90. Geburtstag Gagarinstadt Erfurt: Spuren eines Besuchs vor rund 60 Jahren
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09. März 2024, 05:00 Uhr
Als erster Mensch umrundete Juri Gagarin 1961 die Erde. Am Samstag wäre er 90 Jahre alt geworden. Kurz nach seinem Ausflug ins Weltall besuchte er die DDR-Bezirksstadt Erfurt. Die Spuren sind bis heute sichtbar.
Gagarinstadt Erfurt - bis heute finden sich Spuren, die an den Besuch des Raumfahrers Juri Gagarin in Erfurt erinnern. Am 12. April 1961 umrundete der Mann aus dem Westen Russlands als erster Mensch im Weltall die Erde. Eine Lichtgestalt war geboren. Nicht nur im "Ostblock".
Etwa drei Jahre später, im Oktober 1963, besuchte Gagarin die DDR. An seiner Seite: Valentina Tereschkowa - die erste Frau im Weltall. Nach einem Besuch bei den Vereinten Nationen in New York machten sie Halt, zunächst in Ost-Berlin. Dann trennten sich die "sowjetischen Himmelsgeschwister", wie Staatschef Ulbricht sie betitelte.
Live-Auftritt von Gagarin in Erfurter Thüringenhalle
Tereschkowa fuhr nach Karl-Marx-Stadt, Gagarin in die Bezirkshauptstadt Erfurt. Zu Klängen des "Steigerlieds" betraten sie die jeweiligen Stadthallen - zeitgleich und live übertragen im DDR-Fernsehen. In der Erfurter Thüringenhalle umarmte und küsste eine begeisterte Zuschauerin stürmisch Gagarin - vermutlich ungeplant. Bei einer Stadtrundfahrt im Anschluss jubelten hunderte Erfurter Gagarin zu. Freiwillig und nicht bestellt, meint der Erfurter Historiker Steffen Raßloff.
Vom Mao-Tse-Tung- zum Juri-Gagarin-Ring
Untergebracht war der berühmte Gast im "Erfurter Hof" und nicht im Interhotel "Kosmos". Mit dessen Bau wurde erst sechs Jahre nach Gagarins Besuch begonnen. Viel später, im Jahr 1980, eröffnete das Hotel mit den Sternen im Logo. Neben 321 Zimmern gab es das Restaurant "Galaxis" und das Café "Orbit" in der 17. Etage.
Sigmund Jähn weihte Gagarin-Büste ein
Einen Zusammenhang zwischen Gagarin-Besuch und der futuristischen Namensgebung ist nicht belegt, aber naheliegend. Immerhin lautete die Adresse des Hotels: Juri-Gagarin-Ring 127. Im Gegensatz zum Hotel, das heute "Radisson Blu" heißt, durfte die Straße ihren Namen behalten. Den Namen Juri-Gagarin-Ring bekam sie schon 1964. Zuvor hieß sie zwölf Jahre lang Mao-Tse-Tung-Ring. Die Juri-Gagarin-Büste direkt gegenüber dem Hotel, wurde 1986 von Siegmund Jähn, dem ersten Deutschen im All, eingeweiht. Der Raumfahrer Gagarin war da schon tot. Abgestürzt beim Übungsflug mit einer russischen MiG.
Etwa eine Autominute weiter, ebenfalls am Juri-Gagarin-Ring gibt es seit 2013 ein riesiges Bildnis des Kosmonauten an einer Hauswand. Es ist wohl die aktuellste Ehrung des sowjetischen Raumfahrers in Erfurt. Realisiert wurde es von Erfurter Graffiti-Künstlern, legal und im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Kowo. Auch eine Juri-Gagarin-Schule gab es einst in Erfurt. Nach dem Ende der DDR wurde sie in Wilhelm-Busch-Grundschule umbenannt.
Hinweis: Dieser Artikel ist bereits im April 2021 auf mdr-thüringen.de erschienen.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Kosmonaut Nummer 1 - Gagarin | 24. Juli 2021 | 19:49 Uhr
dimehl am 14.04.2021
"die nazihaften Ansätze in Buschs Werken" - Die Begründung dafür würde mich auch interessieren: wie kann man dererlei öffentlich behaupten ?
Aber es passt in die Zeit in einem Land, in dem ein Liederabend mit Liedern von Brahms und Schubert nicht als "Deutscher Liederabend" beworben werden darf.
MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT am 13.04.2021
Nein, weil die nazihaften Ansätze in Buschs Werken besser in die heutige
Zeit zu passen scheinen. Immerhin haben wir „unseren Ring“ und sein
Denkmal am Kosmos-Hotel beibehalten .... ( Also lebt der Name Juri
Alexejewitsch Gagarin noch immer in unseren Taten fort ! — Wir könnten
einen Antrag beim Stadtrat auf Umbenennung der Sternwarte in Juri-A.-
Gagarin-Sternwarte stellen ! .....oder paßt „Sigmund Werner Paul Jähn“
noch besser zu Erfurt ? )
martin am 12.04.2021
Welche Hollywood Landung? Ach so, Sie glauben an die alte Fake-Story? Und die Teleskopbilder der "Reste" auf der Mondoberfläche seien mit Photoshop entstanden? Nun gut, wir haben erfreulicherweise Glaubens- und Meinungsfreiheit.