauwerk stammte noch aus DDR-Zeiten und wurde im Herbst 2020 abgerissen. Für die Zeit der Bauarbeiten mussten Fußgänger und Radfahrer Umwege fahren, um den Flutgraben und die vielbefahrene Stauffenbergallee zu überqueren.

Das Promenadendeck ist eine Doppelbrücke, die mit einem Arm den Flutgraben und mit einem zweiten die Straße überspannt. Lichtleisten und Strahler setzen den Bau bei Dunkelheit in Szene. Zudem verfügt die Brücke über Bänke und Sitzstufen. Sie wurde so konzipiert, dass eine neue Straßenbahnlinie darunter gebaut werden kann. Das Promenadendeck soll noch einen Personenaufzug erhalten.

Eine Brücke mit Fußgängern.
Dank der neuen Brücke kommen Fußgänger und Radfahrer aus der Krämpfervorstadt ampel- und barrierefrei zum Erfurter Hauptbahnhof. Bildrechte: MDR/Karsten Heuke

MDR (jw)/dpa

Mehr zu den Bauarbeiten am Schmidtstedter Knoten

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. Dezember 2022 | 15:30 Uhr

6 Kommentare

Wurzelsepp am 17.12.2022

Wieso einen Aufzug noch bauen? Ist so etwas sinnvoll, wenn man die jährlichen Wartungskosten einbezieht? Zudem wird es nicht lange dauern, dann schaut dieser wie die ursprüngliche Telefonzelle versifft aus. Die Arbeiter haben schon während der Bauzeit immer wieder Graffitis entfernen müssen.
Die beiden Bürohochhäuser sind übrigens auch überfällig.

Harka2 am 16.12.2022

Nichts für ungut, aber in der Realität verbindet die Brücke nur das dunkle Ende des Bahnhofvorplatzes mit dem abgerissenen Güterbahnhof. Der Ort hat keinerlei Anziehungskraft auf "Partypeople". Die Brücke überspannt eine laute stark befahrene Straße und den künstlichen und langeiligen Flutgraben. Man schaut entweder auf die Ruinen des Güterbahnhofs oder auf die Schallschurtwände des Hauptbahnhofs oder auf die viel befahrene Straße. Die Krämpfervorstadt ist auch eher eine Schmuddelecke von Erfurt.

Gucker am 16.12.2022

Mal unabhängig von den Kosten, aber optisch ist das Bauwerk doch recht gut geworden. Mir gefällt es. Hoffentlich hält es nun auch ein paar Jahre. Leider wird es aber nicht lange so scick aussehen. Sicher wird sich bald dort ein Grafitti ans andere reihen - und die "Partypeople" vom Angerbrunnen an der Hauptpost werden dort die Nacht zum Tage machen.

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