Feier in Erfurt Ungleichgewicht der Meister: Viele werden Friseur - wenige gehen auf den Bau oder in die Bäckerei
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15. Februar 2025, 19:56 Uhr
Die Handwerkskammer Erfurt beklagt eine geringe Zahl an Meistern im Bau und bei der Nahrungsmittelherstellung. Kammerpräsident Stefan Lobenstein sagte bei der Meisterfeier in der Messe Erfurt, von den in diesem Jahr 367 vergebenen Meisterbriefen gehe fast jeder dritte in das Friseurhandwerk. In den Gewerken Bäckerei, Konditorei, Straßenbau und Tischlerei seien es dagegen insgesamt nur zehn.
Die Handwerkskammer Erfurt hat eine geringe Zahl an Meistern im Bau und bei der Nahrungsmittelherstellung beklagt. Sie gehe laut Handwerkskammerpräsident Stefan Lobenstein im Gegensatz zu den Zahlen bei Friseuren und Schornsteinfegern zurück.
Von 367 jungen Handwerksmeistern aus Nord- und Mittelthüringen erwarben 102 den Meistertitel im Friseurhandwerk. Im Schornsteinfegerhandwerk waren es 60, ebenso wie bei den Zimmerern.
Zu den schwächer besetzten Gewerken zählen dagegen Konditoreien, der Straßenbau und das Tischler-Handwerk mit jeweils drei Meistertiteln. Lediglich ein Meisterbrief wurde an Bäcker vergeben.
Meisterausbildung weiter stark nachgefragt
Unter den jungen Handwerksmeistern waren 105 Frauen und 262 Männer. Im Vorjahr hatten insgesamt 425 Menschen ihre Meisterausbildung erfolgreich abgeschlossen, also fast 60 mehr. Trotzdem ist der Abschluss offenbar weiterhin begehrt: Die 367 Meisterbriefe in diesem Jahr sind im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 ein Plus von über 100.
Stefan Lobenstein sagte MDR THÜRINGEN, es sei erfreulich, dass die Ausbildung zum Meister nach wie vor so stark nachgefragt sei. Sie seien die Elite des Handwerks und die Zukunft des Mittelstandes.
Zahlen spiegeln laut Lobenstein wirtschaftliche Lage wider
Die Zahlen geben ihm allerdings auch Anlass zur Sorge. Es gebe zu wenige in den Bereichen Bau und Nahrungsmittelherstellung, was an der schwierigen Lage in der Wirtschaft liege. Der Bau verzeichne einen heftigen Einbruch, im Nahrungsmittelhandwerk habe in Thüringen mittlerweile jeder vierte Betrieb geschlossen, so Lobenstein.
Ein Lob sprach der Kammerpräsident der neuen Thüringer Landesregierung aus. Bei ihr stehe das Thema Wirtschaft wieder ganz oben auf der Agenda.
Die Meisterbriefe wurden am Samstag in der Erfurter Messe überreicht. Vertreten waren 13 Gewerke. Das Handwerk beschäftigt in Thüringen nach Kammerangaben rund 148.000 Menschen in rund 29.700 Betrieben. Es gibt drei Handwerkskammern: in Erfurt für Mittel- und Nordthüringen, in Gera für Ostthüringen und in Suhl für Südthüringen.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. Februar 2025 | 19:00 Uhr
knarf vor 5 Wochen
Zeitzer:Ein Chef der nur außer dem Meister
Ungekürzte beschäftigt wird sich wohl nicht lange halten können wenn die Arbeiten von Fachleuten begutachtet wird.
knarf vor 5 Wochen
Foerster:Dann haben Sie für sich den besseren Weg gefunden,gratuliere!
Trotzdem glaube ich nicht
das der Meisterabschluss immer die schlechtere Wahl ist.
knarf vor 5 Wochen
Tpass:Stimmt wer nicht
vernünftig auf eine Frage
antworten will kommt eben nur am Thema vorbei.Lesen Sie sich bitte Artikel über das Thema
Meisterabschluss durch.
Vielleicht verstehen Sie dann auch die Frage.Also
frohes Schaffen!