Die Zuschüsse für das Deutschland-Ticket sollen rückwirkend ab 1. Mai werden ausgezahlt werden. Bildrechte: IMAGO/Future Image

49-Euro-Ticket Erfurt zahlt Sozialhilfeempfängern Zuschüsse für Deutschland-Ticket

26. Mai 2023, 11:28 Uhr

Sozialhilfeempfänger sollen künftig Zuschüsse von der Stadt Erfurt für das 49-Euro-Ticket erhalten. Die Menschen müssen sich jedoch für Zuschüsse zwischen dem Deutschland-Ticket oder dem Sozialticket entscheiden. Laut Stadträtin Karola Stange wird nicht jeder das das 49-Euro-Ticket wählen.

von MDR THÜRINGEN

Sozialhilfeempfänger in Erfurt erhalten einen Zuschuss für das 49-Euro-Ticket. Das hat der Stadtrat entschieden. Rückwirkend ab 1. Mai werden demnach Bedürftigen 30 Euro ausgezahlt. Die gleiche Summe bekommen auch Inhaber des Sozialtickets für Monatskarten im ÖPNV.

Jeder könne selbst entscheiden, ob er den Zuschuss für das 49-Euro-Ticket beantragt oder weiterhin das Erfurter Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr nutzen will, sagte Linke-Stadträtin Karola Stange MDR THÜRINGEN. Sie kritisierte, dass die Empfänger von Sozialleistungen in Vorkasse gehen müssen und ihnen das Geld erst rückwirkend ausgezahlt wird.

Zuschuss muss beantragt werden

Das Sozialticket ist im Gegensatz zum 49-Euro-Ticket zum Teil übertragbar, und am Wochenende können - je nach Tarif - auch Kinder mitgenommen werden. Deshalb werde sich sicher nicht jeder für das 49-Euro-Ticket entscheiden, so Stange. Der 30-Euro-Zuschuss wird jeweils einem berechtigten Sozialausweisinhaber einer Bedarfsgemeinschaft gezahlt, heißt es in der Stadtratsvorlage. Grundsätzlich muss der Zuschuss beantragt werden. Das geht rückwirkend für bis zu drei Monate.

Die Stadt Erfurt hatte das Sozialticket 2009 eingeführt. Mehrfach stand es wegen klammer Kassen auf der Kippe, etwa 2012 und dann erneut 2015. Anträge, das Sozialticket abzuschaffen, scheiterten im Stadtrat. 

MDR (kir/jn)