Neuer Betreuungsschlüssel Kita-Personal soll gehalten werden: Erfurter Stadtrat stimmt für Übergangslösung
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15. August 2024, 13:14 Uhr
Die Zahl der Kinder in Thüringer Kindergärten sinkt aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge. Um Kündigungswellen zu vermeiden, gilt ab 2025 im ganzen Freistaat ein neuer Betreuungsschlüssel. Für die Zeit bis dahin, hat der Erfurter Stadtrat jetzt eine Übergangslösung beschlossen.
Der Erfurter Stadtrat hat am Mittwochabend eine Übergangslösung für den Betreuungsschlüssel in Kindertagesstätten beschlossen. Damit soll eine drohende Entlassungswelle in den Kindergärten trotz sinkender Kinderzahlen abgewendet werden. Der entsprechende Antrag kam von den Fraktionen SPD/Piraten, Bündnis 90/Grüne und Linke.
Ab 1. Januar greife dann ohnehin der bessere Betreuungsschlüssel. Der sieht vor, dass weniger Kinder von einer Erzieherin oder einem Erzieher betreut werden. Der Landtag hatte dazu am 7. Juni eine Änderung des Thüringer Kindergartengesetzes beschlossen.
Probleme bei geburtenschwachen Jahrgängen
Hintergrund ist, dass die Zahl der Kinder in den Kindergärten wegen geburtenschwacher Jahrgänge in den nächsten Jahren weiter abnimmt. So auch in der Thüringer Landeshauptstadt. Bereits jetzt gibt es in vielen Erfurter Kindergärten laut Stadt deutlich weniger Kinder.
Das habe in einigen Einrichtungen bereits zum Stellenabbau oder zu reduzierten Wochenstunden bei Erzieherinnen geführt, sagte Danny Möller (SPD) in der Debatte. Michael Hose von der CDU hielt dem entgegen, dass das Land in der Verpflichtung sei und das Kita-Gesetz zu spät verabschiedet habe.
Sozialbürgermeisterin Anke Hofmann-Domke (Linke) wies auf die finanziell noch nicht abzuschätzenden Risiken des Erfurter Alleingangs hin. Die Erzieher und Erzieherinnen weiter zu beschäftigen, obwohl dies die Zahl der Kindergartenkinder und der aktuell noch geltende Betreuungsschlüssel nicht zulassen würden, bringe zusätzliche Kosten.
In einer Vorlage der Verwaltung ist von mindestens einer Million Euro die Rede. Außerdem sei der Änderungsantrag zu spät eingegangen, so dass auch der Jugendhilfeausschuss nicht gehört werden konnte. Die Vorlage der Verwaltung fand im Stadtrat jedoch keine Mehrheit.
In den Erfurter Kindertagesstätten werden derzeit mehr als 10.000 Mädchen und Jungen betreut.
MDR (nir/kir)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. August 2024 | 08:30 Uhr
Sozialberuflerin vor 4 Wochen
Achso....
Noch ein Punkt, ein sehr wichtiger, wenn sie päd. Fachkräfte Fragen....
9. Kranke, wirklich kranke Kinder, werden immer wieder in Einrichtungen gebracht und legen somit auch Personal lahm
Und ich rede nicht von "nur Husten und schnupfen"
Hier reden wir von hochansteckenden Erregern
-Corona (ja immer noch)
-Noro
-Scharlach
-Hand Mund Fuß
-mittlerweile sogar wieder Krätze und vermehrt Läuse
Naja.... Die Liste ließe sich fortsetzen
Sozialberuflerin vor 4 Wochen
2. Abschnitt
6. Eltern!!!
Es ist unfassbar, wieviel Macht Eltern bekommen!
Es war nie so einfach wie heute, Verantwortung für sein Wunschkind abzugeben!
Mir ist bewusst, dass das hart klingt! Leider kann ich es nicht positiver umschreiben
7. In Fällen von Kindeswohl (Kinderschutz), werden Einrichtungen oder einzelne Pädagogen "allein gelassen".
Warum? (Beispiele)
Fehlende Kompetenz der Leitung, fehlendes Eingreifen der Behörden (Jugendamt), uneinsichtige Eltern, fehlendes (nicht geschultes) Personal mit Kompetenz in diesem Bereich.....
8. Krankheits- oder Urlaubsbedingte Ausfälle sind NIEMALS in einer Stundenberechnung für das Personal vorgesehen.
Sprich: bekommt ein Team wenig Personalstunden, welche auf pro Kopf verteilt werden, müssen sie mit wenig Stunden, alle Ausfälle mit auffangen!
So....
Reicht das?
Sozialberuflerin vor 4 Wochen
Erster Abschnitt
Wo fang ich an?
1. Der bisherige Betreuungsschlüßel ist eine Katastrophe!
Was die neue Regelung bringt, bleibt abzuwarten.
Übrigens haben die Träger 2 Jahre Zeit, diesen neuen Schlüssel umzusetzen
2. Immer höhere Anforderungen, bei sinkendem Niveau der Möglichkeiten!
Inklusion und Integration macht nur Sinn, wenn entsprechendes (ausgebildetes) Personal da ist (kostet mehr)
3. hohe körperliche und geistige Belastungen
4.immer mehr Fluktuation, weil Bezahlung bei vielen Trägern nicht angemessen ist.
5. Permanente Flexibilität im eigenen Privatleben wird vorausgesetzt, päd. Fachkräfte haben am besten keine eigenen Kinder (vorallem die Frauen)
5. bei vielen Trägern extreme Arbeitsstunden-Schwankungen
Man kann nie sicher sein, wieviel man im nächsten Monat verdient. Manchmal sogar innerhalb eines Monats!
6. Unfassbar marode Gebäude, die Arbeitsbedingungen und Konzepte sehr erschweren (die Lautstärke ist da nur ein Punkt)