Wehrdienst-Debatte Bundeswehr in Thüringen: Steigendes Interesse an Reservistendienst
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Der russische Angriffskrieg hat in Deutschland eine Debatte über die eigene Wehrfähigkeit ausgelöst. Nach Angaben des Thüringer Reservistenverbandes steigt das Interesse junger Menschen am Reservistendienst, die selbst nie Wehrdienst geleistet haben. Die Wehrpflicht war in Deutschland 2011 ausgesetzt worden.

Der Krieg in der Ukraine und die Debatte in Deutschland über die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr haben das Interesse am Reservistendienst steigen lassen. Das sagte der stellvertretende Vorsitzende des Thüringer Reservistenverbandes, Christian Herrgott, am Samstag MDR THÜRINGEN. Zunehmend meldeten sich auch jüngere Menschen beim Verband, die keinen Wehrdienst geleistet und bislang keine Berührungspunkte zur Bundeswehr gehabt hätten. Der Verband sehe es positiv, dass sich derzeit der Fokus der gesellschaftlichen Debatte wieder mehr auf die Bundeswehr und das Thema Sicherheit richte.
Reservistendienst auch für "Ungediente" möglich
Die Bundeswehr bietet nicht nur für ehemalige Soldatinnen und Soldaten Möglichkeiten des Reservedienstes an, sondern auch Seiteneinsteiger-Programme für Ungediente. Wer beispielsweise über einen Hochschulabschluss verfügt, kann sich nach erfolgreicher Bewerbung zum Reserveoffizier ausbilden lassen. Seit 2021 gibt es auch das Pilotprojekt "Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz". Hier durchlaufen Rekruten eine siebenmonatige Grundausbildung bei der Bundeswehr und werden anschließend für weitere fünf Monate zum Reservedienst herangezogen. Diese fünf Monate Reservedienst werden auf mehrere Jahre verteilt. Im Unterschied zu aktiven Soldatinnen und Soldaten werden Heimatschutz-Reservisten nicht in Auslandseinsätze geschickt.
Herrgott sagte weiter, es gebe unter den Bundeswehr-Reservisten eine große Anteilnahme für die Menschen in der Ukraine. Viele seien sehr aktiv bei Hilfsprojekten oder meldeten sich bei der Bundeswehr, um Reservistendienst zu leisten.
Wachsendes Interesse auch bei ehemaligen Soldaten
Der neugewählte Vorsitzende des Thüringer Reservistenverbandes, Constantin von Faber-Castell, sagte dem MDR, er registriere auch wieder ein wachsendes Interesse unter den ehemaligen Soldaten und Soldatinnen am Verband und am Reservistendienst. Die Entwicklungen in der Bundeswehr mit Sparmaßnahmen und Personalkürzungen in den vergangenen Jahren hätten viele Reservisten frustriert. Hier sei nun eine Trendwende spürbar. Faber-Castell kündigte an, er wolle den Verband mit Aktionen, sportlichen Wettkämpfen und Seminarangeboten attraktiver machen.
Reservistenverband: Neuer Vorstand gewählt
Der Thüringer Reservistenverband hat rund 1.100 Mitglieder. Am Samstag wurde Constantin von Faber-Castell auf einer erweiterten Sitzung des Landesvorstandes zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er hatte das Amt schon von 2010 bis 2017 inne. Nach verbandsinternen Querelen war der größte Teil des Landesvorstandes im vergangenen Jahr zurückgetreten. Seitdem hatte der stellvertretende Vorsitzende, der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Herrgott, den Landesverband kommissarisch geführt.
MDR (ls)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. Mai 2022 | 07:00 Uhr
DER Beobachter vor 5 Wochen
Knarf, Art.24 (2) GG: "Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern."
knarf2 vor 5 Wochen
Jana:Mit Ihren Unterstellungen zeigen Sie meiner Meinung nach
daß Sie andere Meinungen nicht verstehen wollen mit Fadenscheinigen Aussagen.Aber da wir Meinungsfreiheit haben ,nehmen wir es hin!
knarf2 vor 5 Wochen
Jana:Tja Sie meinen eben nur Sie haben begriffen wie was geschieht.Was ist daran falsch wenn die Menschen sagen Frieden in Europa kann es nur mit und nicht gegen Russland geben?Auch ein Putin lebt nicht ewig!