Elektrifizierung Bahnstrecke zwischen Weimar und Jena 2027 zehn Monate gesperrt
Hauptinhalt
30. Juli 2024, 20:35 Uhr
Die Bahnstrecke zwischen Weimar und Jena-Göschwitz soll bis Dezember 2028 eine Oberleitung für elektrische Züge bekommen. Weil auch das Ilmviadukt bei Weimar umgebaut werden muss, wird die Strecke fast ein Jahr gesperrt.
Die Bahnstrecke zwischen Weimar und Jena soll 2027 für die Elektrifizierung zehn Monate voll gesperrt werden. Das hat der Schienennetzbetreiber DB Infrago am Dienstag bei einem Bürgerdialog in Mellingen (Weimarer Land) angekündigt. Projektleiter Roland Schlegel sagte, die Totalsperrung sei wegen des Umbaus des Ilmviadukts bei Weimar unausweichlich.
Diese 155 Meter lange Eisenbahnbrücke solle eine neue Fahrbahnwanne bekommen, auf der auch die Masten der Oberleitung befestigt würden. Dafür müsse die alte Wanne abgebrochen werden. Schlegel zufolge soll es in den zehn Monaten der Sperrung Bus-Ersatzverkehr zwischen Weimar und Jena geben. Diesen müsse der Freistaat Thüringen bestellen. Daher könne DB Infrago nichts dazu sagen, ob es auch Expressbusse geben werde, die ohne Halt von Weimar nach Jena fahren.
Pläne für die Elektrifizierung
Die Bahnstrecke soll zwischen Weimar und Jena-Göschwitz bis Dezember 2028 eine Oberleitung für elektrische Züge bekommen. Die Arbeiten zwischen Weimar und Jena West sollen 2027 abgeschlossen werden. Die Oberleitung zwischen Jena West und Jena-Göschwitz soll 2028 errichtet werden. Dafür ist laut Projektleiter Schlegel keine Vollsperrung notwendig, weil stets ein Gleis befahren werden kann.
Weiter nach Osten bis Gößnitz im Altenburger Land soll die Strecke bis Dezember 2030 elektrifiziert werden. Weimar-Jena ist der erste Abschnitt des gesamten Projekts, bei dem auch zwei heute eingleisige Abschnitte zwischen Jena und Gera ein zweites Gleis bekommen sollen. Die Kosten für den zweigleisigen Ausbau will Thüringen tragen, die Elektrifizierung zahlt der Bund.
MDR (seg/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 30. Juli 2024 | 22:00 Uhr
Olaf Loge vor 9 Wochen
Es ist ein Armutszeugnis, dass man die Strecke Weimar - Jena für den Ausbau so lange sperren will. Es gib Bahngesellschaften in Europa, die viel umfangreichere Umbauten an der Infrastruktur unter dem rollenden Rad schaffen. Da gibt es vielleicht nächtliche Sperrpausen, aber sonst rollt es weiter. Geradezu lächerlich ist, dass man dann nach 10 Monaten Sperre es nicht eimal schaffen will, bis Jena-Göschwitz zu elektrifizieren. Wer denkt sich so etwas aus? Es ist auch ein Armutszeugnis für die Bundes- und Landespolitik, die solches Gebaren von DB Infra(no)go akzeptieren.
Es sieht so aus, als wünsche sich die DB AG eine Verkehrswende zum motorisierten Individualverkehr und der Politik ist es egal, die dreht sich vor allem um sich selbst.
Nicht nur bei der DR hat man in den 80iger Jahren deutlich schneller elektrifiziert. Auch nach der Wiedervereinigung ging es bei einigen Strecken schneller. Es fehlt nicht das Geld sondern der politische Wille und die Leistungsbereitschaft!
Peter Mueller vor 9 Wochen
Ich lasse mich gerne korrigieren, aber meines Wissens hat Thüringen nur die Vorplanung (2021 abgeschlossen) finanziert. Die aktuell laufende Ausführungsplanung dürfte über den Bund laufen.
emlo vor 9 Wochen
Unsinn! Die Deutsche Reichsbahn hat erhebliche Teile ihres Hauptstreckennetzes elektrifiziert. Und das ging auch bedeutend schneller als das heute für die vergleichsweise lächerlichen paar Kilometer von Weimar bis nach Jena (bzw. Gößnitz) dauert.