Integration Thüringen will über 1.000 Flüchtlinge mit Schul-Programm schneller auf Arbeitsmarkt vorbereiten

24. September 2023, 16:16 Uhr

Mit speziellen Schulen will Thüringen Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt integrieren. Dafür sucht das Land noch Bildungsträger. Im März nächsten Jahres soll es losgehen.

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Das Land Thüringen will mit Schulen an vier Standorten Flüchtlinge gezielt auf einen qualifizierten Job vorbereiten. Dafür sucht das Wirtschaftsministerium noch Bildungsträger.

Aktuell läuft ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren für die "German Professional School" (GPS). Geplant ist zunächst eine Pilotphase bis 2026. Aufgebaut werden soll das Programm ab März kommenden Jahres. Zunächst ist es laut Ministerium nur für Flüchtlinge gedacht, die sich bereits in Deutschland aufhalten und ein Bleiberecht haben oder geduldet sind.

Land Thüringen will mehr als zehn Millionen Euro bereitstellen

Das Ministerium stellt für das Projekt im kommenden Jahr zweieinhalb Millionen Euro bereit. Im nächsten Jahr steigt die Summe auf vier Millionen, 2025 auf fünf Millionen Euro. Mehr als 1.000 Menschen sollen in der bis 2026 laufenden Pilotphase für den Thüringer Arbeitsmarkt fit gemacht werden.

Der Lehrplan beinhaltet Sprachunterricht, außerdem werden grundlegende Kenntnisse über Deutschland und Thüringen, aber auch Werte vermittelt. Ebenso sind Praktika vorgesehen. Am Ende des Schuljahres sollen die Absolventen einen Ausbildungsvertrag mit einem Thüringer Unternehmen abgeschlossen haben.

Sozialpädagogische Betreuung geplant

Die ausgewählten Bildungsträger müssen laut Ministerium sicherstellen, dass die Teilnehmer während der ganzen Zeit sozialpädagogisch betreut werden. Das Land will mit der "German Professional School" Ausländer schneller in sozialversicherungspflichtige Jobs bringen. Das vorhandene Arbeitskräftepotential in Thüringen ist demnach "weitgehend ausgereizt". Unternehmen falle es immer schwerer, offene Stellen zu besetzen.

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MDR (cfr/kku)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 24. September 2023 | 19:00 Uhr

14 Kommentare

Alina Adrena am 26.09.2023

Das ist sehr viel Geld, welches da "locker" gemacht werden soll - und könnte eine sinnvolle Maßnahme sein. ABER: gibt es Ergebnisse/ Erfahrungen mit solchen Schulen aus anderen Regionen? Wird die Maßnahme wissenschaftlich begleitet? Ich habe die Befürchtung, daß Aufwand und Nutzen = in Arbeit/ Ausbildung gebrachte Migranten nicht in angemessenem Verhältnis stehen werden (Abbruchquote).

MDR-Team am 26.09.2023

Fordern Sie hier gerade Zwangsarbeit für Schüler?
(abgesehen davon, dass verpflichtete Kräfte mit womöglich nicht überragender Motivation ja auch nicht wirklich eine Hilfe sind)

tanne am 26.09.2023

Besser mal die Jungs und Mädchen die aus der Schule sind ,mal ans arbeiten ( 1€ Job für die Gemeinden )heranführen,statt rumzugammeln oder kriminell zuwerden. Geld in die eigenen Leute stecken und die älteren Leute entlasten,statt sie weiter arbeiten schicken damit sie überhaupt leben können bzw.dürfen, bei den Preisen.( Miete,Benzin ,Krankenkasse,Fernseh,Heizung,Strom ,Lebensmittel)

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