Landwirtschaft Bauern enttäuscht über diesjährige Ernte
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29. August 2024, 14:30 Uhr
In Thüringen ist mit weniger Ernteerträgen zu rechnen, als ursprünglich erwartet. Die Landwirte zeigten sich enttäuscht über die Ausfälle durch den starken Regen und die kalten Nächte im Frühjahr. Betroffenen Obstbauern sicherte Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij (Linke) finanzielle Mittel zu.
Die Ernte in Thüringen fällt in diesem Jahr aus Sicht der Landwirte mäßig aus. Wie der Chef des Bauernverbandes, Klaus Wagner, am Donnerstag mitteilte, hatten sich die Bauern ursprünglich mehr erhofft. Heftige Regenfälle, Hagel und auch Frostnächte im April hätten dann aber den Beständen auf den Feldern geschadet.
Laut Wagner sind die Erträge bei Winterweizen, Wintergerste und Raps unter denen vom Vorjahr. Beim Anbau von Raps stelle sich inzwischen sogar die Frage der Wirtschaftlichkeit. Der Raps sei aber eigentlich beim Ackerbau wichtig für die Fruchtfolge. Beim Weizen litt neben der Menge außerdem die Qualität: Teilweise wäre der Proteingehalt zu niedrig, um für Backwaren und Lebensmittel verwendet werden zu können, sagte Wagner.
Ernteausfälle und niedrige Getreidepreise senken Einnahmen
Insgesamt wurden nach vorläufigen Berechnungen rund 2,2 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Neun Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Laut Verbandspräsident Wagner fallen damit auch die Einnahmen für die Betriebe geringer aus, zumal die Getreidepreise in Europa zurzeit niedrig seien.
Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij (Linke) sprach von enttäuschenden Erträgen. Sie verwies darauf, dass gerade die Obstbauern vom Frost im April schwer getroffen wurden. Das Land stelle für die Betriebe zunächst zwei Millionen Euro Nothilfe bereit. Falls nötig, könnten die Mittel aufgestockt werden. Das sei mit Finanzministerin Heike Taubert (SPD) abgesprochen.
MDR (ost)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 29. August 2024 | 19:00 Uhr
martin vor 19 Wochen
@peter: Die Blaubraunen schweigen lieber stille, weil sie ja die Subventionen allgemein und die bisherige EU im besonderen abschaffen wollen. Wo wären unsere landwirtschaftlichen Betriebe denn ohne die EU-Subventionen? Ich vermute vor dem Insolvenzrichter.
DER Beobachter vor 19 Wochen
Welche Partei glänzte gleich noch mal (als einziges) bei der Anhörung der Bauern im Agrar- und Petitionsausschuss durch Fehlen und Schweigen? Auch unsere Bauernschaft ist gut beraten, nichts von den Blauen zu erhoffen...
kleinerfrontkaempfer vor 19 Wochen
Mal eine etwas andere Pressemeldung vom 23.08.2024=>
"Ertragsloch bei der Ernte, die Freien Bauern melden sich gleichfalls zu Wort. »Dass ich in einem besonders nassen Jahr weniger Getreide in schlechterer Qualität einbringe, gehört zum Berufsrisiko«, sagte Thomas Frenk von deren Bundesvertretung am Donnerstag. Frenk bewirtschaftet im badischen Nonnenweier einen Ackerbau- und Milchviehbetrieb und kann infolge des Dauerschauers einzelne Flächen nicht befahren: »Aber wenn wir alle weniger ernten, bedeutete das bisher, dass die Preise anziehen und die Mindererträge zumindest teilweise ausgeglichen werden.« Bloß, das passiert nicht. Kann es auch nicht, wenn Einfuhrzölle auf ukrainisches Getreide weiterhin unterbleiben. Die Exporte aus der Ukraine seien auf Rekordniveau, weiß der 46jährige Landwirtschaftsmeister. Folgenlos bleibt das nicht."