Justiz Rechtsextremes Drogenkartell: "Turonen-Prozess" in Erfurt ausgesetzt
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23. August 2022, 18:00 Uhr
Der Prozess gegen das mutmaßliche Drogenkartell der rechtsextremen "Bruderschaft Thüringen" ist am Dienstag ausgesetzt worden.
Grund ist laut Landgericht Erfurt die Erkrankung eines der Hauptangeklagten, Dirk Waldschmidt. Der Jurist soll das Drogengeld gewaschen und die Bande abgeschottet haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich gegen eine Aussetzung ausgesprochen. Sie schlug stattdessen eine Beurlaubung des Angeklagten vor. Dem folgte das Landgericht Erfurt nicht. Die Haftbefehle gegen die Angeklagten bleiben allerdings in Kraft, da weiterhin dringender Tatverdacht besteht. Der Prozess soll Anfang Oktober fortgesetzt werden. Dann müsse auch die Anklageschrift erneut verlesen werden. Der Prozess lief bereits seit Ende Juni.
Neun Angeklagte in Erfurt
Neun Männer und Frauen aus der rechtsextremen Szene sollen laut Anklage jahrelang im großen Stil mit Drogen gehandelt haben. Neben dem bandenmäßigen Drogenhandel werden einzelnen Angeklagten unter anderem auch die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Erpressung, Zwangsprostitution sowie Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
In den Jahren 2020 und 2021 sollen die Angeklagten nach Gerichtsangaben mit Drogen im Wert von ungefähr 800.000 Euro gehandelt haben.
MDR (ahem,jn)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. August 2022 | 18:00 Uhr