Wohnungsbau "Schönster Plattenbau des Ostens": Kowo will Wohnblock in Erfurt spektakulär sanieren

06. Februar 2025, 18:55 Uhr

Einen Plattenbau am Erfurter Herrenberg will die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft (Kowo) nach völlig neuem Standard sanieren und umbauen.

Dem Elfgeschosser sollen Treppenhäuser entnommen und durch Bäder ersetzt werden, bestätigte eine Kowo-Sprecherin einen Bericht der "Thüringer Allgemeine". Demnach soll die Hausmitte quasi weggeschnitten und das ganze Gebäude in eine Hülle gepackt werden.

Zudem seien Laubengänge geplant. Das 40 Jahre alte Gebäude soll damit zum schönsten Plattenbau des Ostens werden und wie ein Neubau wirken.

Modell eines Wohnblocks in Erfurt von außen
So soll der Elfgeschosser in Erfurt nach dem Umbau aussehen - inklusive Fassadenbegrünung. Bildrechte: Kowo Erfurt

Solaranlage und Wärmepumpe sollen verbaut werden

Die Planung wurde in einem Architekturwettbewerb entschieden. Dessen Ergebnisse stellte die Kowo in dieser Woche Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) vor.

Geplant sind auch größere Balkone und eine Photovoltaikanlage. Mit dem Strom sollen Wärmepumpen betrieben werden. Ziel ist, den Fernwärmebedarf auf maximal 20 Prozent der heutigen Menge zu reduzieren.

Die Kowo rechnet mit Baukosten in Höhe von 38 Millionen Euro. Davon sind 6,5 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land - die gleiche Summe bringt die Wohnungsbaugesellschaft als Eigenanteil auf. Der Rest soll über Kredite finanziert werden.

Ein Teil der Förderung betrifft den sozialen Wohnungsbau. Jede fünfte Wohnung soll für Anspruchsberechtigte angeboten werden, mit einer voraussichtlichen Kaltmiete von 6,10 Euro je Quadratmeter.

So soll der "schönste Plattenbau des Ostens" aussehen: Links das alte, rechts das neue Gebäude

Wohnblock in Erfurt von außen
Bildrechte: Kowo Erfurt
Wohnblock in Erfurt von außen
Bildrechte: Kowo Erfurt
Modell eines Wohnblocks in Erfurt von außen
Bildrechte: Kowo Erfurt
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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. Februar 2025 | 17:30 Uhr

MDR (kir/anh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. Februar 2025 | 15:30 Uhr

13 Kommentare

Green engineering vor 5 Wochen

Bei diesen Häusern ist die Kombi WP+PV+Fernwärme für die Spitzen aus meiner Sicht sehr sinnvoll.

Die Gebäude haben selbst mit geringen Sanierungsaufwand schon einen sehr geringen Heizenergiebedarf. Ein großteil davon ist notwendig für Warmwasser. Das kann man mit entsprechenden WW-Speichern auch gut mittags machen mit PV-Überschussstrom. Bei Südausrichtung und 90°-FassadenPV sogar teilweise im Winter. Und der Fernwärmeanschluss liegt ja auch schon und wird nur noch für die starken Spitzen z.B. in kalter Winternacht benötigt.

In dem Sinne.

part vor 5 Wochen

Nun gehe ich mal davon aus, dass sich in jeder Wohnung dort schon ein Bad befindet, wozu dann zusätzliche Bäder schaffen oder sollen hier mit Förderung des Bundes wieder nur 20% Sozialwohnungen entstehen und aus dem Rest Luxussanierungen werden? Die Sache mit der Photovoltaik haben schon die zwei Monopolisten am Wohnungsmarkt in D für sich entdeckt, der Mieter hat davon recht wenig.

Anita L. vor 5 Wochen

Wir haben neulich eine äußerst sehenswerte Dokumentationsreihe mit dem Titel „Schrecklich schöne Bausünden“ bei arte gesehen, deren dritter Teil sich mit Plattenbauten beschäftigt. Faszinierend.

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