Thüringen Zu spät informiert: Kritik an neuer Corona-Testverordnung

30. Juni 2022, 21:27 Uhr

Die neue Corona-Testverordnung stößt bei Teststellenbetreibern in Thüringen auf Kritik. Wie Christian Jens vom DRK Kreisverband Sömmerda Artern sagte, wurden die Betreiber nicht rechtzeitig über die neuen Regeln informiert. So seien sie erst am Donnerstagmorgen mit Beginn der neuen Verordnung informiert worden.

Danach gibt es die kostenlosen Tests seit Donnerstag nur noch für Risikogruppen und andere Ausnahmefälle. Das sind:

  • Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können
  • Kinder bis zu fünf Jahren
  • Besucher von Pflegeeinrichtungen und Kliniken
  • Pflegende Angehörige
  • Menschen mit Behinderungen
  • Haushaltsangehörige von Infizierten
  • Menschen, die nach einer Infektion einen Negativtest brauchen.

Für Besucher von Veranstaltungen, Konzerten oder Treffen mit Menschen ab 60 werden drei Euro fällig. Alle übrigen müssen den Test komplett selbst zahlen.

Kritik an Corona-Testverordnung: Nachweisregeln unklar

Wie man die jeweilige Situation nachweisen muss, sei nicht konkret geregelt, kritisiert Jens. Für seine Mitarbeiter bedeute das deutlich mehr Arbeit und Stress. Das Testangebot wurde eingeschränkt, weil es aus Sicht der Bundesregierung zu teuer wurde. Die kostenlosen Tests hatten nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zuletzt eine Milliarde Euro pro Monat verschlungen.

MDR (ch/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 30. Juni 2022 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

Wurzelsepp am 01.07.2022

Die Ausnahmefälle müssen ja nachgewiesen werden. Also muss der Impfling ein Dokument vorzeigen, um von der Zahlung befreit werden zu können. Die Impfstelle muss es kontrollieren und die Kontrolle dokumentieren. Heißt: nachweisen oder zahlen oder ( infiziert ) wieder gehen.

Ob das Dokument dann auch stimmt, ist eine weitere Frage. Irgendjemand kennt jemanden, der eine Oma im Pflegeheim hat. Das Dokument wird kopiert und vorgezeigt. Ein blühender Handel entsteht. Die erwarteten Einnahmen bleiben aus.

Betrug ist Tür und Tor geöffnet.

Auf die Impfstellen kommt dagegen ein großer Verwaltungsaufwand zu, wenn sie nicht selbst draufzahlen wollen. Geschweige denn, dass sie sich auf den Ablauf vorbereiten hätten können.

Hobby-Viruloge007 am 01.07.2022

Richtig lustig wird es erst noch, wenn im Winter die Heizungen kalt bleiben und 3G am Arbeitsplatz und ÖPNV mit kostenpflichtigen Tests wieder eingeführt wird. (Meine These).

steka am 01.07.2022

Auf solch eine Idee können auch nur verbeamtete Regierungsökonomen kommen, Bleibt eigentlich bei dem dazu notwenden Verwaltungsaufwand von den 3 € überhaupt noch was übrig oder mußgar der Steuerzahler die Aktion noch bezuschussen ?

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