Stadtverkehr So steht es um die Baustellen auf Erfurts Straßen

10. November 2022, 14:39 Uhr

Warnbaken, Umleitungen und Staus: Das Jahresende naht und noch immer gibt es dutzende unfertige Baustellen in Erfurt - zum Ärger von Anwohnern und Autofahrern. Die gute Nachricht: Bis Mitte Dezember soll noch einiges passieren.

Als Sommerferienbaustelle war der fahrradfreundliche Umbau des Schmidtstedter Knotens gedacht. Doch auch Anfang November sind noch nicht alle Warnbaken und Baustellen-Ampeln gewichen. Grund für die Verzögerungen waren zum einen Schäden an der Straße, die gravierender waren als vorher vermutet - unter anderem mussten alte Schachtanlagen erneuert werden.

Hinzu kommen schwierige Rahmenbedingungen: "Corona-Pandemie, Fachkräftemangel, Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten, Energiekrise - deswegen dauert alles länger als geplant", erklärt Frank Helbing vom Tiefbau- und Verkehrsamt der Stadt.

Umbau Schmidtstedter Knoten drei Monate verzögert

Die gröbsten Arbeiten sind nun aber geschafft. Aktuell wird die Ampel fertiggestellt, Beschilderung und Markierungen angebracht. Bis Mitte Dezember soll dann aber wirklich alles fertig sein - gut drei Monate später als geplant. "Wir sind damit auch nicht glücklich, aber das ist nun mal die Situation gerade", sagt Helbing.

Wir sind mit der Situation am Schmidtstedter Knoten auch nicht glücklich, aber das ist nun mal die Situation gerade.

Frank Helbing Tiefbauamt Erfurt

Provisorischer Umbau der Clara-Zetkin-Straße

Ein paar Meter neben dem Schmidtstedter gibt es die nächste Baustelle: die Clara-Zetkin-Straße. Diese soll von ehemalig vier auf zwei Spuren verkleinert werden - Umwelt und Anwohnern zuliebe. Der richtige Umbau geht jedoch frühestens in zwei Jahren los.

So lange will die Stadt nicht warten - ein provisorischer Umbau soll die Zeit überbrücken. Statt der bisherigen Warnbaken werden Leitschwellen gelegt, auch eine Verkehrsinsel für Fußgänger soll entstehen. Bis Ende Dezember ist die Straße, außer für Anwohner, voll gesperrt.

Promenadendeck, Bastionskronenpfad und Gasleitungen

Und das ist nicht die letzte Baustelle für dieses Jahr. Insgesamt 31 Baustellen gibt es laut der Website der Stadt gerade in Erfurt. Und es ist klar, dass einige davon nicht mehr wie geplant in diesem Jahr fertig werden. Dazu gehört unter anderem die Käthe-Kollwitz-Straße, in der die Gasleitungen eigentlich bis Mitte Dezember verlegt werden sollten. Laut Frank Helbing wird das aber definitiv bis ins nächste Jahr dauern.

Hoffnung gibt es für die Dauerbaustellen: Das Promenadendeck, die neue Rad- und Fußgängerbrücke über der Stauffenbergallee, soll zum Ende des Jahres fertig werden. Über ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Und auch die Straße "Lauentor" soll demnächst wieder freigegeben werden. Dort haben die Arbeiten am Bastionskronenpfad Mitte Mai 2020 begonnen. Der erste Abschnitt ist nun fast fertig, ob der zweite Abschnitt gebaut wird, ist noch unklar. Bis das entschieden ist, soll die Straße für Autofahrer aber erstmal wieder freigegeben werden.

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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. November 2022 | 14:00 Uhr

7 Kommentare

Bric22 am 11.11.2022

Eines möchte ich noch anmerken an dieser Stelle: das basteln an der "Übergangslösung" für die Clara-Zetkin-Strasse bringt auch unnötig hohe Kosten mit sich. Diesen Aspekt darf man auch nicht aus den Augen verlieren. Wir reden hier von einer mehr als unnötigen Steuergeldverschwendung. Und dann wird wieder gejammert, dass die Stadt kein Geld hat. Liebe Stadtverwaltung, in diesen von Krisen gebeutelten Zeiten sollte man doch sparsam und umsichtig mit den anvertrauten Steuergeldern haushalten. Alleine die neuen "Radwege" vor der Schmidtstedter Brücke sind ja auch keine Glanzleistung gewesen. Aber lange hat es gedauert. Oh Entschuldigung: wir sind ja noch nicht fertig. Vielleicht sollten einige Entscheidungsträger allmählich ihren Hut nehmen und abdanken. Für "in Würde" ist es allerdings mittlerweile zu spät.

Bric22 am 11.11.2022

Der Erfurter Bub liebt seine "schlagenden" Argumente. Aber bei all den bestehenden Problemen und Engpässen müssen keine neuen Engstellen/ Baustellen geschaffen werden. Die Clara hätte man auch zu einem späteren Zeitpunkt neu "ordnen" können (4 spuren freigeben)! Die Ausreden der Stadtverwaltung und ihrer Führungskräften sind immer die Gleichen, Ausflüchte ohne grundlegende Lösungsansätze oder vernünftige Begründungen. Alleine die Clara sollte laut Pressemitteilung für 6 Wochen gesperrt werden. Im Baustelleninformationsportal wurde gleich danach eine Sperrung bis 23.12.2022 angegeben. Das ist eine Woche länger und wahrscheinlich kommt die automatische Verlängerung über Weihnachten hinaus in gewohnter Manier. Die Autofahrer interessieren nicht. Wichtig sind Prestigeprojekte und die eigene Darstellung, koste es was es wolle. Einmal mehr: Hut ab!!! Und danke für die vergeudete Zeit und die höheren Verbräuche, bei den zur Zeit herrschenden Spritkosten, Wetter Hr. Helbing und Kollegen.

Matthi am 10.11.2022

Es ist zur Zeit eine Katastrophe, als Autofahrer weiß man langsam nicht mehr wo man langfahren soll. Das sich bestehende Baumaßnahmen verzögern durch genannte Probleme kann ich ja noch nachvollziehen aber warum werden in dieser Situation neue aufgemacht wie
Clara-Zetkin-Straße. Als Anwohner im Viertel kann ich wegen Vollsperrung der Einfahrt Weimarische Straße Wilhelm-Busch-Straße u. Vollsperrung Clara-Zetkin-Straße einen riesigen Umweg fahren, das ist nur eine Ecke von Erfurt. Die Baumaßnahmen Schmidtstedter Knoten haben ja schon vorher für viele Staus gesorgt die durch die Vollsperrung der Clara-Zetkin-Straße noch verstärkt werden, vor allem suchen sich jetzt die Autofahrer Wege durch die angrenzenden Wohngebiete.

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