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Beratung und InformationLampen aus oder nicht? Energiebeirat soll Erfurter Stadtspitze beraten

30. Juli 2022, 11:57 Uhr

Die Stadt Erfurt hat nun einen Energiebeirat: Der will Informationen rund um das Thema Energie sammeln und damit den Entscheidern helfen - etwa beim Abwägen, ob die Stadtbeleuchtung wirklich abgeschaltet werden sollte, um Strom zu sparen.

von MDR THÜRINGEN

Angesichts der aktuellen Energiekrise hat die Stadt Erfurt einen Energiebeirat gegründet. Wie Sprecher Henry Köhlert mitteilte, soll dieser ab sofort Informationen rund um das Thema Energie sammeln, aufbereiten und Empfehlungen an den Oberbürgermeister aussprechen. Neben der Stadtverwaltung sind unter anderem die Stadtwerke, die Wohnungswirtschaft und Sozialverbände vertreten.

Konkret gliedert sich der Energiebeirat in ein sogenanntes Kernteam, ein "Energieradar", Energieberater und die Entscheidungsträger - Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Finanz- und Wirtschaftsdezernent Steffen Linnert. Das Kernteam besteht ebenfalls aus Linnert sowie Referentin Katharina Müller, Pressesprecher Henry Köhlert und Patrick Weisheit vom Presseteam. Dieses soll alle verfügbaren Informationen zum Thema zusammentragen, filtern und konkrete Handlungsmöglichkeiten entwickeln.

Die Informationen selbst kommen unter anderem vom "Energieradar" - dazu zählen Stadtwerke, Wohnungswirtschaft, Sozialverbände, Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer, die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KoWo) und weitere. Ziel ist es, dass das Kernteam die zusammengetragenen Informationen in einer internen digitalen Plattform den Energieberatern (Stadtwerke, KoWo und Stadtverwaltung) zur Verfügung stellt, damit diese Handlungsempfehlungen an den Oberbürgermeister und den Finanzdezernenten weitergibt.

Abgewogene Entscheidungen

Ziel des Konstruktes sei es, dass sich alle betroffenen Akteure austauschen und abgewogene, gemeinsame Entscheidungen getroffen werden können, so Sprecher Henry Köhlert. So solle beispielsweise nicht einfach die Straßenbeleuchtung abgeschaltet werden, ohne dass vorher geprüft wurde, ob die finanziellen Einsparungen die Außenwirkung einer dunklen Innenstadt wirklich rechtfertigen würden. Eine weitere Aufgabe des Beirates ist, Informationen an die Bürger weiterzugeben - über Pressemitteilungen, die sozialen Medien oder auch die städtische Website. Auch auf Fragen wie "Was kann ein Bürger tun, wenn er seine Gas- oder Stromrechnung nicht zahlen kann?" will der Beirat Antworten finden und diese nach außen kommunizieren.

Nichtsdestotrotz seien die Spielräume der Kommune sehr gering, so Referentin Katharina Müller. Sollte es jedoch dazu kommen, dass bestimmte Unternehmen oder Haushalte bei einer Gasmangellage vom Netz genommen werden müssen, könnten durch den Beirat bessere Absprachen mit den Betroffenen getroffen werden. Auch inwiefern die Raumtemperatur in städtischen Gebäuden angepasst werden muss, kann der Beirat diskutieren. Ein anderes Beispiel ist, wie man mit den Eissporthallen in Zukunft verfährt.

Verschiedene Szenarien werden durchgespielt

Diese und weitere Dinge würden mit allen Beteiligten im Beirat besprochen werden, so Köhlert. Man spiele verschiedene Szenarien durch, denn niemand wisse, wie sich die Lage im Winter genau entwickle. Über eventuelle "Wärmehallen" in denen sich die Menschen beim Abstellen der Heizungen aufwärmen könnten, würde bisher nur am Rande gesprochen, so Köhlert. Dieses Szenario gelte bisher als sehr unwahrscheinlich.

Im Hintergrund habe die Arbeit des Energiebeirates bereits begonnen, bis die Struktur aber wirklich umgesetzt seien und der Beirat sich wie geplant austauschen könne, werde es noch ein bis zwei Wochen dauern, so Köhlert.

MDR (ah/dr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 30. Juli 2022 | 18:00 Uhr

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