Erfurter Zoopark trennt sich von seinen Giraffen - zu deren Schutz
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11. Juni 2021, 17:44 Uhr
Der Zoopark Erfurt trennt sich von seinen Giraffen. Grund ist laut Direktorin Sabine Merz der Tierschutz. Die Giraffenanlage in Erfurt sei zu klein. Schon am kommenden Donnerstag ziehen Mayla und Dhakija deshalb in andere Zoos. Die Tierschutzorganisation Peta nannte den Weggang der beiden Kühe "längst überfällig".
Jetzt ist klar, wohin die Reise für die beiden Giraffenkühe Mayla und Dhakija geht: Bereits am kommenden Donnerstag ziehen sie in andere Zoos. Wie die Direktorin Sabine Merz am Freitag sagte, geht Mayla in den Serengeti-Park Hodenhagen, Dhakija nach Holland in den Zooparc Overloon. Damit wird es im Zoopark Erfurt vorerst keine Giraffen mehr geben. Der Schritt sei aus Tierschutzgründen nötig geworden, die Giraffenanlage in Erfurt sei zu klein, so die Direktorin. Die Tiere zeigten zunehmend Verhaltensauffälligkeiten. So fehlen laut Zoopark ein großer Laufstall für den Winter und ein überdachtes, eisfreies Vorgehege.
Neue Giraffenanlage im Erfurter Zoo nötig
Ende Mai hatte der Zoopark angekündigt, eine neue Anlage für die Giraffen bauen zu wollen, und zwar auf dem benachbarten Parkplatz. Die Baukosten werden auf bis zu vier Millionen Euro geschätzt. Woher das Geld kommen soll, ist unklar.
Im Zoopark Erfurt werden seit den 1960er-Jahren Giraffen gehalten. Vor zehn Jahren stürzte ein Giraffenbaby auf dem Gelände und brach sich das Bein. Mit einem aufwendigen Transport wurde das Junge in eine Tierklinik nach Leipzig gebracht. Die Giraffe erholte sich jedoch nicht, sie starb kurz darauf.
Die Tierschutzorganisation Peta nannte den Weggang der beiden Kühe "längst überfällig". Die Tierschützer appellierten an Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) und die Zoodirektion, die Pläne für einen Neubau aufzugeben.
Quelle: MDR THÜRINGEN/gh
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. Juni 2021 | 16:00 Uhr