Energie Wie Erfurt Fernwärme aus Abwasser gewinnen will
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23. November 2024, 19:33 Uhr
Abwasser kommt im zentralen Erfurter Klärwerk in Kühnhausen mit einer Temperatur von 17 Grad an. Diese Energie soll künftig für Fernwärme genutzt werden.
Die Erfurter Stadtwerke (SWE) wollen dem ankommenden Abwasser der Stadt vor der Reinigung in der Kläranlage Wärme entziehen. Baubeginn für das Projekt solle 2026 sein, sagte der Technische Leiter der SWE Energie GmbH, Kay Eberhardt. Ende 2029 solle die Anlage in Betrieb gehen.
Fernwärme: 20 Prozent aus Abwasser gewinnen
Die Investition belaufe sich nach jetziger Planung auf rund 33 Millionen Euro. Ziel sei es, perspektivisch rund 20 Prozent der Fernwärme in Erfurt aus dem Abwasser zu gewinnen. Damit könnten rund 10.000 Haushalte versorgt werden.
Riesige Wärmepumpe in der Kläranlage
Das Abwasser kommt mit etwa 17 Grad im zentralen Klärwerk in Kühnhausen an. Über eine riesige Wärmepumpe soll ihm dann Wärme entzogen werden. Allerdings muss das Klärwerk dafür ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Geplant ist eine dreieinhalb Kilometer lange neue Leitung.
Bisher wird Fernwärme vor allem aus Erdgas gewonnen
Das Projekt ist ein Vorhaben innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Kommunalen Wärmeplanung. Das Gesetz gibt vor, dass ab dem Jahr 2030 ein Drittel der Fernwärme aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird.
Aktuell wird die Erfurter Fernwärme zu 95 Prozent aus Gas gewonnen. Ans Fernwärmenetz sind in Erfurt nach Stadtwerkeangaben 48.000 Haushalte angeschlossen. Das ist jeder zweite Haushalt.
MDR (nis)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 24. November 2024 | 18:00 Uhr
astrodon vor 2 Wochen
@ZhaZha: Ja, schon , aaaber ... leider nicht bei der Fernwärme und auch nicht als Mieter bei zentrale Beheizung der Wohnung. Und da es Anschlußzwang gibt und der Vermieter die Kosten, egal wie hoch, umlegen darf - solange gibt es nur einen Dummen: den Mieter.
astrodon vor 2 Wochen
@Matthi: Leider sind solche Vergleiche nicht besonders aussagekräftig.
Ich kann aber gut meine Zahlen von 2022 mit denen von 2023 vergleichen: Wohnanlage mit zentrale Gasheizung /Warmwasser: Gesamtkosten Gas 2022 ca. 61000€; 2023 103000€ - somit sind die Kosten, trotz geringerem Verbrauch, um 77% gestiegen. Will sagen, da ist alles massiv teurer geworden.
Allerdings ist, da haben Sie Recht, die Fernwärme eine teure Art der Beheizung ...
Matthi vor 2 Wochen
Meine Bekannten haben Fernwärme im WBG Wohnblock, da ist nichts günstiger geworden. Selbst wenn Fernwärme im 4. Quartal günstiger geworden ist kommt es beim Mieter so an, das sie bei der nächsten Jahresabrechnung weniger nachzahlen müssen. Vor dem Ukraine Krieg lagen die Nebenkosten mit Warmwasser und Heizung für die 58m² Wohnung bei ca 140€ seit der massiven Fernwärme Erhöhung sind sie auf 240€ gestiegen. Bei mir persönlich wird das Mehrfamilienhaus in der Wohnanlage mit Gas beheizt, wir zahlen für die gleiche Wohnung viel weniger für Warmwasser und Heizung als die Fernwärme Kunden. Worauf wir keinen Einfluss haben ist, mit welchem Gasanbieter die Hausverwaltung Verträge hat bzw Abschließt.