Bundesverteidigungsminister Pistorius kündigt weitere Millionen-Investitionen in Erfurter Bundeswehr-Standort an

17. Juli 2024, 19:46 Uhr

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in Erfurt weitere Millioneninvestitionen in den Bundeswehr-Standort angekündigt. Geplant seien insgesamt 95 Millionen Euro beim Logistikkommando, das über 17.000 Soldaten und zivile Kräfte verfügt.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat weitere Millioneninvestitionen in den Bundeswehr-Standort Erfurt angekündigt. Man werde in den nächsten Jahren insgesamt 95 Millionen Euro beim Logistikkommando der Bundeswehr investieren, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch in der Löberfeld-Kaserne in Erfurt.

Das Kommando koordiniert den gesamten Nachschub für die Bundeswehr. Investiert werde unter anderem in Infrastruktur für die Ausbildung. Unter dem Dach des Kommandos dienen bundesweit etwa 17.000 Soldaten sowie zivile Mitarbeiter. Die Masse von ihnen gehört zur mobilen Logistiktruppe. In Erfurt sind etwa 600 Männer und Frauen des Kommandos stationiert.

Keine Truppe ohne Logistik, ohne Mampf kein Kampf.

Boris Pistorius Bundesverteidigungsminister

Pistorius: Logistik spielt zentrale Rolle in der Bundeswehr

Pistorius sagte weiter, das Logistikkommando und seine unterstellten Einheiten spielten eine zentrale Rolle in der Bundeswehr. "Wir reden zwar viel über F35-Kampfflugzeuge, über Panzer und Munition - aber viel zu selten über diejenigen, die den Einsatz der anderen überhaupt möglich machen", sagte er. Die Logistiker sorgten dafür, dass die kämpfende Truppe mit Material, Munition, Treibstoff und Nahrung versorgt werde. "Keine Truppe ohne Logistik, ohne Mampf kein Kampf", fasste der Minister zusammen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hält eine Rede vor Soldaten in Erfurt
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach zu Soldatinnen und Soldaten in Erfurt. Bildrechte: MDR/Marvin Gonschorowski

Das Logistikkommando und seine Einheiten hätten ihre Fähigkeiten zuletzt unter anderem beim Abzug der Bundeswehr aus Mali bewiesen. Dort hätten sie in kurzer Zeit den Rücktransport von Ausrüstung und Technik nach Deutschland organisiert und umgesetzt. Auch bei Truppenverlegungen an die Ostflanke und beim Aufbau des neuen Bundeswehr-Bataillons in Litauen spiele das Logistikkommando eine wichtige Rolle.

Logistik ist das Rückgrat jeder Streitmacht.

Boris Pistorius Bundesverteidigungsminister

Bei den künftigen Aufgaben der Bundeswehr für die Landes- und Bündnisverteidigung sei die Fähigkeit zur schnellen Verlegung über lange Strecken in kürzester Zeit von zentraler Bedeutung. "Logistik ist das Rückgrat jeder Streitmacht", sagte der Minister.

Pistorius will für Erhöhung des Verteidigungsetats eintreten

Pistorius äußerte sich bei dem Besuch unzufrieden mit dem zuvor vom Kabinett beschlossenen Entwurf für den Bundeshaushalt 2025. Der darin für Verteidigung vorgesehenen Betrag von rund 53,3 Milliarden Euro reiche ihm nicht. Pistorius hatte bei Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet. Er werde nun in den anstehenden Haushaltsberatungen dafür eintreten, dass der Verteidigungsetat weiter erhöht werde.

Erfurt war die erste Station einer Sommerreise des Verteidigungsministers. In den nächsten Tagen will er bundesweit noch weitere Bundeswehr-Standorte besuchen, unter anderem in Leipzig und Delitzsch.

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MDR (dr/caf)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tage | 17. Juli 2024 | 18:35 Uhr

32 Kommentare

Der Matthias vor 20 Wochen

@ Nudel81

Wer sollte auch ernsthaft daran interessiert sein und die Absicht haben, diesen Zwergstaat überfallen zu wollen? 🤷‍♂️ Aber immerhin haben Sie mich mit diesem Beispiel herzlich zum Lachen gebracht! 🤣 🤦‍♂️ Danke dafür! Übrigens: Deutschland gibt gerade mal doppelt so viel für die Verteidigung in Relation zum BIP aus wie die deutlich kleinere Schweiz.

Nudel81 vor 20 Wochen

@Der M.: Ja , man sieht wie gefährlich Staaten wie die Schweiz leben. Nicht Nato- und EU- Mitglied.
Aber glauben sie ruhig weiter das Rüstung die richtige Lösung ist. Wie oft wurde eigentlich die Schweiz die letzten 100 Jahre angegriffen?

Der Matthias vor 20 Wochen

@ Nudel81

Ich würde es eher Realitätssinn nennen wollen! Ein naiver Pseudo-Pazifismus (der sich zwar gut anfühlen mag, aber von dem wir uns nix kaufen können, schon gar keine Sicherheit) würde uns in Anbetracht der vielen, weltweiten Bedrohungen langfristig viel teurer zu stehen kommen!

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