Streit Bizarre Mauer an Erfurter Vilnius-Passage ist zurück

16. März 2023, 19:28 Uhr

Nach jahrelangem Streit musste im Sommer 2022 eine Mauer hinter der Vilnius-Passage weichen, die dort Zufahrtswege versperrte. Nun ist sie wieder da - hat aber jetzt eine Lücke.

Die Mauer im Erfurter Rieth ist zurück. Wie eine MDR-Reporterin am Donnerstag beobachtete, wird hinter dem Einkaufszentrum Vilnius-Passage derzeit wieder eine Mauer aus Betonklötzen aufgebaut.

Die Gründe dafür sind noch unklar. Anders als früher hat die neue Mauer jetzt aber eine Lücke. Nach einem Bericht der "Thüringischen Landeszeitung" war der Eigentümer der Straße am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Streit um Mauer in Erfurt vor Gericht

An derselben Stelle hatte der Straßeneigentümer bereits im vorigen Jahr mit Betonklötzen eine 1,60 Meter hohe und 20 Meter lange Mauer aufgebaut und so die Zufahrt und Anlieferzone für die Passage und das Blutspendezentrum versperrt. Hintergrund war ein jahrelanger Streit mit dem Eigentümer der Vilnius-Passage über Zufahrtsrechte.

Ende Juni hatte das Landgericht Erfurt in einer einstweiligen Verfügung entschieden, dass die zugemauerte Zufahrt wieder abgebaut werden muss. Anfang Juli 2022 wurde die Mauer schließlich zurückgebaut.

MDR (sar/jhi)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. März 2023 | 17:30 Uhr

13 Kommentare

Harka2 am 18.03.2023

@Matthi
Wenn jemand auf deinem Grundstück zu Schaden kommt, weil du dort nicht für die nötige Sicherheit gesorgt hast, kommst du für den Schaden auf.

Es gibt tatsächlich ein Urteil, nach dem ein Autofahrer Schmerzensgeld zahlen musste, weil er versehendlich jemanden über die Hände fuhr. Es war bei der Rechtsprechung nicht von Bedeutung, dass die geschädigte Person gerade dabei war, die Radkappen von dem Auto zu klauen.

Harka2 am 18.03.2023

Genau das ist das roblem. Der aktuelle Grundstückseigentümer ist sicher nicht mein Sympathiekandidat, aber er ist der Eigentümer, er zahlt die Steuern und er unterhält dieses Grundstück. Die Sache geht doch noch weiter. Wenn auf seinem Privatgelände jemand einen Unfall baut, bekommt er am Ende noch eine Teilschuld, weil er die private Straße nicht verkehrssicher ausgebaut hat?! Oder weil jemand in einem nicht reparierten Schlagloch sein dort nichts zu suchendes Auto beschädigt hat? Oder weil er selber mit Fahrzeugen oder Containern (Park- und Abstellplätze) seine eigenen Flächen nutzt?

Sympathie hin oder her, aber hier bedarf es rechtlicher Absicherung für den Grundstückseigentümer gegenüber den Ansprüchen von Dritten und auch eine finanzielle Beteiligung am Unterhalt. Das Schreien nach Anwälten und Gerichten wird das Problem nicht lösen, eher im Gegenteil, es wird die Bereitschaft zu einer Lösung zu kommen verteuern, wenn nicht unmöglich machen.

Highlander am 17.03.2023

Ich kann Harka2 nur beipflichten. Eigentum verpflichtet! Wer viel Geld für ein Grundstück bezahlt, ständig laufende Kosten begleichen muss und für die Verkehrssicherheit verantwortlich ist, sollte sein Grundstück auch für die eigenen Zwecke ( Parkplätze) nutzen können. Wenn der Eigentümer der Vilnius-Passage es über zehn Jahre versäumt hat hier reinen Tisch zu machen und derweil das Grundstück als Zufahrt illegal nutzt, dann muss er jetzt nicht rum jammern. Der Eigentümer ist im Recht. Das müssen auch Richter anerkennen. Alle die da von Enteignung rumlabern sollen doch bitte in Zukunft die Grundsteuer bezahlen und die Flächen zu jeder Jahreszeit sauber halten... für andere Leute. Mal sehen wie lange sie Lust darauf haben

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