Chihuahua
Bei einer Erfurterin wurden im Herbst 61 Hunde beschlagnahmt, unter anderem Chihuahuas (Symbolfoto), Toy-Pudel oder Malteser. Dagegen klagte die Frau erfolgreich. Gegen das Urteil will die Stadt nun Widerspruch einlegen. Bildrechte: imago images / SKATA

Tierschutz 61 Hunde in Erfurt beschlagnahmt: Stadt will gegen Urteil vorgehen

13. Februar 2023, 12:22 Uhr

Im Herbst 2022 hatte das Erfurter Veterinäramt bei einer Züchterin 61 Hunde beschlagnahmt. Grund: Deren Haltungsbedingungen entsprächen nicht den Vorgaben. Die Züchterin hat nun erfolgreich dagegen geklagt. Das will die Stadt Erfurt nicht akzeptieren.

Es ist rechtswidrig gewesen, 61 Hunde im Herbst 2022 bei einer Züchterin in Erfurt zu beschlagnahmen. Das hat nach Angaben der Erfurter Stadtverwaltung das zuständige Verwaltungsgericht in Weimar entschieden.

Das Gericht gab einer Klage der Züchterin gegen die Wegnahme ihrer Hunde durch die Veterinärbehörden der Stadt Erfurt statt. Demnach sahen die Richter die von der Stadt festgestellten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz als nicht ausreichend gutachterlich bewertet an.

Das Veterinäramt hatte Ende September in der Wohnung und im Keller der Frau insgesamt 61 Tiere gefunden und beschlagnahmt. Deren Haltungsbedingungen seien "in erheblichem Umfang tierschutzwidrig" gewesen, hieß es damals zur Begründung. Den Angaben des Veterinäramts von damals zufolge wurden Dutzende Tiere in der Wohnung und im Keller der Züchterin gefunden. Einige der Tiere seien medizinisch versorgt worden, zwei Welpen starben. Es handelte sich um mexikanische und peruanische Rassen und Kleinhunde wie Chihuahuas, Toy-Pudel und Malteser.

Erfurt: Urteil widerspricht bundesweiter Rechtssprechung

Die Erfurter Stadt hat angekündigt, gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einzulegen. Amtstierarzt Ulrich Kreis sagte MDR THÜRINGEN, das Urteil spreche Amtstierärzten die gutachterliche Kompetenz ab. Dabei sei das eine zentrale amtstierärztliche Aufgabe.

Immer wieder müssten er und seine Mitarbeiter Tiere aus schlimmsten Haltungsbedingungen holen und hätten dafür als Tierärzte den Sachverstand. Das Weimarer Urteil erkennt das laut Kreis nicht an und widerspricht seiner Überzeugung nach bundesweiter Rechtsprechung in ähnlichen Fällen.

Bis zu einer Entscheidung dieser Instanz sollen die beschlagnahmten Hunde nach Angaben der Stadt weiter in den Tierheimen bleiben.

MDR (kir/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten regional | 06. Februar 2023 | 16:00 Uhr

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