"Zentralheize"Altes Heizwerk in Erfurt jetzt Büro- und Kulturort
Nach Jahrzehnten als Brache wurde jetzt das millionenschwere Ausbau-Projekt in der Erfurter "Zentralheize" eingeweiht. Eine Investorengruppe hatte das denkmalgeschützte Gemäuer gekauft und bezieht darin Büroräume. Außerdem gibt es im alten Kesselraum einen Saal für Aufführungen.
Nach fast vier Jahren des Sanierens und Umbaus ist das alte Heizwerk in Erfurt am Dienstag offiziell eingeweiht worden. In Erfurts größtes Industriedenkmal aus dem 20. Jahrhundert sind laut Investorengruppe mehr als 20 Millionen Euro geflossen. Entstanden ist ein Büro- und Kulturort mit Appartementhotel. In die Büros sind unter anderem Architekten, die Digitalagentur Thüringen, eine Marktforschungsgesellschaft und ein Immobilienunternehmen eingezogen.
Im ehemaligen Kesselraum des Heizhauses können Konzerte, Firmenevents, Podiumsgespräche oder Filmabende veranstaltet werden. Der Saal bietet Platz für knapp 1.200 Gäste.
Eines der größten Industriedenkmale in Erfurt
Das alte Heizhaus, das jetzt unter dem Namen "Zentralheize" firmiert, stand jahrzehntelang leer. Das 1915 errichtete Gebäude ist eines der größten Industriedenkmale in Erfurt. Es war einst als Teil der "Königlich-Preußischen Gewehrfabrik" gebaut worden. Von 1923 an wurde das Heizwerk als Schreibmaschinenfabrik der AEG Deutsche Werke AG genutzt, ab 1936 firmierte die Anlage unter dem Namen "Olympia Schreibmaschinenwerk Erfurt AG".
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Heizwerk durch die feinmechanische Industrie genutzt: Als volkseigener Betrieb - unter dem Namen "Optima Büromaschinenwerk Erfurt" - wurden bis zur Wende Schreibmaschinen der Marken "Olympia" und "Optima" hergestellt.
Investorengruppe bezieht mit Firmen Büroräume
Die Landesentwicklungsgesellschaft hatte das leerstehende Backsteingebäude 2018 an eine Investorengruppe verkauft, die nun mit ihren Firmen ins Gebäude eingezogen ist. Das Hotel mit 14 Appartements war bereits im März eröffnet worden. Mit der Einweihung der "Zentralheize" startet Erfurt in seine Denkmalwoche, die in diesem Jahr unter dem Motto "Sein und Schein - In Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" steht.
Quelle: MDR THÜRINGEN/ls
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 07. September 2021 | 14:30 Uhr
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