Krieg in der Ukraine Bundeswehr verstärkt ihr Erfurter Logistikkommando um 1.000 Soldaten und Angestellte

14. März 2023, 01:33 Uhr

Die Bundeswehr verstärkt in den kommenden Jahren den Standort des Logistikkommandos in Erfurt. 1.000 zusätzliche Soldaten und Zivilangestellte kümmern sich dann um den Transport von Panzern oder die Ausbildung ukrainischer Soldaten. Gleichzeitig stehen zum zehnjährigen Bestehen des Standortes in diesem Sommer Feierlichkeiten auf dem Domplatz ins Haus.

Das Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt wird weiter wachsen. Das Kommando werde in den nächsten Jahren 1.000 weitere Dienstposten erhalten, sagte dessen Kommandeur, Generalmajor Gerald Funke, am Montag in Erfurt. Der Großteil dieser Stellen sei für ein weiteres Logistikbataillon vorgesehen, das aufgebaut werde. Der Standort dieser neuen Einheit stehe noch nicht fest.

Neues Logistikbataillon geplant

Dem Logistikkommando sind derzeit bundesweit rund 17.000 Soldaten und Zivilangestellte an 72 Standorten der Bundeswehr unterstellt. 750 davon arbeiten im Kommando in Erfurt. Außerdem gehören zu seinem Bereich Logistikeinheiten unter anderem in Sachsen-Anhalt, die zentrale Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen sowie Depots für Munition, Material und Technik.

Aufgabe der Logistiker ist die Versorgung der Truppe. Dafür sind sie mit schwerer Transport- und Verladetechnik, Feldküchen, Wasseraufbereitungsanlagen und weiterer Technik ausgestattet.

Logistik im Ukraine-Krieg

Außerdem organisiert das Logistikkommando die Verlegung von Militärfahrzeugen der Bundeswehr und von Nato-Partnern in Deutschland. Eine zentrale Rolle spiele es derzeit auch bei der Lieferung von Technik und Material aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine, sagte Funke. "Wir legen nicht fest, was wann wohin geliefert wird, sondern wir sorgen dafür, dass das Material von einem Ausgangsort zu einem Übergabeort gebracht wird", sagte er.

Demnächst stehe unter anderem der Transport von Panzern für die Ukraine an. Auch bei der Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland sei das Logistikkommando einbezogen. Funke sprach von einer "vierstelligen Zahl" von ukrainischen Soldaten, die derzeit in Deutschland ausgebildet werden.

Einsatz auch in Mali

Ein weiteres großes Projekt sei der Rücktransport von Bundeswehr-Material aus Mali. Die Bundesregierung hatte im November 2022 beschlossen, dass die Bundeswehr bis Mai 2024 aus dem zentralafrikanischen Land abziehen wird. An dem UN-Einsatz sind bis zu 1.400 Bundeswehr-Soldaten beteiligt.

Funke sagte, das Logistikkommando habe vor Ort bereits mit der Organisation des Abzugs begonnen. Dabei gehe es darum, welches Material der Bundeswehr zu welchem Zeitpunkt nach Deutschland zurückgeholt werde.

Das Logistikkommando der Bundeswehr war im Januar 2013 in Erfurt aufgestellt worden. Das zehnjährige Bestehen soll unter anderem am 6. Mai in Erfurt mit einem Fest auf dem Domplatz gefeiert werden.

MDR (dr/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Abend | 13. März 2023 | 22:04 Uhr

54 Kommentare

Ralf G am 15.03.2023

@Ines/Simone - Was glauben Sie denn, warum es zur Besetzung dieses Ministeramtes mit dem Totalausfall namens Lambrecht gekommen ist? Haben Sie bei der Neubesetzung die Diskussionen in den Medien hinsichtlich des Kanzlerversprechens zur paritätischen Ämterverteilung nicht mitbekommen?

Ines W. am 15.03.2023

@Lumberjack
Ich denke für die Ukraine ist die Rettung von russichen Soldaten aktuell nicht wirklich die oberste Priorität. Irgendwie ist ihre Argumentation skuril.

Ines W. am 15.03.2023

@nasowasaberauch
Na dann steuern sie doch mal dagegen bei den Personalkosten, wenn diese wie im ganzen Land steigen und sie eh schon kaum das notwendige Personal gewinnen können.

Gleiches gilt für einen Immobilienbesitz der heruntergewirtschaftet ist und für teures Geld auf aktuellen Stand hochgerüstet werden muss.

Ach ja die veraltete Technik, für die es aus der Politik über Jahrzehnte nicht genug Geld für eine Erneuerung gab, müssen sie auch noch für teuer Geld am laufen halten.

Wie kommen sie darauf, dass die Ukraine bereit sein sollte Teile ihres Staatsgebietes abzutreten, nur weil Russland das Land mit Krieg überzieht, oder was glauben sie welche Verhandlungslösung Moskau wohl anstrebt? Wäre ja noch schöner wenn man dieses russische Unrecht am Verhandlungstisch legitimiert.

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