Ein ganzes Jahr beim Landwirt Kühe sind keine Weicheier
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Zweistellige Minus-Außentemperaturen sind in den Nächten dieser Woche normal. Auch tagsüber bleiben die Temperaturen im Frostbereich. Was machen unsere Landwirte, damit ihre Milchkühe nicht frieren?

Info zur Serie "Ein ganzes Jahr beim Landwirt" Von der Aussaat bis zur Ernte und darüber hinaus: MDR THÜRINGEN-Reporter Jens Roder begleitet ein Jahr lang Landwirte in Thüringen und berichtet über ihr Leben und ihre Arbeit.
Der Kuhstall in Gebesee ist neu und nach den neuesten Vorgaben des Tierwohls gebaut. Geräumig ist das Bauwerk auch, zwischen Stallboden und Dachspitze ist jede Menge Luft. Wenn das jetzt alles beheizt werden müsste …
Zum Glück sind Kühe keine Weicheier oder Frierkatzen, ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen acht Grad plus und fünf Grad minus, erklärt mir Landwirt Georg Fischer. Deswegen hat der Stall auch keine Heizung. Kühe wärmen sich mit ihrer Körpertemperatur. Die Stalltemperatur liegt bei drei Grad plus und damit gut zehn Grad über den Außentemperaturwerten.
Viel kauen und schlafen
Damit die "Kuhheizung" rund um die Uhr läuft, müssen die Kühe fressen. In Gebesee bekommen sie eine Mischung aus Mais, Gras, Luzerne und Raps. Alles sehr eiweißhaltig. Fünf bis sechs Stunden pro Tag verbringt eine Kuh mit Fressen.
Ansonsten liegt sie einfach da und schläft oder kaut wieder. Das ist ihre tägliche Arbeit, denn sie soll nicht vorrangig den Stall heizen, sondern Milch produzieren.
Preise für Futtermittel und Kraftstoff setzen Landwirt zu
Zeit für uns, über den Milchpreis zu sprechen. 58 Cent pro Liter gibt es aktuell, damit könnte man eigentlich sehr zufrieden sein, meint Georg Fischer. Leider hätten sich die Preise für Futtermittel und Kraftstoff teilweise verdreifacht. Und schon ist die Freude über den hohen Milchpreis wieder pfutsch.
Zum Schluss reden wir noch über die Weihnachtsfeiertage. Tierhaltung ist sehr "personalintensiv", wie es im Fachjargon heißt. Also rund um die Uhr Betreuung, denn Kühe kennen keine Feiertage. Sie müssen täglich gemolken werden, sie haben Hunger und ihren Stall selbst ausmisten … das hat ihnen noch keiner beigebracht.
Der Weihnachtsdienstplan der Geratal Agrar ist deswegen so gestrickt, dass jeder Mitarbeiter mindestens einen freien Feiertag bekommt. Mitarbeiter mit kleinen Kindern würden ein klein wenig bevorzugt, verspricht Georg Fischer.
MDR (jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 15. Dezember 2022 | 06:40 Uhr
Graf von Henneberg vor 25 Wochen
Seinerzeit wurden die Stallfenster mit Stroh ausgefüttert und die Fugen der Stalltür auch mit Stroh abgedichtet - damits die Kuh warm hat. Und Kühe sind abends heimgeholt worden, nicht wie heutzutage, wo die Kühe bei -10°C noch auf der Wiese stehen.
kleiner.klaus77 vor 25 Wochen
Ja früher war alles besser gewesen, denn früher hat es noch den Kaiser gegeben!